Barrierefreie Webentwicklung - Ein Talk mit Andreas Deitmer (M.Sc.)
Als Webentwickler:innen haben wir den Anspruch, das Internet für alle zugänglich zu machen. Menschen mit chronischen körperlichen oder kognitiven Erkrankungen haben nicht immer die gleichen Möglichkeiten, sich im Netz zurecht zu finden - auch im Jahr 2022 gibt es noch reichlich Spielraum, das Internet zu einem Ort zu machen, der nicht ausschließlich für Menschen ohne Behinderung angenehm zu nutzen ist. Zwar gibt es mittlerweile die Möglichkeit, Screen-Reader oder Braille-Displays zu benutzen, um Webseiten zu besuchen. Das kann aber ein mehr oder weniger angenehmes Nutzer:innen-Erlebnis für Menschen mit Behinderung sein, je nach dem, wie gut die Seite für die Nutzung dieser Tools vorbereitet ist.
Weil wir uns im Entwickeln barrierefreier Websites stetig verbessern wollen, haben wir im Rahmen eines Wochenrückblicks Prof. Andreas Deitmer und seinen Kollegen David Smida vom “Zentrum für Blinde und Sehbehinderte Studierende (Bliz)” and der Technischen Hochschule Mittelhessen eingeladen und für einen Vortrag gewinnen können. Den Kontakt hat Leon hergestellt, der sich aus seiner Studienzeit daran erinnern konnte, dass es diese Instanz an seiner Hochschule gab und gibt.
Professor Deitmer hat uns in einem sehr unterhaltsamen und informativen Talk viele Techniken und Perspektiven aufgezeigt, die wir in unserem täglichen Doing noch mehr in den Fokus rücken können, wenn wir Webseiten barrierefrei denken. Wir haben Einiges über leichte Sprache, gute Kontrastraten, die oft fehlende Möglichkeit, eine Website auch ohne Maus zu bedienen und nicht zuletzt die Arbeit mit Screenreadern erfahren. Es war super spannend, die Perspektive einer Person kennenzulernen, die an die tägliche Arbeit mit Screenreadern gewöhnt ist - und zwar ganz praktisch: Die beiden Referierenden haben am Beispiel unserer eigenen Website unter Nutzung eines Screenreaders und ohne Maus gezeigt, welche Aspekte gut gelöst sind und direkt praktische Tipps gegeben, Dinge zu verbessern, um unserem eigenen Anspruch in Zukunft noch gerechter zu werden.