Strategie-Workshop 2018

Start with Why!

Welche Projekte haben letztes Jahr besonders Spaß gemacht? Wo stehen wir als Sandstorm momentan? Welche Projekte und Themen stehen an? Was wollen wir an unserer Arbeitsweise verändern? Wohin wollen wir uns in Zukunft entwickeln?

Und die wichtigste Frage überhaupt: Warum existiert Sandstorm?

Diese zentrale Fragestellung beschäftigt uns bereits länger. Wir alle können artikulieren, wie wir bspw. Projekte angehen, Entscheidungen treffen und zusammen arbeiten. Dieser Intuition folgen wir wie einem inneren Kompass. 

Die Quelle unseres intuitiven Handelns zu entdecken, kurz und prägnant zusammenzufassen, blieb uns dagegen bisher verwehrt.

Inspiriert durch Simon Sinek und seine Bücher, galt es genau dies innerhalb unseres einwöchigen Strategie-Workshop herauszufinden und gemeinsam jede Menge Spaß zu haben!

10 Sandstormer vor Ort, 5 remote, 1 Woche Zeit

Anders als bei den bisherigen Strategie-Workshops schlossen wir uns das erste Mal eine komplette Woche in einer fremden Umgebung ein.

Besonders wichtig war uns bereits während der Planung die Gestaltung der Rahmenbedinungen. Bekannt ist, dass Kreativität sich besonders gut in Umgebungen entfaltet, die sich von der gewohnten Umgebung unterscheiden und eher weniger an "Arbeit" erinnern.

Diesem Credo folgend fand Micha ein abgeschiedenes Ferienhaus im verschneiten Örtchen Žacléř in der Tschechischen Republik am östlichen Rand des Rießengebirges. Die Ruhe der Berge und schneebedeckte Felder sorgten für volle Konzentration und Fokus auf unsere vollgepackte Agenda.

Drohnenfoto des Ferienhauses in Žacléř

Neuschnee - Fluch und Segen

Der erste Schwung Sandstormer reiste bereits am Samstag an, kaufte umfangreich Verpflegung ein, richtete die Unterkunft her und machte sich mit der Umgebung vertraut.

Dass die Abgelegenheit nicht nur Vorteile hat, bemerkten die ersten bereits bei der Anreise. 50cm Neuschnee bedeckten die Landschaft. Die Straßen war noch nicht oder nur teilweise geräumt und lediglich durch einige wenige Spurrinnen befahrbar - Allrad oder Schneeketten vorausgesetzt.

Die Serpentinen in Verbindung mit reichlich Schnee erschwerten die letzten Meter zur Unterkunft und führten zu einem vorzeitigen Stopp. Nach anfänglichem Kopfschütteln und verwunderten Blicken begriffen dann doch alle, dass es ernst gemeint war - aussteigen, Gepäck zur Hütte tragen und Autos die letzten Meter den Berg hochschieben. Nach gemeinsamer Anstrengung stellte sich dann doch noch ein gemütlicher Abend dank Kaminfeuer und einer Runde Poker ein.

Der nächste Morgen startete für einen Sandstormer wenig erfreulich - erhebliche Rückschmerzen machten es ihm fast unmöglich zu stehen und zu atmen. Kurzerhand brachten wir ihn zurück nach Dresden ins Krankenhaus, führten das Gepäck zweier Autos zusammen und reisten gemeinsam in einem Auto (Allrad inklusive ;-) mit den geplanten Sonntags-Sandstormern nach Žacléř.

Unser Zeitplan und Start des Strategieworkshops verzögerten sich damit um gut 5h. Während die Sonntags-Sandstormer noch mit dem Hin- und Rückweg beschäftigt waren, bauten alle anderen kurzerhand ein Iglu im Garten des Ferienhauses - Florian wusste wie!

Nachdem am Sonntagabend schlussendlich alle wohlbehalten und vollzählig eintrafen, waren wir uns trotz später Stunde direkt einig, nach dem Abendessen mit dem ersten Punkt unseres straffen Programms zu starten.

Retrospektive zum Abholen von Gefühlen

Retrospektive

Eingeleitet durch einen kurzen Überblick über unsere bisherige Teamentwicklung, Projekte 2017 & den aktuellen Stand unserer Finanzen, folgte ein für uns sehr wichtiges Thema:

Gefühle abholen

Unter der Leitfrage "Wie fühlt sich Sandstorm aktuell und im Vergleich zu vor einem Jahr für dich an?" hatte jeder Sandstormer die Gelegenheit frei und geschützt über seine Eindrücke, Gefühle und Gedanken zu sprechen. Anschließend sprachen wir über konkrete Veränderungswünsche, die in unserer täglichen Routine bisher nicht zur Sprache gekommen waren.

Ungewöhnlich, aber umso interessanter war die Frage nach Situationen in denen Sebastian, Florian und Tobias explizit als Chefs wahrgenommen werden und wieso. Die Intention dahinter war, negative "Chef"-Situationen zu vermeiden und positive Führungsmomente stärker zu nutzen.

All diese Fragen und die damit zusammenhängende Verbalisierung subjektiver Gefühle diente dem "stage setting" (Vorbereiten der Bühne) für unseren Why-Discovery-Workshop. Beflügelt durch pures Interesse und Leidenschaft endete unsere erste Session 2 Uhr nachts und wurde lediglich durch kurze Biopausen unterbrochen.

Workshopraum mit Flipcharts

Why?

Das sich Sandstorm besonders anfühlt und das die Ursache dafür unsere Kultur ist, haben wir bereits indentifiziert. Auch, dass es offenbar etwas Größeres gibt, was dahinter steckt und uns exakt so handeln lässt. 

Unklar blieb bisher, was es ist.

Inspiriert durch Simon Sinek's TED Talk "How great Leaders inspire action" wagten wir bereits Dezember 2015 einen Versuch unser Why zu finden, scheiterten aber an verschiedenen Faktoren. Nun, gut 2 Jahre später, machten wir das Thema zum Kerninhalt unseres Strategie-Workshops. Mithilfe der im Buch Find Your Why beschriebenen Methode begaben wir uns auf die Suche nach unserem eigenen Why.

Zu erst teilten wir paarweise unsere persönlichen Geschichten, was jeden Einzelnen inspiriert hat zu Sandstorm zu wechseln und was ihn hält. Anschließend fanden wir uns in kleineren Gruppen zusammen, um uns über konkrete Geschichten auszutauschen, bei denen wir uns persönlich am stolzesten fühlten für Sandstorm zu arbeiten. Dabei ging es nicht um monetäre Aspekte, andere Kennzahlen oder was wir bekommen, sondern darum, was wir gegeben haben. Je konkreter die Geschichten, desto besser. Es ging um die hervorgerufenen Emotionen des Erzählers.

Anschließend versuchten wir aus diesen Geschichten den spezifische Sandstorm-Beitrag zu extrahieren, den wir für unser Gegenüber geleistet haben. Danach gingen wir alle Nennungen gemeinsam durch und clusterten ähnliche Nennungen zu Themen. Jeder Sandstorm-Beitrag hat einen resultierenden Sandstorm-Einfluss auf die jeweiligen Kommunikationspartner. Dieser sollte nun im Bezug auf die niedergeschriebenen Geschichten herausgefunden werden. 

Wie veränderten sich also die Leben der Personen nachdem sie mit Sandstorm interagiert haben.

Nochmal, keine Zahlen, sondern menschlicher Einfluss! Nachfolgend sammelten und strukturierten wir wieder alle Nennungen. Die extrahierten Sandstorm-Beiträge und Einflüsse bildeten die Grundlage für die Erarbeitung zweier Why-Entwürfe.

Zwei von einander getrennte Gruppen kreierten einen jeweils eigenständigen Why-Statement-Kandidaten, um diesen anschließend der anderen Gruppe zu präsentieren.

Nach einiger Diskussion, Wortdefinitions-Spaltereien, kurzen Pinkel- und Essenspausen, einigten wir uns kurz vor Mitternacht auf

Unseren Why-Entwurf:

Sandstormer helfen anderen, mit Mut und Selbstbewusstsein den Status Quo in Frage zu stellen und über sich hinaus zu wachsen.

Auf die Pflicht folgt die Kür

Nachdem der durchaus anstrengende und gleichzeitig enorm erfüllende Why-Discovery-Workshop hinter uns lag, widmeten wir uns den "entspannteren" Punkten der Agenda.

Lessons Learned

Mit Lessons Learned stiegen wir in die persönlichen das-habe-ich-letztes-Jahr-gelernt Highlights eines jeden Sandstormers ein.

Die Themen hätten vielfältiger nicht sein können. Von Konzepten, Technologien, Aha-Erlebnissen, bis hin zu besonderen Code-Schnipseln war alles vertreten.

Sandstorm Projektmanagement

Jedes unserer Projekt steht unter der Prämisse Win-Win or No Deal. Sowohl unser Kunde, als auch wir müssen vom gemeinsamen Arbeiten profitieren. Ist dies nicht gegeben, dann kommt kein Projekt zustande. Es ist uns wichtig, von Anfang an das "Big Picture" des Kunden zu verstehen. Anschließend schätzen wir die technischen Risiken ab und identifizieren den kritischen Pfad.

Dem Thema "Was bedeutet Sandstorm Projektmanagement?" werden wir demnächst noch einen ausführlichen Artikel widmen und u.a. der Rolle des Projektmanagers, der Organisation von Meetings sowie den unterschiedlichen Controlling Aspekten, sowie den oben genannten Punkten intensiver auf den Grund gehen.

User Experience/User Interface Design

Eine gute User Experience ist ein zentraler Bestandteil jeder von Sandstorm entwickelten Applikation. Nutzer sollen bestmöglich an ihre individuellen Ziele geführt werden und dabei möglichst Spaß haben. Wir wollten dieses spannende Thema vor Ort weiterverfolgen, schafften es zeitlich aber nicht und vertagten es auf "zu Hause". 

Während dieser Blog Post ensteht, diskutierten alle UX/UI interessierten Sandstormer bereits wie wir systematisch vorgehen wollen, um das Thema weiter zu fokussieren. Wie wir UX/UI Design denken und fühlen, haben wir anschließend hier niedergeschrieben: UX/UI als Team Effort

Zukunftsthemen (Wachstum, Ausbildung, Gehalt)

Strategie ist per Definition langfristig zukunftsgerichtet und so standen am Ende unserer Agenda auch Wachstum und Gehalt auf dem Plan.

Wichtig ist uns auch hier wieder, dass wir organisch wachsen und es sich gut anfühlen muss. Wir haben keine Wachstumsziele. Lernen wir jemanden neues kennen, der sehr gut zu uns passen würde, dann finden wir auch ein ebenso passendes Projekt.

Getreu dem Motto: Hire for personality, train for skill!

Daran schließt unmittelbar das Thema Ausbildung an. Stetiges Lernen ist uns sehr wichtig. Dazu zählt auch das Vermitteln von Wissen via Schulungen & Coachings, als auch direkte Ausbildungen zum Medieninformatiker/in.

Zum ersten Mal betreuen wir ab Wintersemester 2018/2019 zwei BA Studentinnen in Dresden! Wir freuen uns schon jetzt unglaublich auf die gemeinsame Zeit mit Katharina und Marie!

Alle vorangegangenen Themen bereiteten direkt und indirekt mit vor, dass wir uns als letztem Thema dem oftmals als Tabu deklarierten Gehalt widmeten. Das dies bei uns kein No-Go-Thema ist, liegt daran, dass wir auf Basis einer 40h Woche alle das Gleiche verdienen sowie von Beginn an offen darüber gesprochen haben.

Dieses Modell soll auch weiterhin bestehen und so sprach jeder über Veränderungen, die den persönlichen Kontostand beeinflussen. Ergänzend dazu betrachteten wir mögliche Stufen der Gehaltserhöhung und wie sich diese auf unseren monetären Puffer auswirken würden.

Letzlich kamen wir zu dem Schluss, uns keine Gehaltserhöhung zu geben. Ja, richtig gelesen, wir entschlossen uns gemeinschaftlich gegen eine Gehaltserhöhung und diskutierten die Alternativen einer erfolgsbasierten Bonuszahlung und anderweitige Investitionen - Schwarmintelligenz von seiner besten Seite!

Unserer Meinung nach bildet eine erfolgsbasierte Bonuszahlung die Realität besser ab, da sie rückwärtsgerichtet das vorangegangene Jahr betrachtet und uns nicht zukunftsgerichtet Entscheidungsmöglichkeiten durch höhere Fixkosten nimmt.

Da wir auch hier wieder tief in die abendlichen Stunden vorgedrungen waren und nicht alle Sandstormer dabei sein konnten, vertagten wir den Abschluss der Diskussion auf einen darauffolgenden Wochenrückblick.

Und sonst so?

WC Schild Tschechien Skifahrn

Offtopic - Was noch geschah

Neben allen vorher bekannten Agenda-Themen passierte noch so viel mehr.

Chris bereitete bspw. vor Abfahrt noch einen detaillierten Speiseplan vor, damit alle fit bleiben und versorgt sind - vielen vielen Dank nochmal dafür! Auch wenn er nicht immer mitkochen konnte, eine kurze Erläuterung der Mahlzeit genügte und andere Sandstormer übernahmen einfach - großartig!

Fabian hatte kurzerhand eine Drohne organisiert, um gemeinsam mit Manuel im Doppelgespann besondere Blickwinkel für das Sandstorm Strategie-Workshop Video festzuhalten. Abende und sonstige Freizeit wurde darüber hinaus für das Kickstarten und Weiterarbeiten an Projekten genutzt. Aber auch Seele baumeln lassen und dabei die Welt im Koop-Modus befreien, kam nicht zu kurz.

Abschließend blieb uns sogar noch etwas private Zeit, um die Skipisten der Gegend zu erkunden. Passend zu unserem frisch erkundeten Why standen dann plötzlich langjährige Skifahrer das erste Mal auf Snowboards und halfen sich gegenseitig heil die Abfahrt zu meistern!

Danke Danke Danke für die großartige Zeit!