Folge11

Retreat

Dauer: 28 minVeröffentlicht: 31.01.2020

Einmal im Jahr ziehen wir uns für eine Woche zurück und arbeiten an Sandstorm, dem Team, Strategien und unseren Visionen. Heute spreche ich mit Florian über unser jährliches BarCamp, was das ist, warum wir das machen, wie wir das vorbereiten und warum eigentlich als BarCamp, was wir daraus gelernt haben und wie gut das remote funktioniert.

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Das Sandpapier ist unser wöchentlicher Podcast. Wir erzählen aus unserem Alltag, was wir versuchen anders zu machen und welchen Herausforderungen und Experimenten wir uns auf unserem Weg stellen.

Transkript

Martin
Hallo und herzlich willkommen zum Sandpapier, einer neuen Episode unseres Sandstorm Weeklys, bei dem wir über Herausforderungen und Experimente und allem anderen, was so uns so in unserem Alltag als Softwareentwickler begegnet, sprechen. Und heute habe ich einen ganz besonderen Gast dabei, das ist der Florian Heinze. Hallo Florian!

Florian
Hallo Martin, vielen Dank, dass ich dabei sein darf. Ich bin gespannt.

Martin
Ich freue mich sehr auf die heutige Episode. Wir sprechen über unser Winter Retreat, bei dem ich ja dieses Jahr leider nicht dabei sein kann. Deswegen kann ich umso besser Fragen stellen. Florian, willst du vielleicht mal ganz kurz erklären, was das Winter Retreat eigentlich ist und was wir da so tun?

Florian
Genau, also das Winter Retreat, das findet einmal im Jahr statt. Da schließen wir uns eine Woche zusammen ein und versuchen auch, also wir versuchen halt, aus diesem Daily Business auszubrechen, fahren dann auch immer in einen anderen Teil von Deutschland. Genau, um über strategische Themen zu sprechen, beziehungsweise auch technische Themen und uns als Team auch ein bisschen zu finden. Also es ist sehr gut für das emotionale Alignment auch. Da wird auch Bier getrunken, wir verbringen Freizeit miteinander. Es ist einfach ein sehr cooles Format.

Martin
Und das geht ne Woche, ne?

Florian
Das geht eine Woche, genau.

Martin
Das heißt, die ganze Firma, eine Woche abgekapselt in einem Haus. Dieses Jahr in der Nähe von Siegen, wenn ich richtig liege, seid jetzt gerade dort.

Florian
Wir sind jetzt gerade in Schutzbach, irgendwo im Westerwald. Also ich habe es mir auf Google Maps noch nicht mal angeschaut. Ich habe mich ehrlich gesagt einfach nur ins Auto reingesetzt und bin dann hier ausgestiegen.

Martin
Das ist sehr bequem. Wie läuft denn sowas ab?

Florian
Also prinzipiell, also wir haben ja dieses, wir haben jetzt ein neues Format, mit dem wir gerade experimentieren. Das war früher anders. Also vielleicht kann ich da ein bisschen ausholen, weil das, glaube ich, ein bisschen klarer macht, wie wir jetzt zu diesem Barcamp-Format ganz konkret gekommen sind. Genau, und zwar haben wir 2015 den ersten Strategieworkshop bei unserem Büro durchgeführt. Das waren zwei Tage. Und da ging es um solche Themen, die, weiß ich nicht, so wie Finanzentwicklung, also strategische Themen. Oder wie bekommen wir diesen Sandstorm-Way of Working zuverlässig reproduziert? Wie sollte sich Sandstorm in Zukunft entwickeln? Und diese Art von Format hatte immer einen, sage ich mal, sehr strikten roten Faden. Also das wurde halt wirklich durchgeplant. Genau, und dann gab es auch eine Agenda. Und dann hat man halt diese Themen da bearbeitet. Da war dann auch für die meisten Themen auch klar, wie zum Beispiel dann ein bestimmtes Thema bearbeitet wird. Also ob das zum Beispiel ein Brainstorming ist oder einfach nur eine Retrospektive. Und das hat sich dann die folgenden Jahre so fortgesetzt. Und 2017 ist dieser Strategieworkshop dann leider ausgefallen aus Gründen, an die ich mich jetzt ehrlich gesagt gerade nicht erinnern kann.

Martin
Aber heute machen wir den noch. Ich blende da mal unsere erste Episode. Wir hatten ja den Strategiewerkshop im Herbst. Was ist jetzt der Unterschied zwischen Strategiewerkshop und dem Retreat jetzt?

Florian
Genau, also der Unterschied ist, also das kommt aus dieser Situation, der ist dann irgendwann mal ausgefallen. Dann haben wir halt gesagt, okay, wir holen den nach und wir fahren jetzt, das war dann 2018. Wir wollten irgendwie länger wegfahren, also uns auch länger auf ein Thema konzentrieren. Da haben wir diesen White Discovery Workshop zum Beispiel gemacht. Das war ja zum Beispiel Thema in dem letzten Podcast, also die Zielfindung für Sandstorm. Und wir fanden die Idee ganz charmant, sich halt wirklich mal eine ganze Woche rauszunehmen und sich einzuschließen. Und sind wie gesagt nach Tschechien in dieses Haus gefahren, hatten da auch Freizeitanteile. Also wir waren dann auch zwei Tage Skifahren als Team und haben festgestellt, dass das uns was taugt. Also dass das total geil ist, sage ich mal, dass man so als Gruppe wirklich mal eine ganze Woche in ein Haus gesperrt. Und dann guckt man, was passiert, sage ich mal. Und auch für diesen, also das war sozusagen die Geburtsstunde des Retreats, der wurde aber auch durchgeplant. Also wir hatten auch wieder eine Agenda und auch wieder Themen, die da besprochen wurden. Immer mit dem Aufruf, dass sich andere Sandstormer innen auch an der Vorbereitung beteiligen können und auch sollen. Und das hatten wir dann noch ein zweites Mal bei einem weiteren Strategiewerkschaft, glaube ich. Und ich hatte immer so das Gefühl, dass wahrscheinlich die Hürde zu groß ist. Also das lief dann immer darauf hinaus, dass in diesen Strategiethemen, dass das meistens Tobias, Sebastian oder ich vorbereitet haben. Und deswegen haben wir dieses Format geändert für den, also für diese eine Woche, die wir uns rausnehmen. Dann haben wir dann halt angefangen, mit diesem Barcamp-Format zu experimentieren. Und das erste Barcamp war dann, glaube ich, März war das Martin oder 2019, war das März oder Februar? Genau, das war es.

Martin
Genau, das war im März. Ich glaube, die 1. März wurde letztes Jahr aus.

Florian
Genau. Ja, und da hatten wir dann dieses Barcamp-Format ausprobiert. Und das war sozusagen der Zeitpunkt, wo wir, also im Prinzip gibt es zwei, sag ich mal, von diesen Events im Jahr jetzt bei Sandstorm. Das eine ist der Retreat für eine ganze Woche, wo wir aktuell mit diesem Barcamp-Format experimentieren. Und das zweite Format ist tatsächlich ein Strategie-Workshop. Das ist ein bisschen näher an Dresden dran. Das ist meistens so Ende des Jahres, Oktober, November. Und dieses Format hat weiterhin diesen, sag ich mal, durchgestylten Charakter, also dass man halt wirklich eine Agenda hat und mit Themen, die auch voneinander abhängig sind. Das sind diese zwei Formate, die wir aktuell haben im Jahr. Und es gibt dann noch ein drittes Format, das ist das Sommerevent. Da gibt es manchmal einen strategischen Anteil, sag ich mal. Da diskutiert man dann am Freitag irgendwie vormittags nochmal zwei, drei Themen. Aber das ist eher so für Familie und Freunde, die da auch mitkommen können. Und da geht es darum, dass ich nicht zusammen Freizeit zu verbringen. Das letzte Mal waren wir paddeln in der Burg Kriebstein. Also auf so einem, die hatten so Tippies. Und genau, das ist dann eher so gemeinsam Freizeit verbringen, grillen, Bier trinken, Spaß haben. Genau.

Martin
Ok, jetzt aktuell läuft noch das Barcamp. Magst du kurz erklären, was Barcamp eigentlich ist? Ich glaube, nicht jeder Hörer hat das schon mal gehört oder mal mitgemacht.

Florian
Also ich muss ganz ehrlich sagen, als wir das Format ausprobiert haben, wusste ich nicht, was ein Barcamp ist und ich weiß auch gar nicht, ob ich mich da so intensiv mit beschäftigt hatte für das erste Barcamp. Also die Idee ist, dass man eine Art Themenpitch hat, also Leute, die auf ein Barcamp kommen, bringen in der Regel Themen mit. Dann gibt es eine Pitching-Runde, wo das Thema vorgestellt wird und dann wird darüber abgestimmt per Handzeichen, wen welches Thema interessiert und dann gibt es eine Gruppe, die dann diese Themen versucht einzuplanen. Ja, wir haben das ein bisschen adaptiert. Also wir haben halt gesagt, dass die Themen auch schon vorher vorbereitet werden müssen und auch schon eingereicht werden müssen, damit wir einen groben Überblick haben, was denn die Sandstormies so für Themen auf dem Herzen haben, damit man im Zweifelsfall auch sagen kann, okay, vielleicht solltet ihr euch noch mal unterhalten, ihr habt ein gleiches Thema oder ein ähnliches Thema und dann wäre es natürlich sinnvoll, dass die zwei Sandstormies das dann gemeinsam vorbereiten, zum Beispiel, dass nicht zwei Leute Aufwand in ein und dasselbe Thema stecken in der Vorbereitung. Das war so die Idee. Was sind das so für Themen?

Martin
Was sind das so für T-Ham?

Florian
Was sind das so für Themen? Na, das ist alles querbeet, also strategische Themen. Jetzt beim aktuellen Barcamp, ein paar Beispiele für strategische Themen wäre zum Beispiel das Thema Investition versus Gehaltsentwicklung. Also das kommt auch immer mal wieder, dieses Thema, das wir dann in der Gruppe auch diskutieren. In was wollen wir investieren? Also wir haben zum Beispiel auch ein Produkt, inwieweit wollen wir Zeit in X-Play investieren oder in das Onboarding neuer Sandstormies versus wie viel würde jeder gerne verdienen? Wie sind da die Gefühle, also passt das auch zusammen? Das ist so ein strategisches Thema als Beispiel. Dann gibt es technische Themen, auch Show & Tells zum Beispiel über Flutter als Plattform oder Framework, um native Anwendungen zu schreiben. Da gibt es dann so ein Hands-on, wo man kurz erklärt wird, was ist das eigentlich? Und ich glaube, da hat sich dann auch eine kleine Heckneid angeschlossen, wo sie dann versucht haben, einen Timer mit Flutter zu bauen. Es gibt auch technologiestrategische Themen. Wir haben ja zum Beispiel den Technologie-Radar bei uns auf der Webseite und da hatte Sebastian dann zum Beispiel vorgestellt, wie er zu bestimmten Technologieentscheidungen kommt oder wie er das bewertet. Freizeitthemen werden gepitcht, also die müssen auch gepitcht werden, damit man die gut einplanen kann. Das waren dieses Mal eine Wanderung hier im Westerwald, Ultimate Frisbee, eine Nachtwanderung, Sandstorm-Werwolf, das ist ein, sag ich mal, Werwolf-Spiel, aber mit Sandstormern als Charaktere. Also ich weiß nicht, ob du das Spiel kennst, aber wir haben es letztes Jahr gemacht. Genau, wir haben das auch letztes Jahr schon gemacht. Das ist auch ziemlich witzig. Und Hacknights wurden auch gepitcht, also zum Beispiel, dass wir irgendwas in der Infrastruktur ablösen oder uns ein Tool selber schreiben oder neu schreiben, ja, also auf Querbeet eigentlich, würde ich sagen.

Martin
Genau, wir haben das letztes Jahr schon gemacht, das ist auch ziemlich witzig. Ja, und Hacknights wurden auch gepitcht, also zum Beispiel, dass wir irgendwas in der Infrastruktur ablösen oder uns ein Tool selber schreiben oder neu schreiben, ja, also querbeet eigentlich, würde ich sagen. Und hast du das Gefühl, die Themen reichen, um so eine Woche zu füllen, die eingereicht werden?

Florian
Ich würde sagen, es sind immer zu viele Themen. Also es ist geil, dass so viele Themen kommen, aber ich muss ganz ehrlich sagen, es ist super schwer, die alle einzupladen und ich glaube, das ist auch nicht das, wie soll ich sagen, das kriegt man auch nicht hin. Also wenn du auf so einem Barcamp bist, also jetzt bei uns ganz konkret, auch dieses Mal wieder, du kannst nicht an allen Themen teilnehmen, das sind einfach zu viele und es fallen auch ein paar hinten runter. Es liegt dann halt auch an den Leuten, die die Themen eingereicht haben, das dann auch hinterher auch weiter zu verfolgen. Also wenn das Thema wichtig genug ist, dann wird das trotzdem bearbeitet im Sandstorm-Kontext. Und ja, wenn halt ein Thema stattfindet, gibt es da auch ganz viel Input. Es ist dann auch häufig so, dass das Thema auch nicht bis zu Ende bearbeitet ist. Es geht dann trotzdem weiter, also die sind dann noch nicht abgeschlossen, die Themen. Ich habe zum Beispiel dieses Mal, ich habe mich jetzt übrigens sehr für dieses Barcamp, habe ich mich vorher mal informiert, wie denn ein Barcamp funktioniert. Noch mal nachgelesen, was man da so machen kann und ich finde dieses Konzept, ich glaube, das heißt das Konzept der zwei Füße, das habe ich dieses Mal probiert und zwar musst du nicht in jeder Session bis zum Ende bleiben. Also du kannst auch einen Teil beisteuern und gehen und zu einer anderen Session gehen und das hat für mich ziemlich gut funktioniert. Ja, das wäre zum Beispiel so was, damit könnte man noch ein bisschen rum experimentieren, glaube ich. Ja, ich glaube die größte Herausforderung dieses Mal auch wieder war, dass wenn Themen länger dauern, was macht man dann mit Themen, die nachfolgen? Genau.

Martin
Termin treue ist da ziemlich schwierig. Letztes Jahr hatten wir ja tatsächlich oder also ich persönlich ganz stark darauf geachtet, dass die einzelnen Sessions auch einigermaßen im Zeitrahmen bleiben und dieses Jahr habe ich das Gefühl, dass die durchaus auch ziemlich ausbrechen. Wir hatten zum Beispiel irgendwie gestern eine Diskussion von glaube ich knapp vier Stunden.

Florian
Ja, ich finde das mit den, also das steht auch, also wenn man jetzt nach BarCamp googelt, sage ich mal, und danach liest, dann gibt es auch solche Regeln, wie eine Session dauert so lange, wie eine Session dauert, es sei denn der Raum wird halt benötigt für eine andere Session. Und ich finde das superschwierig, wir hatten das letzte Jahr auch eine Diskussion zu diesem ganzen Linux-Thema, also ob wir jetzt eine zweite Plattform bei Senstorm einführen und ein Experiment starten und ich finde das hängt immer vom, also ich habe immer das Gefühl, ich weiß erst hinterher, ob das jetzt gut war, dem Thema noch mehr Zeit einzuräumen und einige Themen brauchen halt einfach auch länger und bei einigen Themen ist es auch schade, wenn man die einfach, wenn man die abbricht. Deswegen ist, würde ich sagen, so mein Gefühl, dass man damit auch vielleicht noch ein bisschen mehr experimentieren sollte, zum Beispiel, wenn man so ein potenzielles Thema hat, dass man ein bisschen mehr Lücken plant und vielleicht spontaner noch Themen reinzieht. Und ja, wir haben jetzt auch Themen ausfallen lassen, also für mich ist das auch okay, wenn die Leute halt sagen, die das Thema eingereicht haben, das ist für die jetzt kein Riesending, finde ich schwierig. Also ich finde es ehrlich gesagt schwierig, als manche Themen dann einfach abzuwürgen. Genau, ist, ja.

Martin
Du hast jetzt schon mehrmals über Planung und Vorbereitung gesprochen, da würde ich gerne mal ein bisschen genauer drauf eingehen, weil ich kann mir vorstellen, so ein Event vorzubereiten, das braucht enorm viele Ressourcen. Wie hast du das wahrgenommen? Du hast da direkt die Vorbereitung mit betreut.

Florian
Ressourcenmäßig? Ich weiß gar nicht, ob das so viel Aufwand ist. Also was ich sagen kann im Vergleich, dieses Vorbereiten dieser Themen, die halt diesen roten Tafaden haben, also was halt eher so im Oktober, November stattfindet, ist für mich mehr Vorbereitung gewesen, weil man halt, wie soll ich sagen, man bereitet dann schon jedes Thema im Detail noch mal vor, als jetzt dieses BarCamp-Format, weil bei dem BarCamp-Format passiert die Vorbereitung ja durch die einzelnen Sandstormies. Da ist eher, da finde ich halt eher den Aufwand größer, immer wieder daran zu erinnern und zu motivieren, andere zu motivieren, das Thema so vorzubereiten, dass es halt gut durchläuft, sage ich mal, oder also das und dann noch mal nachzufragen und diese, also ich glaube, den meisten Aufwand, den ich reingesteckt habe, dieses Mal war, die Steckbriefe vorzubereiten. Das ist übrigens auch was Neues. Wir haben jetzt dieses Mal alle Themen auf Steckbriefe ausgedruckt und das hat halt die Planung einfach mal super cool gemacht, weil die Leute konnten sich halt vor die Zettel stellen und noch mal nachlesen. Also ich glaube, das war für mich der meiste Aufwand in der Vorbereitung. Ja, Punkt.

Martin
Okay, ich denke, wir hatten ein bisschen Aufwand mit dem mit dem Finden der Location. Also es ist ja durchaus, also wenn ich mich richtig erinnere, waren ja quasi mehrere Teams an der Vorbereitung beteiligt. Wir haben das Team Location-Findung, das haben wir letztes Jahr im März schon gemacht, kurz nachdem wir das andere Bar Cap abgeschlossen hatten. Und dann hatten wir jetzt irgendwie noch mal ein Team aus zwei, drei Leuten, die über einen Jahreswechsel quasi das Bar Cap jetzt mehr vorbereitet haben. Aber ich sehe das wie du, ich habe das wie du empfunden. Also für die Größe der Veranstaltung war die Vorbereitung relativ einfach, was irgendwie im Sensor-Kontext häufig so ist und was sehr angenehm ist.

Florian
Also rein wirtschaftlich, wenn ich das jetzt mal darauf beziehen sollte, dann ist, glaube ich, also wie soll ich sagen, die Zeit, also wir sagen ja, das Krasse ist ja, wir sagen ja den Kunden, Sandstorm ist für eine Woche nicht zu erreichen, jetzt mal ein bisschen überspitzt formuliert, wir nehmen uns ja als komplette Firma raus, immer mit dem Hinweis, dass wenn es halt brennt, dann könnt ihr uns gerne, also ruft uns an, da kümmern wir uns, aber das finde ich auch ziemlich spannend, das hat bis jetzt immer sehr gut funktioniert und aber auch sehr viel Verständnis da bei den Kunden, aber ich glaube, der große, also wenn man das jetzt einfach in Zahlen ausdrücken würde, der große Posten ist halt einfach, wie soll ich sagen, Anzahl der Sandstormies mal X Tage, einfach mal, wir beschäftigen uns mit der Firma, mit unseren Zielen und mit uns selbst, ich glaube, das ist eher der größere Posten, nicht so sehr die Vorbereitung, aber das wiegt dann dieses, wie soll ich sagen, das wiegt sich auf, also dieses, was da halt entsteht in dieser Gruppe, das ist halt viel, viel wichtiger als, sage ich mal, die paar Euros, Opportunitätskosten, die da flöten gehen, also ich finde das immer ein sehr emotionales Event, ich finde das immer mega cool. Vielen Dank für's Zuschauen, bis zum nächsten Mal, tschüss.

Martin
Was ziehst du denn so raus aus so einem Event?

Florian
Was ziehe ich so raus aus so einem Event? Ja, ich finde, man nimmt sich halt die Zeit oder gibt sich halt auch selber die Zeit oder den Freiraum jetzt mal total losgelöst von dem Daily Business, die anderen noch besser kennenzulernen, also diese persönlichen Gespräche, die Gespräche abends am Kamin, also wir hatten ganz viele Kamin-Gespräche auch, genau, die waren auch teilweise recht philosophisch, an dem einen habe ich leider nicht teilgenommen, da ging es zum Beispiel um Leadership, wie sieht das jeder, das ist nicht so ein, wie soll ich sagen, das ist irgendwie, fühlt sich das natürlicher an, so als Gruppe, als jetzt in diesem, du hast dann deine Projekte im Daily Business und dann arbeitest du da in deinem Projekt, ich kriege ganz viele Ideen, was man jetzt noch machen könnte oder weiterentwickeln könnte oder was weiß ich nicht, in die Sandstorm-Marketing-Richtung oder, also man kriegt halt, ich weiß nicht, das ist wie so ein Inkubator für mich für neue Ideen und ja, und man synchronisiert sich auch als Team sehr gut, also man, sowohl emotional als auch, also wie geht es jedem so zum Beispiel, es ist auch eine sehr coole Zeit, um sich selbst ein bisschen zu feiern, also wir haben hier zum Beispiel auch eine Sauna und einen Whirlpool und der Whirlpool ist immer voll, ich glaube gestern saßen sechs oder sieben Personen drinnen, ja, ist eine geile Zeit, also ich, danach ist man, wie soll ich sagen, man zieht eher, also es kostet sehr viel Kraft, aber man zieht auch sehr viel Kraft daraus, wenn man dann wieder in den Arbeitsalltag startet, ich, ja, ich kann da irgendwie nur, für mich ist es ganz viel Emotionales auch, so die Familie, genau, die man immer besser kennenlernt.

Martin
das ist schön gesagt. Was ist denn für dich das wichtigste Learning, was du jetzt rausziehst aus diesem Event? Ganz konkret.

Florian
Für mich persönlich, könnte ich das jetzt beantworten, also mir hat das ehrlich gesagt geholfen, mich auch gegen Themen zu entscheiden, also ich kann halt nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Das hat es für mich ein bisschen entspannt zum letzten Mal, also das letzte Mal war für mich deutlich anstrengender gefühlt. Diese Zwei-Füße-Sache, das fand ich cool, damit habe ich von zwei Sessions, die zwar eigentlich parallel liefen, aber die mich interessiert haben, habe ich ein bisschen was mit rausgezogen und am Format etwas zu ändern. Das wäre halt, also die Feedback-Runde passiert halt offiziell erst heute Abend, wo das Feedback von den anderen auch eingesammelt wird, beziehungsweise dann morgen früh, das müssen wir nochmal schauen. Aber ich glaube, ich würde wahrscheinlich mit mehr Lücken planen und das haben wir letztes Jahr schon gesagt und das hat dieses Jahr auch nur bedingt funktioniert, da bin ich mir noch unsicher, das würde ich gerne nochmal diskutieren dann in kleiner Runde auf jeden Fall. Ich bin mir zum Beispiel auch nicht mehr so sicher, ob diese Themen geheim halten in der Planung, damit man dann die Überraschungen beim Pitch hat, also die Leute müssen ja trotzdem ihr Thema pitchen, damit die nicht vorher schon klar sind, weiß ich nicht, da würde ich auch gerne noch drauf rumdenken, was auf jeden Fall super gut funktioniert hat. Im Vergleich zum letzten Jahr war der Pitch, das war letztes Jahr, das war übelst krass, wir sind da angekommen relativ spät, dann haben wir Pizza bestellt, die kamen noch verspätet und dann haben wir da noch drei oder vier Stunden gesessen und uns diese Pitches da angehört und mussten das dann noch planen, das war so kräftezehrend, dieses Mal war das in anderthalb Stunden gegessen das Thema und das fand ich sehr angenehm, also das würde ich gerne in das nächste Format mit übernehmen und das könnte man sogar noch ein Stückchen weiter tunen, mit den Steckbriefen, das hat gut funktioniert und es gab noch ein Feedback von Tobias, dass er das als sehr angenehm empfunden hat, wenn die Texte wirklich vorformuliert sind, also dass du die einfach nur vorlesen kannst, wenn du deinen Pitch hältst, weil du dann nicht abschweifst oder, also der Pitch hat super gut funktioniert dieses Jahr, das würde ich beibehalten. Vielen Dank für's Zuschauen, bis zum nächsten Mal, tschüss!

Martin
Cool. Haben wir irgendwas ganz Wichtiges vergessen?

Florian
Haben wir was Wichtiges? Ja, wir haben was sehr Wichtiges vergessen, und zwar haben wir noch nicht über das Remote-Thema gesprochen. Mich würde interessieren, wie du das Barcamp empfunden hast. Wir versuchen ja da deutlich besser zu werden. Wir hatten ja diese Folge mit der Remote-Kultur. Jetzt habe ich schon wieder die Fachbegriffe vergessen. Wir wollen nicht Remote-First. Wie ist das? Remote-First. Hilf mir mal. 1,5.

Martin
Als Firma wollen wir, ich habe es auch gerade vergessen, also wir wollen nicht remote-only, aber auf jeden Fall remote-friendly sein.

Florian
Genau. Und wie war denn die remote friendliness für dich?

Martin
Also grundsätzlich ist es so, dass alle immer, also es gibt quasi einen Tagesplan, wann welche Sessions stattfinden. Und wenn ich sage, ich bin dann was interessiert, oder nicht nur ich, wir haben ja zwei Remotes diesmal dabei, der Chris ist ja auch Remote. Wenn uns ein Thema interessiert, dann wird versucht, das in dem Raum zu machen, dass der Internet hat, damit man die Sessions streamen kann. Für mich das größte Learning auf jeden Fall, was das angeht, die Location braucht, gutes Internet. Denn viele Sessions waren für mich einfach unmöglich, denen zu folgen, weil das Internet ständig hakt und abstürzt oder halt die Aufnahmen verzögert, sodass, wenn ich zum Beispiel einen Einwurf machen möchte, wenn ich mich an einer Diskussion beteiligen möchte und ich fange an, was zu sagen und ihr reagiert eine halbe Minute später darauf, dann funktioniert das sehr, sehr schlecht, sehr asynchron. Das heißt, für mich wichtigstes Learning ist, dafür zu sorgen, dass so eine Location gutes Netz hat. Ich hätte auch gerne die Möglichkeit mit den zwei Füßen gehabt, das habe ich mir mehrmals gedacht, weil Diskussionen nicht konstant interessant sind. Das heißt, gerade als Remote wäre es dann sehr schön, quasi einfach den Raum zu wechseln und sich an der zweiten Diskussion beteiligen zu können. Das ging diesmal auch nicht, weil wir nur einen Raum haben, der so Internet hat, dass man das benutzen kann. Das ist so das einzige Negative. Ansonsten finde ich es total spannend, mich halt hier quasi in den Sessel zu setzen, mir die Kopfhörer aufzusetzen und den Diskussionen zu lauschen und mich daran zu beteiligen. Das funktioniert sehr, sehr gut für mich persönlich. Visuelles Dabeisein wäre natürlich nochmal eine ganze Ecke besser, also das Thema Internet. Aber ich weiß auch, dass ich nächstes Jahr auf jeden Fall wieder physisch dabei bin, weil mir halt alles drum fehlt. Also gerade die Interaktion mit den Leuten, auch zwischen den Sessions und abends am Kamin und so weiter, das fehlt. Das war dieses Jahr leider nicht anders möglich, aber würde ich auch nicht wieder remote machen.

Florian
Okay. Ich hatte auch den Eindruck, man könnte vielleicht, falls Leute wirklich zu Hause bleiben, könnte man auch zum Beispiel noch dieses mit dem Handheben irgendwie verbessern. Weiß ich nicht, wie das funktionieren soll, aber dass das ein bisschen deutlicher ist. Ich fand es in einigen Sessions zum Beispiel auch ganz gut, dass zum Beispiel erst mal, also wenn ein Remote sich gezuckt hat, dass der dann no matter what, sage ich mal, drangekommen ist, weil es für einen Menschen, der remote dabei ist, sowieso schon schwer ist, sich einzuhaken. Das könnte man nochmal, sage ich mal, institutionalisieren, also dass man das halt vorher sagt, dass das die Spielregeln sind. Ja, vielleicht ist das auch nochmal ein Block-Post-Wert oder so als Idee.

Martin
Ja, auf jeden Fall sollten wir darüber nachdenken. Florian, das war eine spannende Episode. Ich danke dir, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich würde mich freuen, wenn du mal wieder dabei bist bei unserem Podcast. Das war das Papier.

Florian
Ja, mir hat es auch sehr gefallen. Ich hatte ja so ein bisschen Schiss vorher, weil eigene Stimme dann in der Aufnahme hören und so. Ich fand es mega entspannt, also das würde ich auch sehr gerne wiederholen. Gerne zu weiteren Themen.

Martin
Dann danke ich auch den Hörern fürs Zuhören und bis nächste Woche.

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