Folge12

Unternehmerisches Denken

Dauer: 19 minVeröffentlicht: 07.02.2020

Als Entwickler*innen fällt es uns manchmal allzu leicht, uns in technischen Probleme zu vergraben und dabei den Business Case zu vergessen. Wer von uns hat noch nicht eine Woche an einem perfekten Feature gefeilt, nur um dann festzustellen, dass insgesamt kaum mehr als eine Woche Zeit war?

Über unternehmerisches Denken unterhalten sich heute Martin Penckert und Leon Kleffmann.

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Das Sandpapier ist unser wöchentlicher Podcast. Wir erzählen aus unserem Alltag, was wir versuchen anders zu machen und welchen Herausforderungen und Experimenten wir uns auf unserem Weg stellen.

Die Folge zum Lesen

Martin
Guten Morgen und herzlich Willkommen zum Sandpapier, die neueste Episode heute, ganz ungewöhnlich, mal ganz früh. Das Sandpapier, das ist unser Sandstorm-Wiki, wo wir uns über Experimente und Herausforderungen und all die Themen unterhalten, die uns als Software-Entwickler so im Alltag beschäftigen und heute habe ich den Leon dabei. Hallo Leon!

Leon
Guten Morgen.

Martin
Wir wollen uns heute über das unternehmerische Denken unterhalten. Die Idee zu dem Thema kam mir so kurz vor Weihnachten. Ich würde das mal ganz kurz anreißen, warum ich denke, dass das eigentlich überhaupt ein interessantes Thema ist. Ich war da in zwei Projekten involviert, die beide Startup Charakter haben. Und in beiden Projekten gab es jeweils einen Entwickler. Das war der einzige Entwickler dort. Und er hat sich quasi zurückgelehnt und gesagt, na ja, ich bin Entwickler, lass mal die anderen das ganze Business machen. Ich will hier nur programmieren, lass mich in Ruhe. Und das ging beides mal furchtbar schief. Kannst du dir vorstellen, warum?

Leon
Ach na ja, ich meine, ich sag mal, Kommunikation ist ja nicht so einfach und da geht auch einiges verloren und wenn, ich sag mal, die Entscheiderriege so einer Unternehmung irgendwie in eine ganz andere Richtung denkt, als ankommt beim Programmierer, na dann wird vielleicht gar nicht programmiert, was programmiert werden soll oder es wird an der Stelle schön gemacht und auf 100 Prozent optimiert, wo einfach keine Energie reinfließen soll zum Beispiel, weil erst das Ziel aus den Augen verliert, wenn man sich da im Klein-Klein verliert, so stelle ich mir das vor.

Martin
Das ist ein schönes Stichwort Business Value an der Stelle, dass es mir gerade in den Kopf gekommen ist, als du das gesagt hast. Also dass man halt eine Stelle optimiert, die kein Business Value hat. Also schön aussieht, aber kein Geld verdient.

Leon
Obwohl manchmal verdient man auch mit schönen Dingen Geld, obwohl nichts dahinter ist, aber das sei nur so dahingesagt.

Martin
Das stimmt. Was ist denn für dich, wir rechnen gerade über das Geld, aber was ist denn für dich, was bedeutet es denn für dich Unternehmer zu sein? Du bist ja auch selbstständig. Was bedeutet es denn für dich?

Leon
Also ich habe zum Unternehmertum irgendwie ein bisschen anderen Zugang als Geld. Für mich ist Unternehmertum, also ein Unternehmen ist für mich leicht zu setzen mit dem Wort Unternehmung. Man schließt sich zusammen, um etwas zu unternehmen, um irgendwo hinzukommen, um etwas zu tun, was man vielleicht alleine nicht schaffen würde. Also wenn man mehrere ist, wenn man alleine ist, dann naja gut, dann macht man das auch. Das ist für mich ein bisschen wie so eine Expedition ins Unbekannte. Ich habe da sofort gedacht an jemanden wie Christoph Kolumbus, der ist Visionär und sagt, ich habe da eine Idee, ich glaube da an was, da kommen wir hin, wenn wir nur das richtig wollen, los geht's, auf geht's und für mich besteht aber Unternehmertum nicht nur aus dem Visionär, dem Spinner im besten Sinne des Wortes, der Ideen spinnt, sondern es besteht auch daraus, dass es eine Stimme im Unternehmer, wenn er jetzt alleine wäre oder im Team, wenn es mehrere sind gibt, die auch bremst und die ganze Sache ein bisschen realistisch betrachtet und auf realistische Füße stellt. Was brauchen wir denn für diese Expedition, um zum Beispiel nicht zu verhungern, sonst kann man vor lauter Vision vielleicht den Weg dorthin vergessen und scheitert. Also bei mir im Kopf ist Unternehmertum immer, ich brauche ein Ziel und ich brauche aber auch einen klugen Weg dorthin, sonst ist das Ziel nur heiße Luft.

Martin
Mir ist da gerade was eingefallen, das ich vor langer Zeit mal gelesen habe, was ich total interessant fand im ausgehenden Mittelalter, weil du gerade von Columbus gesprochen hast. Da hat man tatsächlich sich zusammengeschlossen um solche Unternehmen. Also das, was du gerade genannt hast, Columbus, also große Reisen, Expeditionen, die Welt erkunden und Rohstoffe finden, das war ja ein riesen Risiko. Das hat Visionäre gebraucht, das hat riesige Mannschaften gebraucht und vor allem hat es sehr, sehr viel Geld gebraucht. Und die Leute, die sich zusammengeschlossen haben und dieses Geld hingelegt haben, was ja quasi ein Risiko-Investment war, die hat man damals Abenteurer genannt. Das waren tatsächlich die ersten Aktiengesellschaften, also Zusammenschlüsse von Unternehmern, die sie gebildet haben, hießen tatsächlich Abenteuer. Das finde ich total spannend, das ist für mich auch heute noch irgendwie die Essenz des Ganzen.

Leon
Das zaubert mir gerade ein Lächeln aufs Gesicht, weil ich würde sagen, genau, das ist die Essenz eines Unternehmers. Er ist irgendwo oder er oder sie ist Abenteurer.

Martin
Absolut, was unterscheidet denn in deinen Augen oder woanders gefragt, was macht denn in deinen Augen unternehmerisches Denken aus?

Leon
Unternehmerisches Denken ist so eine ganzheitliche Disziplin in meinen Augen und diese Disziplin versucht, sowohl eine Vision zu entwickeln, wo wollen wir eigentlich hin, dass dann diese Vision dann in ein konkretes Ziel runterzubrechen, etwas, was man auch erreichen kann und auch irgendwie überlegen kann, wann habe ich es denn erreicht, runterbrechen auf was Messbares fast schon. Muss nicht messbar sein, aber zumindest muss man sagen können, ich habe es geschafft. Dann gibt es dorthin den Weg, der muss geplant werden, meistens oder eigentlich immer mit unvollständigen Informationen, also es gibt ganz selten, man baut ja nicht immer nur Brücken, so wie man schon seit 1000 Jahren Brücken baut, wo man einen Plan machen kann und weiß, wie man hinkommt, sondern ich meine, wir im Kontext von Software, wir bewegen uns eigentlich immer ins Ungewisse, weil es taucht irgendwas Neues auf und wir setzen es um, also dieser Weg dorthin, mit welchen Mitteln, aber auch mit welchen Prioritäten ich diesen Weg begehen will. Zum Beispiel kann ich als Unternehmen ja sagen, ich möchte diesen Weg mit möglichst wenig Ressourceneinsatz schaffen, das klingt in meinen Ohren so ziemlich, so wie unsere Wirtschaft heute häufig funktioniert, lass uns mal Geld sparen, aber trotzdem ans Ziel kommen, das ist ein sehr optimiertes Denken und dann kann man aber auf dem Weg zum Beispiel auch Ziele setzen, wie der Weg soll möglichst schön sein, wir haben Bock auf diesen Weg, wir wollen Spaß haben, dahin zu kommen oder wir möchten dabei Gutes tun oder Gutes bewirken, also die Ausgestaltung, wie dieser Weg ist, der muss nicht auf Geld optimiert sein in meinen Augen, das ist das, was für mich auch zum Unternehmertum gehört, also diese Komponenten.

Martin
Also für dich bedeutet unternehmerisches Denken hauptsächlich planendes Denken.

Leon
Für mich ist das Planen das, was nach der Vision kommt. Für mich ist es die Kombination aus Vision und Planung. Also quasi Spinnen und Realismus.

Martin
Wie komme ich denn zu so einem Plan?

Leon
Wie komme ich zu so einem Plan? Na ja, ich würde sagen, einen Plan kriege ich, wenn ich meine Ziele formulieren kann, dann mir überlege, was brauche ich, um zu diesem Ziel zu kommen. Das sind sowohl die Schritte, die dorthin nötig sind, die hoffentlich einigermaßen bekannt sind oder zumindest formulierbar. Und dann aber auch zu überlegen, was sind da für Abhängigkeiten. Also bin ich zum Beispiel auf externes angewiesen, habe ich begrenzte Ressourcen, wie zum Beispiel Geld oder Zeit. Und das ist ja im normalen Leben eigentlich immer so, wenn ich unternehmerisch denke, arbeite ich unter Restriktionen. Also dann habe ich nicht beliebig viel Geld, beliebig viel Zeit. Also meinen Plan zu verfolgen und diese Schritte zu verfolgen, geht nur unter bestimmten Bedingungen. Es ist ja kein Ponyhof, grüne Wiese meistens. Und auch vielleicht, was habe ich schon übernommen? Was habe ich für eine Vorbedingung? Manchmal macht man ja auch oder eigentlich immer baut man auf etwas auf, was schon da ist. Und unternehmerisches Denken ist die Balance dieser Teile, dass ich mit dem Vorhandenen und meiner Vision und den Schritten dorthin zu einem Ziel komme und am Ende das Ziel auch erreiche.

Martin
Okay, ich frag mal andersrum, was ist denn für dich nicht unternehmerisches Denken?

Leon
Nichtunternehmerisches Denken wäre zum Beispiel sich an einer Aufgabe fest abbeißen, volle Kanne durchhauen, sich nur auf diese eine Aufgabe fokussieren, überhaupt nicht mehr aufzutauchen, sagen wir mal eine Programmieraufgabe und auch wenn die Aufgabe eine Woche dauert, sie knallhart durchzuziehen, obwohl ich insgesamt für das gesamte Projekt nur eine Woche hatte, also sprich den Fokus zu verlieren für die Prioritäten und für die Wichtigkeit von einzelnen Teilen des Gesamten, das ist absolut nicht unternehmerisch.

Martin
Okay, ich versuch das mal miteinander zusammenzubringen. Also du hast gesagt, unter nehmerisches Denken ist Planung und Vision in eine Balance zu bringen und nicht unternehmerisches Denken bedeutet es, quasi zu sehr sich im Tiefflug zu befinden, um das große Ganze noch sehen zu können.

Leon
Genau. Mich würde zum Beispiel mal interessieren, sorry, dass ich jetzt hier gerade mal kurz das unternehmerisch dieses Ruder übernehme. Mich würde total interessieren, auf dein Ausgangsbeispiel ausgehend, du kommst ja irgendwo her. Was hätte da gefällt, um es unternehmerisch zu machen, in diesen Projekten, wo das nicht geklappt hat?

Martin
Das ist eine gute Frage. Das ist genau das, was ich gerne herausfinden wollte. Ich glaube, also in dem Fall waren es, ich gehe mal von einem Beispiel aus erst mal, in dem Fall sind es vier Leute. Und von diesen vier Leuten gibt es also einen, der ein technisches Verständnis hat. Diese vier Leute bauen einen Service, der auf einem digitalen Produkt basiert, um es mal so ganz allgemein zu fassen. Das heißt, ein großer Teil ihres Geschäftsmodells ist es, dass sie ein digitales Produkt haben. Das ist eine Webplattform, wo sich Kunden, also verschiedene Kundentypen treffen und miteinander in Austausch kommen. Und hier ist es tatsächlich so, dass von den vier Leuten drei in permanentem Kundenkontakt sind, und zwar mit der jeweiligen Zielkundengruppe, also mit den drei Kundengruppen, die sich treffen sollen auf dieser Plattform. Und der vierte ist der besagte Entwickler, der also diese Plattform baut. Und das Team hatte sich so für vier Monate ungefähr, das war zumindest das, was sie mir gesagt haben, als ich sie kennengelernt habe, ziemlich festgefahren. Das heißt, es ging weder vor noch zurück. Sie hatten eigentlich einen Haufen an potentiellen Kunden, die alle auch quasi mit Geld gewidelt haben und gesagt haben, ja, ich will, ja, ich will, gib, gib, gib. Und gleichzeitig hatten sie auch ein Produkt, das einigermaßen schon funktioniert hat. Also ich sag mal das, was man als MVP bezeichnet, als minimal lebensfähiges Produkt, das stand, aber es ging überhaupt nicht vorwärts. Und ich saß dann in verschiedenen Meetings mit denen drinnen. Ich war quasi als externer Berater rein geholt worden, als Mentor. Ich hatte eine Zeit lang die Mentor-Rolle für den Entwickler innen und hab mich einfach hingesetzt, quasi ein bisschen abseits und hab das beobachtet und mir ist da was aufgefallen. Und es war, sobald es um genau das, was du eben gesagt hast, sobald es um die Planung von unternehmerischen Zahlen ging und um gar nicht mehr so sehr um die Vision, sondern tatsächlich um die, ich sag mal, um die Gespräche und Planung, was man so als Marketing bezeichnet und als Kundenpflege und dergleichen, hat sich der Entwickler zurückgenommen. Das war sehr, sehr deutlich zu sehen. Das war tatsächlich so, dass er quasi, das ging bis dahin, dass er sein Laptop aufgeklappt hat und weiterentwickelt hat. Und ich hab ihn dann in einer schönen Minute hinterher mal gefragt, warum, und er hat gemeint, na ja, das ist ja nicht meine Aufgabe. Ich bin Entwickler, ich muss die Software bauen und wie die jetzt genau mit Kunden reden und mit welchen Kunden und so weiter und so fort, das interessiert mich ja gar nicht. Und ich fand das total spannend an der Stelle, weil das tatsächlich innerhalb von wenigen Wochen das zweite Mal war, dass ich genau das gleiche erlebt hab. Und ich glaube, uns als Entwicklern, und ich nehme mich da gar nicht raus, ich meine, ich selbst war irgendwie sieben Jahre komplett auf eigenen Beinen selbstständig mit mehreren Firmen und als ich zu ZenStorm kam, hab ich am Anfang gesagt, ich brauch dafür davon meine Auszeit. Also dieser Druck, den ich gespürt hab durch Verantwortung, die ich übernommen hab, der ist ganz enorm und ich brauch davon meine Auszeit und ich möchte während, bitte das nächste halbe Jahr keine Projektverantwortung haben. Lass mich da mal raus, ich will einfach nur kurz schreiben. Hab ich nicht lange durchgehalten, hat so irgendwie zweieinhalb Monate gedauert, dann hatte ich mein eigenes Projekt. Und das ist manchmal nicht ganz einfach, nicht unter den Wurscht zu denken, wenn man das halt im Kopf hat. Aber für mich ist es auch ganz interessant zu sehen, dass ich das Gefühl hab, viele Entwickler, denen ich so begegne, die sehen da eine sehr harte Trennung und ich würde gerne verstehen, warum zum einen und ich würde gerne verstehen, wie man diese Trennung auflösen kann. Weil ich persönlich bin ganz stark der Meinung, dass Projekte im Allgemeinen davon profitieren, wenn jeder einzelne Projekt das große Ganze im Auge behält zu jedem Zeitpunkt.

Leon
Also, was mir dazu einfällt, ist, ich habe mit einem Freund gesprochen, der Ingenieur ist. Und der sagte, ist dir mal aufgefallen, dass unsere ganze Kultur und unsere ganze deutsche Wirtschaft ein einziges Spezialistentum ist? Das ist ganz anders als woanders, zum Beispiel in den USA, wovon ich ehrlich gesagt wenig Ahnung habe, aber nach dem Hörensagen gibt es dort mehr Flexibilität, dass man einfach sich einarbeitet in den Job und dann auch mal den Job wechselt und auch eine andere Aufgabe übernimmt. So nach dem Motto, gib her, lässt sich ja lernen. Und in Deutschland haben wir irgendwie auf die Autoindustrie gemünzte Wirtschaft, sage ich jetzt mal ganz allgemein gesprochen, wo sich am Markt durchsetzt, wer den aller allerbesten Gummidichtungsring mit 300 Mann bauen kann. Oder den Gummipropfen hinten links, der auf den Noppen draufkommt. Das ist so, wie ich unsere Wirtschaft sehe und es setzt sich fort. In Deutschland sind Softwareentwickler offiziell Ingenieure, werden auch zum Teil so ausgebildet. Und das passt nicht so ganz zusammen mit dem unternehmerischen Denken, weil da ist dieses Denken im ganz, ganz kleinteilig funktionalen Zahnrädern, die den Gesamtes machen, sehr stark vertreten. Und ich habe das Gefühl oder die Interpretation, dass viel unseres Alltagserlebens daherkommt.

Martin
Das finde ich ganz spannend. Mir ist auch gerade was aufgefallen, wenn du in Deutschland jemanden fragst, was er macht, dann wird er den Beruf nennen. Also, wenn du in Schweden jemanden fragst, was er macht, das ist mir zumindest in den letzten Monaten so aufgefallen, dann sagt er dir, was er gerade macht. Also...

Leon
Vielen Dank für's Zuhören!

Martin
Beispiel an der Stelle war tatsächlich das erste Treffen, hatte ich letzte Woche das erste Treffen mit einem neuen Bekannten und ich habe ihn auch gefragt, was er so macht und er hat gemeint, er baut gerade einen lokalen Fußballverein aus und ich als typisch Deutscher habe direkt nachgefragt und gesagt, ja, aber was machst du denn, also was ist dein Beruf? Und er guckt mich halt an und sagt, na ja, ich managere diesen Verein. Genau, das ist interessant, dass du das auch, also das hast du gerade schön an den Punkt gebracht mit diesem Spezialisten tun, das stimmt. Aber wie komme ich da raus? Also angenommen, ich bin jetzt Software-Entwickler und ich bin vielleicht in einer Firma, die nicht Projekte macht, sondern ich bin in einer Produktfirma. Womit könnte ich mich beschäftigen, um den Überblick zu gewinnen? Was wäre so dein Ansatz?

Leon
Also, erstmal muss fruchtbarer Nährboden her. Man kann sich nicht damit beschäftigen, wenn man zum Beispiel keinen Zugang zu den Zahlen hat. Wie soll ich mich über Geld informieren, wenn Geld ein Tabuthema ist? Also, es muss auf entsprechenden Nährboden fallen und wenn ich dann in so einer Firma bin, in der ich Zugang habe, in der es auch gewünscht ist zum Beispiel mitzureden oder nicht nur mitzureden, sondern auch sogar mitzugestalten, tja, ich würde sagen, wenn es ist, tatsächlich fällt es mir schwer zu sagen, was, was müsste man dann tun? Also, ich würde sagen, Vorschläge machen und Experimente vorschlagen. Wir zum Beispiel hier in unserer, einer unserer ersten Folgen haben wir ja darüber gesprochen, wie wir das Experiment gemacht haben, bei Sandstorm über Sprachkanäle verbunden zu sein, also über Discord in dem Fall, direkte Sprachkanäle. Das war ein Experiment, das hat einer von uns vorgeschlagen und hat gesagt, lass es uns für zwei Wochen bedingungslos ausprobieren. Wir wechseln jetzt mal die Tools und machen das und dann überlegen wir, wie sich es angefühlt hat, so eine Retrospective und ich glaube, allein diesen Mut zu haben zu sagen, lass es uns doch einfach mal ausprobieren und auch den Mut zu haben, selber Vorschläge zu machen, das ist eigentlich schon das, was unternehmerisches Denken auch ausmacht. Lass uns mal eine Priorität setzen, lass uns mal einen Fokus setzen, lass uns gucken, ob es funktioniert und dann, ob es auch zu unseren Kriterien passt, z.B. Kosten, z.B. Zielerreichung etc. Teilnahme.

Martin
Das, finde ich, klingt nach einem super Schlusswort. Ist da noch irgendwas, was wir vergessen haben?

Leon
Ähm, nö, ich glaube nicht.

Martin
Also, unternehmerisches Denken ist, ich versuche das nochmal zusammenzufassen, das große Ganze im Überblick zu behalten, einen Plan machen, die Ressourcen kennen, die meinen Weg beschränken und am Unternehmen beteiligen. Habe ich alles?

Leon
Ich glaube schon.

Martin
Cool, dann danke ich dir für die Folge.

Leon
Danke ebenfalls.

Martin
Das hat sehr viel Spaß gemacht. Wir sollten das häufiger morgens machen, da bin ich irgendwie viel fitter.

Leon
Ja, ich auch. Danke dir.

Martin
Alles klar, wir hören uns nächste Woche wieder. Bis dahin, ciao.

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