Fabian
Hast du was vorbereitet?
Tobias
Ne.
Fabian
Ne? Ich auch ne. Bei mir in meinen Notizen steht Jahresrückblick.
(Intro)
Das Sandpapier
Tobias
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Sandpapier. Folge 36 schon und die letzte im jahr 2020. Jetzt wirklich.
Fabian
Ja, ist ja auch der 31. jetzt, ne?
Tobias
Hast du die letzte Folge schon gehört? Nee. Dann habe ich ja schon angekündigt, dass es eigentlich die letzte war und jetzt machen wir es wieder.
Fabian
Machen wir die. So. Alle Letzte. Ich hänge ein bisschen hinterher. Muss ich zugeben. Die sind auch immer länger geworden.
Tobias
Ich hab schon, aber ich hab schon die Hälfte von der, von der Letzten gehört. Was wird denn die dabei? Äh, ja. Das ist immer ein bisschen seltsam, das stimmt.
Fabian
Ich meine, müsstest du nie wissen, was Inhalt war.
Tobias
Auch das, ja, aber es ist für mich immer was anderes, ob ich zuhöre oder ob ich, wie soll ich sagen, eine teilgestaltende Rolle habe, eine Teilmoderation mache, mir Fragen überlege und dann ist das noch mal hören, was die anderen gesagt haben, für mich noch mal eine andere Art von Zuhören tatsächlich, lerne ich immer noch mehr. Das stimmt natürlich. Und dann finde ich, das darf ich doch sagen, finde ich meine Stimme nicht ganz so gruselig beim Zuhören, dass ich sage, da kann ich mir nicht anhören, sondern geht.
Fabian
Geht. Geht. Na ja. Es geht. Versuche auch was.
Tobias
Es gibt auch Gewöhnungssache. Ich versuch auch, was draus zu lernen. Immer dann, wenn ich so ähm, ähm, ähm sage, dann... Hm, vielleicht kann ich das beim nächsten Mal besser machen. Aber darum soll's ja heute gar nicht gehen. Wir wollten... Siehst du, da war's schon wieder. Wir wollen mal zurückblicken zum Jahreswechsel. Macht man das ja so. Klassischer Reise. 2020 war... besonders. Gut, jedes Jahr ist besonders, aber... Ich glaube, 2020 war vor allem dadurch besonders, dass es unerwartet war und... wir uns... wir oft gezwungen waren, zu reagieren. Mit der ganzen Pandemiesituation, das kann man jetzt schon mal so sagen. Wir überlegen uns ja schon... immer, wie wir proaktiv nach vorne gehen wollen. Und wenn wir dann mal einsteigen... was wir dieses Jahr geplant hatten, Anfang des Jahres, im Januar hatten wir unseren Retreat. Da sind wir noch zu, weiß ich nicht, 18, 20... in ein... Domizil gefahren. Da haben wir uns eine Woche eingeschränkt.
Fabian
in ein Domizil. Das klingt, als wären wir schön nach Spanien gefahren mit dem Reisebus. Wo waren wir nochmal? Schwarzwald? Nee. Nee. Westerwald.
Tobias
Oder? Westerwald kann sein.
Fabian
und Geografie. Naja, okay.
Tobias
Barcamp eine Woche lang mit uns selbst beschäftigen, also mit uns selbst im Sinne von reflektieren, lernen, austauschen, strategische Diskussionen führen über, wo soll es hingehen für uns, mit welchen Dienstleistungen, Produkten wollen wir vielleicht mal experimentieren. Hat man ganz interessante Diskussionen, hat man auch eine eigene Folge zugemacht. Also wenn das im Detail interessiert und einen längeren Blogpost gibt es auch, wo die ganzen Themen drin stehen, kann ich empfehlen, sich mal anzugucken. Und ich glaube die Corona, also wir haben mal drüber gesprochen, aber das war einfach noch nie auf dem Radar, dass uns das groß beschäftigen wird. Und in der Form in der es dann glaube ich gekommen ist.
Fabian
Das war in der Tat unerwartet.
Tobias
Und normalerweise versuchen wir ja immer, wir versuchen ja immer, uns zu überlegen, okay, mit dem Wissen, was wir jetzt haben, wie können wir jetzt unseren Weg gestalten, unsere Zukunft gestalten, was tun wir, um zu entscheiden, wo es langgeht. Und dann kam aber die Corona-Situation, der Lockdown. Das hat uns auf der einen Seite weniger getroffen als andere, vermutlich. Einmal wegen unserer Branche Softwareentwicklung, wegen unserem Setup, dass wir remote gut aufgestellt sind, schon gut aufgestellt waren, wir haben auch schon Podcastfolgen drüber gemacht, wie wir remote arbeiten. Und trotzdem hatte ich das Gefühl, es ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen.
Fabian
Inwiefern?
Tobias
Ich glaube, es hatte am Anfang eine große Unsicherheit plötzlich da, was okay, es kommt der Lockdown, Schulen, Kinderbetreuung wurden zugemacht, das heißt da hat es ja einige aus dem Team direkt betroffen, weil eben die Kinderbetreuungssituation geklärt werden musste oder sich gekümmert werden musste. Dann gab es ein paar Kunden, die gesagt haben, oh, das hat Auswirkungen auf unser Business, also auch auf das, was wir als Centrum machen, ein Geschäft, ein Projektgeschäft mit euch und dann war es schon so eine Abwarten-Situation, so ein Gucken, okay, kommt das Projekt jetzt noch, was wir anfangen wollten oder ist das erstmal verschoben oder ist es ganz abgesagt? Wie geht man mit der privaten Situation um? Ja, Homeoffice hat, denke ich, gut funktioniert, das zu machen, also wir hatten jetzt keine technischen Hürden, die wir erst mal aus dem Weg räumen mussten, wobei man schon...
Fabian
Wobei man schon sagen muss, dass es auf der individuellen Ebene für jeden eine starke Herausforderung war, zu gewissen Teilen konzentriert im Homeoffice zu arbeiten, fast unabhängig davon, ob schon Kinder mit im Spiel sind oder nicht, fehlte ja, wie soll ich sagen, haben ja einige doch berichtet, dass es mitunter starke, wie soll ich sagen, wie sagen, Produktionseinbußen, aber die Konzentration ließ... Produktionseinbußen ist gut. Naja, im Sinne von, ich kann mich nie konzentrieren, ich würde gerne mal eine Runde mich bewegen, und im Büro wird dann gerne mal eine Runde gekickert, und das hat mir auch gefehlt, fällt mir auch immer noch, du sitzt an deinem Schreibtisch und klar, grundsätzlich ist da jeder erreichbar aus dem Team, ob das jetzt über Slack, über Discord oder wie auch immer ist, und dennoch fehlt dieses Beisammensein, mal einen blöden Witz rüber werfen, über ein paar Tische oder tatsächlich an der Kaffeemaschine stehen und mal was ganz off-topic besprechen.
Tobias
Und ich glaube, das ist, was uns auch vor die Herausforderung gestellt hat, wenn wir sonst immer versuchen, die zu sein, die gestalten, waren wir da plötzlich in der Situation, dass wir reagieren mussten. Da wurde gesagt, hey, Lockdown, wir gehen ins Homeoffice, alles klar, hier kommt jetzt die Umstellung, die von außen induziert ist, genau das, was du gerade beschrieben hast. Ich hatte vielleicht mich darauf eingerichtet, hey, ich fahre mal ins Büro und da habe ich eben diese Umgebung, die du gerade beschrieben hast und jetzt bin ich zu Hause. Entweder allein, das ist natürlich eine ganz besondere Situation, wenn ich wochenlang, außer wenn ich einkaufen gehe, vielleicht niemanden sehe oder plötzlich mit meinem Partner so eng zusammen auf so einen langen Zeitraum, das ist ja auch anders als das, was ich normalerweise gewohnt bin vielleicht, oder eben mit den Kindern, also diese Umstellung, die von außen kamen und das hat eine gewisse Zeit gebraucht, ehe sich das eingeruckelt hat.
Fabian
Und gleichzeitig konnte plötzlich jeder nachvollziehen, was es bedeutet, wenn diejenigen aus dem Team, die sich eigentlich permanent in so einer Homeoffice-Situation befinden, gesagt haben, dass sie sich vom Team irgendwo abgeschnitten, nicht ganz in Zynk, man kriegt so wenig mit aus dem Büro, das artikuliert haben, wo gerne gesagt wird, ja, ach, kann so schlimm ja gar nicht sein, wir sind doch hier online im Slack und so weiter und so fort, aber dass das nicht alles ist und wieviel Kommunikation nicht über diese Kanäle stattfindet und auf der Strecke bleibt und dass man diese ganzen, das alles zwischen den Zeilen und dieses, alle Metainformation ja gar nicht so gut übertragen bekommt über digitale Kanäle, das ist uns, glaube ich, und mir persönlich ganz deutlich bewusst geworden in dieser Situation, mal schnell rüberrollen zum Kollegen oder zur Kollegin und mal schnell eine Frage loswerden, das, also wie soll ich sagen, das ist, glaube ich, nicht so in dem... Hände war deutlich höher, ne? Ja, genau.
Tobias
Ich glaube, Hymne war deutlich höher. Ja, genau.
Fabian
Oder auch die Blicke zu sehen im Team, oder diese Momente zu erkennen, wenn jemand frustriert ist oder kurz davor ist frustriert zu werden und sich zu kümmern, dass das nicht eintritt. Das sieht man einfach nicht remote. Egal über welchen Kanal man sich verständigt, das kriegt man schlicht und ergreifend nicht mit.
Tobias
Ja, sehe ich auch so. Wir haben da tatsächlich ganz viel gelernt. Das eine ist das Thema schriftliche Kommunikation. Da hat man, glaube ich, auch einen Blogpost zugemacht, was es da an Stolperfallen gibt, wenn man plötzlich sehr viel mehr schriftlich kommuniziert als eben das Zwischenmenschliche, was wir sonst vorher im Büro hatten, wo es immer mal wieder gerade in der Anfangszeit so kurze Schlagabtausche gegeben hat, wo man sich so wunderbar hochschaukeln kann durch so ganz kurze Nachrichten, die nur total gut missverstanden werden können. Immer Ironie im Schriftlichen. Ja, oder auch das Aufeinanderacht geben im Team. Wie du beschrieben hast, wenn jemand im Büro sitzt und er grübelt und macht vielleicht frustrierte Gesten oder säuft und ich kriege das mit, dann kann ich genau das machen, was du gesagt hast. Ich kann mal hingehen und fragen, hey, was ist denn los? Kann ich dir irgendwie helfen? Wenn jetzt aber diese Remote-Only-Situation, die wir ganz am ersten Lockdown am Anfang hatten, ist, dann ist das noch mal viel schwerer, wenn ein Teil des Teams sozusagen produktiv in ihren Aufgaben ist und wenn wir längerfristige Projekte haben, dann sind das auch mal Aufgaben, die über ein paar Tage sich hinziehen. Und wenn ich da schön konzentriert vor mich hinarbeite, habe ich halt nicht gleichzeitig die Antennen ins ganze Team ausgestreckt, um zu hören, wo vielleicht jemand anders unerwartet abgetaucht ist oder wie auch immer. Ich hätte dann mitkriegen sollte, dass jemand so frustriert ist. Wir haben dann mal mit Fikas experimentiert, um diese sozialen Interaktionen wieder in die Stadt zu bringen.
Fabian
Haben wir darüber schon mal irgendwo was geschrieben oder gesprochen oder sollen wir mal kurz erklären, was das ist?
Tobias
Ich dachte, wir hatten in irgendeiner Podcast-Folge schon mal drüber gesprochen, aber ganz kurz.
Fabian
Das ist am Anfang wahrscheinlich, ne?
Tobias
Also Fika, ich weiß gar nicht mehr, wo es herkommt, ist quasi eine Pause, eine Kaffeepause, eine Quatschpause. Das hatten wir dann ein paar Wochen mal relativ regelmäßig, dass wir uns da getroffen haben, oder ein paar, die immer die Lust drauf hatten, Zeit hatten, die wollten, haben sich getroffen. Über den Sommer ist dann wieder eingeschlafen und jetzt mit dem neuen Lockdown, kurz vor Nachten haben wir es mal wieder gemacht. Auch so ein ganz typisches Phänomen, es braucht halt Energie, wenn man sich nur denkt, das wäre doch schön, wenn wir mal wieder eine Fika machen würden, das reicht halt nicht. Muss jemanden geben, der sagt, komm, da und da ist die Fika und mal gucken, wer teilnimmt. Manchmal sind es nur drei Leute und zu anderen Zeiten war fast das ganze Team.
Fabian
Ja, ich glaube, das hängt auch sehr stark davon ab, wie groß der Bedarf im Team danach ist. Und das ist ja für jeden auch individuell, wie viel Kontakt er zu anderen haben möchte. Und selbst, wie soll ich sagen, da gibt es nicht den harten Kern, aber die, die da gerne mehr Kontakt hätten, und das sind dann vielleicht die drei, vier Leute, da brauchst du gar nicht so viel Energie, damit das zustande kommt. Und ich glaube, jetzt die letzte Fika, die wir gemacht haben, war meine erste tatsächlich, hatte vorher auch noch nie an einer teilgenommen, weil ich einfach nicht diesen Drang verspürt habe, dass ich das jetzt brauche, aber das war durchaus, durchaus schön. Ich glaube, da gibt es vielleicht noch bessere Tools für, dass du nicht in so einer ganz großen Runde jetzt sprechen willst, sondern du sagst wirklich, du hast eher diese kleineren Krüppchen, die sich dann innerhalb eines Zeitraums treffen, ich glaube, da haben.
Tobias
Sprich doch mal aus, du hattest auch jetzt gerade...
Fabian
oder ein Tool kennengelernt. Ach so, darauf wollte ich gar nicht hinaus, aber genau, das Tool nennt sich Wunder.me, eine Onlineplattform, die den Charakter einer Kneipe oder eines größeren Raumes ins Digitale transferieren möchte und das das schön daran ist, dass man genau diese kleinen Gruppen bilden kann oder auch größere Gesprächsrunden oder auch nur zu zweit und das quasi nicht stattfindet über eine Liste an Kanälen, wo jetzt Leute drin sind und man kann reinklicken sondern man kann sich quasi in so einem größeren virtuellen Raum zweidimensional mit seinem Avatar bewegen und dort rumlaufen wie Pac-Man ohne dabei Kugeln aufzusammeln und wenn man dann quasi absichtlich oder unabsichtlich in eine andere Person reinläuft, dann wird quasi so ein Kommunikationskanal gestartet und man kann mit der Person sich unterhalten und das war ganz schön.
Tobias
Das ist quasi selbstorganisierte Breakout-Sessions, was ein, wie nennt man das, so ein Networking-Event, also wenn man sich physisch trifft und da stehen halt viele Leute rum, jetzt in unserem Fall vom Team, wir kennen uns ja, wenn wir auf einer Weihnachtsfeier oder einem Sommerfest oder sowas, dann trifft man sich halt immer wieder in neu zusammensortierenden Gruppen rum und quatscht mit den Leuten und das funktioniert mit den klassischen Tools, mit den klassischen festen Breakout-Sessions so, jetzt mal hier zufällig zusammengewürfelte Gruppen, die für 15 Minuten in einem Breakout rumgehen, das ist halt Mocks und genauso geht es nicht in der ganz großen Gruppe. Wir haben ja die Weihnachtsfeier als eine große Gruppe gemacht, aber da kommen ja keine Gespräche zustande, das ist eher rumblödeln und mal gucken, wo es einen so hintreibt.
Fabian
Wenn man mal gucken, wo es einen so hintreibt.
Tobias
Insofern finde ich das sehr clever, die Idee, die Wanda da hatte, ich habe es persönlich noch nicht erlebt, aber von dem, was du erzählt hast, Fabi, das klingt sehr, sehr clever.
Fabian
Könnten wir wahrscheinlich auch mal was selber Gebautes in den in den Ring werfen hätte dann aus den Verbesserungsvorschlägen. Klassische Frage bleibt natürlich, wer macht's?
Tobias
Wer macht's? Bevor wir zu dem Stichwort kommen, weil wir gerade bei der Weihnachtsfeier waren. Wir haben ja lange überlegt, aber wir haben die Weihnachtsfeier dann auch digital gemacht dieses Jahr. Für mich ein Highlight war, als ein Kollege im Team aus seiner Familienchronik was vorgelesen hat. Da war dann aber mal 20 Minuten oder ich weiß nicht wie lange er gelesen hat.
Fabian
Das habe ich verpasst.
Tobias
So was. Ja, wir haben einen Kollegen, der hat aufgeschriebene Familienkronik von vor, ich weiß gar nicht, vier, fünf Generationen und, nee, reicht gar nicht, oder? Naja, so ungefähr, mindestens 100 Jahre zurückgehend. Hat schon mal was vorgelesen und diesmal wieder eine andere Episode, superspannend diese ganz, ganz persönlichen Eindrücke zu bekommen von jemandem, der da halt eine Verbindung zu hat, und sagt, hey, das war mein Ur-Ur, weiß ich nicht, Onkel, Opa.
Fabian
Na, dann lese ich wohl das nächste Mal aus der Autobiografie von meinem Opa was vor. Na, tja. Na.
Tobias
zwei Bücher. Die Dynamik ist da so spannend. Dann sagt einer, ach, guck mal hier, irgendwie kommt das Thema da drauf und sagt, ach, ich lese mal hier was vor. Und zack, alle hören anlässlich zu. Ja, klingt aber länger, habe ich gehört, selbst remote. Ja, na, pass auf.
Fabian
Ich glaube, ich habe mich dann um eins ausgeklinkt, weil ich dann dachte so, ich muss in fünf Stunden aufstehen, gehst du mal doch noch ins Bett. Also wir hatten dann noch eine schöne, wie soll ich sagen, der harte Kern hatte dann noch eine schöne Diskussion. Dann war aber die Gruppe wahrscheinlich auch kleiner, ne? Wir waren dann fünf, sechs Leute, also nicht bloß drei. Ja, also das geht schon, aber ich glaube, das ist auch die Grenze.
Tobias
Na cool, also, wir haben gesagt, Retreat Anfang des Jahres haben wir noch in persona gemacht, da war Corona noch so weit weg, dann hatten wir, was hatten wir noch als Sandstorm-Events? Wir hatten, wir haben dieses Jahr ein Sommer-Event gemacht, im Sommer, draußen, mit viel Abstand, wir haben auf dem Permahof, das hat auch funktioniert, die dabei sein wollten und konnten.
Fabian
wollten und konnten. War ich nicht. War ich im Roller. Ich glaube ich. War ich im Roller.
Tobias
War ich im Roller, glaub ich, grade. Wie sind mit den Alpakas eine Runde durch den Wald gewandert? Das war echt cool. Ich hab Bilder gesehen, ja. Sehr witzig.
Fabian
Ich hab Bilder gesehen, ja.
Tobias
Und Strategie-Workshop hatten wir, da haben wir auch eine extra Podcast-Folge zugemacht. Auch das zum Remote, unsere erste Remote-Erfahrung, wir haben auch einiges gelernt, was wir besser machen möchten. Hat aber auch funktioniert tatsächlich. Ich glaube, das war auch eine zweiproduktive Tage.
Fabian
Und war annähernd, also war anders anstrengend, sagen wir's mal so. Ja, also die klassischen Strategie, also beim Retreat eher als beim Strategiewerkshop, dass die Nächte dann sehr, sehr kurz sind für einige. War jetzt Remote nicht der Fall und dennoch war es sehr anstrengend.
Tobias
8 Stunden plus Pausen in die Kamera gucken, sitzend auf dem Monitor standen, dann haben wir es nicht so sehr interaktiv gemacht diesmal, im Sinne von geht mal irgendwo hin und schreibt irgendwas auf. Ja, großes Learning, mehr Interaktivität, auch Remote reinbringen.
Fabian
Und interessant dabei finde ich ja, dass wir in unserem täglichen Doing im Grunde genommen ja auch acht Stunden am Tag vor dem Rechner sitzen und vielleicht nicht in die Kamera gucken, aber auf den Bildschirm gucken und das war ja zu unserem Remote-Strategie-Workshop im Grunde genommen das Gleiche und trotzdem fühlte es sich viel anstrengender an. Ich habe eine These dazu. Oha. Hypotheze. Steile These. Steile These.
Tobias
Naja, da müsste man natürlich noch mehr empirische Untersuchungen zumachen. Na dann, hau mal raus.
Fabian
dann hau mal, hau mal raus.
Tobias
Ich glaube, was ein großer Unterschied ist, 8 Stunden, ich überspitze jetzt, aber 8 Stunden Zuhören konzentriert, ist was anderes als unsere sonstige Arbeit, die ja für den Großteil der Leute programmieren ist, wo ich selber nachdenke, wo ich mir auch selber eine gewisse Abwechslung habe, weil das, was ich sehe, ich muss vielleicht mal was nachgucken oder ich frage doch mal jemand anderes, ich habe mehr Abwechslung glaube ich drin und dieses 8 Stunden Zuhören mit kleinen Unterbrechungen, das sind wir glaube ich einfach nicht gewohnt, wenn ich trainiere, deswegen ist das so anstrengend.
Fabian
Das ist die These. Das ist die These. Okay. Lass mal mal so im Raum stehen.
Tobias
Sehr gut. Strategie Workshop remote gemacht, Weihnachtsfeier remote gemacht. Was steht als nächstes an? Wenn ich ins Jahr mal reingucke. Wir würden gerne wieder ein Retreat machen.
Fabian
Nächstes Jahr dann, meinst du. Nächstes Jahr, total.
Tobias
2021. Im März ist geplant. Ich sehe es leider noch nicht, dass wir das physisch zusammen machen werden.
Fabian
schweigen im walde ja ja ich habe keine ahnung wie sich das also wer hat das schon eine große glaskugel so genau kann man mal die die murmel schütteln und oder würfeln was auch immer
Tobias
Genau.
Fabian
Das betrifft ja auch die Neos-Conference, die wir organisieren, die im Mai stattfinden soll, nächstes Jahr, wo wir jetzt entschieden haben, dass wir das quasi zu einem großen Teil wieder remote machen werden via Livestream und nur ganz wenige tatsächlich physisch vor Ort haben werden.
Tobias
Ja, das kommen wir gleich nochmal, die steht auch noch auf meinem Rückblickszettel. Okay, cool.
Fabian
Okay, cool.
Tobias
Ich mach mal einen Kringel ran, dass wir dann gleich nochmal vorbeikommen.
Fabian
Ja, insofern, wir haben für Events, die noch weiter weg sind, als März schon entschieden, dass wir das nicht physisch machen werden, insofern für jetzt in, naja, drei Monaten, also keine Ahnung, ob der Lockdown... Ja, ich glaube, die Chancen stehen an.
Tobias
Ja, ich glaube, die Chancen stehen 80 Prozent, dass wir remote machen.
Fabian
Ja, das wird ja nochmal interessant. Machen wir dann wieder eine Woche, oder?
Tobias
Da werden wir uns Anfang des Jahres, quasi, wenn die Folge kommt, ab morgen... Ab morgen schon, überlegen, ja. Da werden wir uns nochmal eine Platte machen müssen, ja. Aber ist ja gut, dadurch, das ist für mich so ein bisschen auch so ein wichtiges Learning. Ich hab's ja vor uns beschrieben, als der erste Lockdown kam, das war überraschend. Ich meine, man hat darüber gesprochen, aber so, hm, geht das denn wirklich? Und jetzt wissen wir ja, was uns erwarten würde. Das heißt, jetzt fühle ich mich wieder deutlich mehr in unserem Element, wenn ich sage, okay, die Wahrscheinlichkeit ist größer als 50%, dass wir das Remote machen werden müssen. Und wir wissen schon, das ist im März, also haben wir genügend Zeit, uns darauf vorzubereiten. Das ist für mich gefühlt ein großer Unterschied, als wenn dann eine Woche vorher die Info kommt. Übrigens, man soll sich nicht mehr treffen. Und du?
Fabian
Das ist auch das, was ich so interessant finde und auch beobachte, dass der erste Lockdown im Frühjahr, das war ja was ganz Neues. Also ich kannte das nicht in der Form. Ausgangssperren und irgendwie alle Geschäfte haben zu, also Lebensmittelläden. Und das war ganz interessant zu beobachten, was das mit den Menschen macht. Das hatte so was Aufregendes, es war so ein kleines Abenteuer. Was kommt jetzt auf uns zu und wie schlimm wird es? Und dann hatten wir ja das Phänomen, dass plötzlich alle gesagt haben, ich brauche Klopapier und Nudeln, das bringt mich über den Winter oder über das Frühjahr. Und das war so diese Ungewissheit, die so ganz enorm da war und jetzt im zweiten Lockdown, also jetzt mal speziell in Sachsen, also naja, da sind wir ja irgendwie, weiß ich auch nicht, aber gewisse Berühmtheit erlangt in diesem Kontext deutschlandweit, was auch nie cool ist. Aber man hat jetzt irgendwie so eine Gelassenheit eingetreten, dass die in gewissen Formen nicht gut ist, da brauchen wir gar nicht drüber reden, aber es ist nicht mehr so diese Panik oder die Angst vor Unbekannten. Genau, es ist nicht mehr so ungewiss, was passieren wird, es ist nur die Frage, wie lange dieser Zustand aufrechterhalten wird und Punkt, die Leute wissen, dass, das hat man ja erfahren, dass es, wie soll ich sagen, es wird dann keine Engpässe an irgendwas geben, das wahren Verkehr und so funktioniert grundsätzlich.
Tobias
Es ist nicht so unbekannten. Genau, es ist.
Fabian
Und das macht auch diesen riesen Unterschied jetzt zu zweit.
Tobias
Ich möchte an der Stelle mal einwerfen, dass wir ja aus einer sehr privilegierten Blase berichten. Das stimmt schon. Das sollten wir nicht vernachlässigen, dass wir durch die Arbeit, die wir machen, in der Branche, in der wir es machen und die Art und Weise, wir entwickeln Software für andere Unternehmen, können das remote machen. Wir sind nicht in einer Branche unterwegs, die komplett von Corona betroffen ist, das heißt unsere Kundenaufträge sind auch nicht weggebrochen. Das heißt, wir haben auf der Seite Projektgeschäft eher zu viel zu tun als zu wenig. Das macht es für uns natürlich sehr komfortabel. Es gibt ja ganz andere Branchen, die ganze Pflege- und Medizin-Geschichte, die sind natürlich auch super aus, wenn nicht sogar überlastet. Und es gibt die, die durch diese Schließungen extrem betroffen sind, die ganzen Kulturschaffenden. Und da ist es zwar schön, wenn man weiß, man kann theoretisch in den Lebensmittelhandel gehen oder man kriegt noch Klopapier. Die Frage ist nur, mit welchem Geld sollen wir es noch bezahlen? Genau. Das ist so ein bisschen der Spagaten. Ich glaube, den haben wir dieses Jahr ganz extrem gesehen zwischen denen, die durch die Krise eher profitieren und denen, die richtig darunter zu leiten haben, ob das jetzt Gastronomie ist oder wie gesagt die kulturschaffenden Künstler, Selbständige, diese Auf-Splittung in sehr aus- oder überlastete und die, die nicht mehr.
Fabian
dürfen. Ja, und vor allen Dingen auch in die, wie soll ich sagen, dann wird ja gerne unterschieden zwischen den Branchen, die systemrelevant sind angeblich und denen, die es angeblich nicht sind. Und da soll ich sagen, das ist ja auch ein Riesenspannungsfeld. Und nochmal, wer definiert denn, was jetzt systemrelevant ist und was nicht? Und mit welcher, wie soll ich sagen, wie bewertet man das?
Tobias
Ich glaube, wir hatten das auch in irgendeiner Podcast-Folge, wie ich es ja schon mal, dieses Thema. Okay, Lebensmittel, Einzelhandel ist systemrelevant, Essen müssen wir irgendwie alle, cool, und dann hast du, ich gucke manchmal heute schon, vielleicht ist das ja auch nicht so, ist ja auch ein bisschen, wie nennt man das? Satire? Ist das Satire? Das ist Satire, ja. Aber wenn die dann halt darüber berichten, wie das tatsächlich dann aussieht, wie irgendwelche Wertschätzung für, ob das jetzt Kassiererinnen oder Pflegekräfte in Krankenhäusern sind, ich glaube in der letzten Folge haben sie das erzählt, wie das mit dem Boni aussieht, die da theoretisch gezahlt werden sollten für die Leute, die sich da seit Wochen und Monaten kümmern, das ist echt traurig. Also wenn dann da rauskommt, ja, ne, passiert halt nicht, ne, hast irgendeine Grenze, 50 Behandelte musst du in einem gewissen Zeitraum gehabt haben, dann gibt es irgendwelche Boni und wenn du den halt zwei Tage zu spät entlassen hast, den 50, dann gibt es die halt nicht. Cool.
Fabian
Schwierig. Es ist natürlich ein sehr komplexes Thema und ich weiß nicht, ob wir da die beiden Kompetentisten sind, um sich über das Thema mal zu unterhalten. Definitiv nicht.
Tobias
Es ist natürlich ein sehr, wie soll ich sagen, ein sehr komplexes Thema und ich weiß nicht, ob wir da die beiden Kompetentisten sind, um sich über das Thema mal zu unterhalten. Definitiv nicht, aber ich glaube, der Diskurs ist wichtig. Ja, ja, absolut. Wie finden wir das und was macht das mit uns? Naja, gut, Corona, naja, aber es gab ja auch noch neben Corona andere Sachen, die uns dieses Jahr beschäftigt haben. Du hast schon mal NeosCon angesprochen. Die NeosCon. Lass uns doch mal ein bisschen über Neos sprechen. Na gut. Du bist ja auch bei dem Kernteam unterwegs. Wow, ja. Nicht auf der entwickelnden Seite, das heißt, über diese ganzen technischen Errungenschaften des Jahres können wir zwei wahrscheinlich uns weniger gut austauschen. Sind wir auch nicht die Kompetentesten? Wo haben wir denn überhaupt Kompetenz, Menschenskinder? Ja, haben wir Kompetenz.
Fabian
Keine Ahnung. Erzähl mal was über NEOS-Konferenz. Was über NEOS-Kon, ja, das war ja dieses Jahr auch tatsächlich ein Novum, wie so vieles, die wir wollten gerne die NEOS-Kon wieder im alten Schlachthof in Dresden veranstalten, wie es 2019 passiert ist und ja, dann war das ja, soll ich sagen, mitten in dieser sehr schwankenden Zeit zwischen, okay, jetzt plötzlich dürfen Veranstaltungen gar nicht mehr stattfinden, dann plötzlich wieder mal mit 50, dann wieder nur Fachtagungen und, und, und. Und da mussten wir Anfang des Jahres ja auch die Entscheidung fällen, was machen wir denn jetzt mit der NEOS-Kon, wird sie stattfinden oder nicht und wenn wir dürften, wird sie stattfinden oder nicht und da haben wir dann auch, wie soll ich sagen, ganz die harte Bremse gezogen und gesagt, okay, wir sprechen mit dem alten Schlachthof, schauen an, wie da die Modalitäten sind und die waren, soll ich sagen, sehr, sehr zuvorkommend, hatten total Verständnis für diese ganze Situation und haben wir das alles entsprechend geschoben auf 2021 und jetzt wieder auf 2022, aber das alles, wie soll ich sagen, die sind sehr nett und haben uns für dieses Jahr entschieden, eine komplett online stattfindende Konferenz aufzusetzen, so wie, muss ich sagen, ganz viele Konferenzen das ja auch gemacht haben und was für uns noch nicht ganz so neu war, das ganze Thema Livestreaming, da die NEOS-Konferenz per se schon seit, ich weiß nicht, seit wie vielen Jahren streamt die ins Netz, Tobi? 17, also drei Jahre schon gemacht, genau und das, was neu war jetzt tatsächlich für uns dieses Jahr zu sagen, okay, jetzt muss die ganze, diese ganze Show ist nicht einfach nur eine Aufzeichnung dessen, was auf der Bühne passiert, sondern wir müssen uns irgendwie kümmern um ein Studio, wir müssen uns kümmern um Moderationen, wie soll das aussehen, wie kann das funktionieren, wie funktioniert das mit Speakern, können die vor Ort kommen? Na, vielleicht lieber nicht, wir haben viele von außerhalb, also auch von außerhalb Deutschlands und da haben wir uns entschieden, okay, gut, wir lassen alle Speaker ihre Talks aufzeichnen und uns zuschicken im Vorfeld, damit, um damit sicher zu gehen, dass wir während der Übertragung keine Verbindungsprobleme haben und das hat auch echt gut funktioniert, wir haben alle, mehr oder weniger alle Talks pünktlich bekommen, sodass wir das dann alles einspielen konnten und ich glaube im Großen und Ganzen bis auf das eine Mal, wo der Herr Tobias an den Kippschalter gekommen ist.
Tobias
Habe ich was ausgemacht, ne? Hast du den Ton ausgemacht? Habe ich was ausgemacht?
Fabian
hast du den Ton ausgemacht. Aber wie soll ich sagen, das war tatsächlich das einzige Problemchen, was wir hatten. Ansonsten hat das alles echt wunderbar funktioniert. Und genau, mit dieser Erfahrung haben wir dann schlussendlich auch entschieden, das nächste Jahr quasi in einem ähnlichen Setting zu machen. Nur, dass wir ergänzend dazu noch Studio-Gäste wie bei einer TV-Aufzeichnung haben werden. So ist aktuell der Plan. Genau, nur eine sehr begrenzte Anzahl. Und wie soll ich sagen, diese Anzahl können wir anpassen, je nachdem, wie die Situation dann ist und auch wie die Befindlichkeiten der Teilnehmenden sind, ob die tatsächlich nach Dresden kommen möchten oder nicht. Genauso wird das auch für die Speaker werden. Das kann durchaus vor Ort stattfinden, da Platz haben wir da genug. Aber auch gern remote, wenn das, wie soll ich sagen, angenehmer ist. So, erklären wir mal.
Tobias
Aber da auch nur eine sehr begrenzte Anzahl und die Anzahl, wie soll ich sagen, diese Anzahl können wir anpassen, je nachdem, wie die Situation dann ist und auch wie die Befindlichkeiten der Teilnehmenden sind, ob die tatsächlich nach Dresden kommen möchten oder nicht. Genau so wird das auch für die Speaker werden. Das kann durchaus vor Ort stattfinden, Platz haben wir da genug, aber auch gern remote, wenn das, wie soll ich sagen, angenehmer ist. So, erklären wir mal, wir sagen, unsere Business ist Softwareentwicklung. Warum können wir eine Konferenz, Livestreaming, Studio machen? Wie geht das?
Fabian
Wie geht das?
Tobias
Warum machen wir das? Warum nicht? Und wer hat das Know-how?
Fabian
das Know-how haben, die Personen, die das Know-how haben möchten. Aha! Wenn ich das möchte, dann kann ich mir das aneignen und, wie soll ich sagen, im Informationszeitalter ist es ja gar kein Problem an, die notwendigen Informationen ranzukommen, die ich benötige, um so etwas durchzuführen.
Tobias
Aha!
Fabian
Und gerade wenn es darum geht, also jetzt vielleicht nicht, um eine Herz-OP zu machen. Wahrscheinlich würde ich die Information auch finden. Aber für Livestreaming ist das natürlich deutlich einfacher. Na ja, wir haben ja den Spleen schon seit 2017.
Tobias
Stimmt, genau, wir haben es ja nicht zum ersten Mal gemacht, okay, also wir wussten, wie man live gut...
Fabian
Genau, wir haben auch entsprechend Software und Hardware schon im Büro dafür. Ich glaube, wir haben noch ein paar Lichter angeschafft, aber nichts Wildes. Haben aus einem alten Kino noch Kinosessel organisiert bekommen für das Studio. Ja, und dann haben wir es einfach gemacht. Da fehlt die Frage nicht.
Tobias
Ich möchte an der Stelle nochmal betonen, weil wir ja öfter im Team auch darüber sprechen. Wir haben sozusagen ein paar Leute, es kann nicht wie viele, es sind nicht viele, zwei, drei, die sagen, mir ist es wichtig, dass dieses Event stattfindet, wir können es nicht physisch vor Ort machen dieses Jahr. Ich fühle mich dafür verantwortlich, mir eine andere Option zu überlegen. Ich habe auch das Gefühl, dass ich das Know-How habe oder mir drauf schaffen kann und wir wissen auch, dass es, das muss eine Investition sein, weil es ja keine Arbeit ist, die wir da abrechnen können, eine NEOS kannst du organisieren, das machen wir, weil wir halt Bock drauf haben.
Fabian
Also, wir sind aus dem Personal-Edge getrieben. Ja, ich glaube, wir könnten in der Theorie schon sagen, wir würden das abrechnen wollen. Aber dann müssten natürlich, da schließen sich ein paar Dinge an. Was meinst du mit abrechnen? Also, in dem Sinne von, wir haben, soll ich sagen, wir haben ja durch, also jetzt gut, in diesem Jahr ganz konkret gab es keine Einnahmen. Wir hatten... Wir haben uns...
Tobias
Wir haben uns gegen Tickets entschieden. Das ist so die klassische Event-Monetarisierung.
Fabian
Genau, gegen Tickets. Aber für Sponsoren. Aber wie soll ich sagen, das ist bei Weitem nicht in dem Umfang passiert, in dem es hätte passieren müssen, um tatsächlich die Zeit, die wir da reingesteckt haben, zu finanzieren. Also wie soll ich sagen, das wäre nicht möglich gewesen. Ja, wir machen das für die Community, weil wir Bock drauf haben.
Tobias
weil es uns Spaß macht. Ich glaube, das ist so was ganz Entscheidendes, was ich jetzt auch in den letzten Wochen, Monaten, weiß ich nicht, nochmal ganz bewusst gelernt habe. Es ist unglaublich wichtig, gerade auch in dieser Pandemiezeit, wo die Anforderungen an mich ganz andere sind, in meiner konkreten Situation, mit zwei kleinen Kindern, die irgendwie organisiert und betreut sein wollen. Meine Frau arbeitet auch. Dass wir aber trotzdem noch Dinge tun und uns Zeit für Dinge nehmen, die wir halt primär erstmal machen, weil sie uns Spaß machen, weil wir Lust drauf haben. Und dann ist auch nicht wichtig, ob das jetzt was Abbrechenbares ist oder nicht, sondern eben, weil es Spaß macht, ist es gut für uns. Weißt du, was ich meine? Ich glaube, diese NEOs-Konferenz gemacht zu haben, die von uns dann im Studio dabei waren, du warst ja mit dabei, Sebastian war mit dabei, Theo war mit da, Manu war da, ich war mit da, die Maja war mit da, in der Moderation. Das hat auch megamäßig Spaß gemacht und wir haben, also zumindest ich, habe überhaupt nicht daran gedacht, was uns das jetzt kostet oder ob wir damit was verdienen oder nicht, sondern das gemeinsam zu rocken mit dem Wissen, wie du gerade gesagt hast, für die Community. Das hat sich total gut angefühlt.
Fabian
Absolut. Und das ist, wie soll ich sagen, in einer anderen Art und Weise Bezahlung, wenn du so willst. Über das Gefühl, über das Lob, was man bekommt, wenn es dann auch gut gelaufen ist. Die Community freut sich, dass jemand da das Zeppler in die Hand nimmt und sich darum kümmert, dass es quasi einen Ersatz gibt, eine Ersatzveranstaltung. Weil es natürlich für die Community auch total wichtig ist, sich mal, wie soll ich sagen, eigentlich einmal im Jahr mal mindestens persönlich zu sehen. Und in dem Fall halt über Video-Chat beispielsweise mal in Kontakt zu treten, wenn man sich sonst bloß über Foren und im Github oder wo auch immer kontaktiert. Das ist natürlich bei weitem nicht so persönlich, wie es sein könnte. Insofern ist das natürlich eine andere Art von Bezahlung.
Tobias
Bezahlung ist noch nicht das richtige Wort, aber ich komm grad nicht drauf.
Fabian
Das ist eine andere Art von Reward, das ist, wie soll ich sagen, nicht Bezahlung im klassischen Sinne, sondern, wie soll ich sagen, das ist eine andere Art von Reward, das ist, wie soll
Tobias
nicht im monetären Sinne, sondern im, ich bekomme was zurück, ja, mir fällt das total nicht ein.
Fabian
Genau. Und das geht natürlich auch nur, weil die Situation für uns als Sandstorm so ist, wie sie ist. Würden, wie soll ich sagen, wären wir beispielsweise, keine Ahnung, also wäre es uns dieses Jahr nicht so gut gegangen, wie es uns schlussendlich gegangen ist. Projekt. Projektmäßig, umsatzmäßig. Dann hätten wir uns wahrscheinlich schon nochmal überlegt, ob wir uns das auch leisten können. Also die Diskussion hätten wir, denke ich, durchaus geführt.
Tobias
Ja, klar, die Frage müssen wir uns...
Fabian
muss man sich überstellen. Genau. Wie das Ergebnis dann gewesen wäre, keine Ahnung. Aber die Diskussion hätten immer geführt.
Tobias
Ja, und wenn man dieses Beispiel nimmt, was ich gerade gesagt habe, der Lockdown, der führt so dazu, dass man sich auf das Wesentliche, was man tun muss, beschränkt. Wenn ich gucke, ich muss mir meine Kinder kümmern, alles klar, ja, ich habe irgendwelche nötigen Einkäufe zu erledigen, ja auch, okay, und dann möchte ich arbeiten. Ich möchte ja irgendwo das, was ich für Einkaufen auffinde an finanziellen Mitteln, das muss ja irgendwo herkommen, das kommt halt aus meiner Arbeit, okay, so und dann ist der Schluss ganz schnell im Kopf, okay, wir müssen also Geld verdienen, also ich habe vielleicht nicht die volle Kapazität im Lockdown, die ich normalerweise habe, also reduziere ich mich auf das, um was Geld verdient und damit bleibt alles andere auf der Strecke und das war nochmal so ein ganz, ganz wichtiges Learning für mich, nee, das ist nicht der richtige Weg, ich darf nicht nur dort abschneiden, wo ich kein Geld verdiene, sondern ich muss wahrscheinlich an beiden Seiten ein bisschen zurückstecken, weil wenn ich keine Sachen mehr mache, die ich, oder andersrum, wenn ich nur noch die Sachen mache, von denen ich das Gefühl habe, die muss ich machen, um Geld zu verdienen, dann macht es keinen Spaß mehr. Und das glaube ich ist so eine Falle, in die wir manchmal so reingetappt sind, einzelne Situationen, wo wir uns denken, ich darf mir jetzt keine Zeit rausnehmen, um was zu tun, was mir Spaß macht.
Fabian
Genau, weil wir haben ja diese Corona-Situation und wir müssen jetzt Geld verdienen und die Firma soll nicht dabei draufgehen, dass man in diesen Notfallmodus rutscht und diese klassischen Herangehensweisen, die wir ja haben, sich Zeit für Experimente zu nehmen, gefragt oder ungefragt, und Zeit für Q2-Themen zu nehmen, dass das nicht einfach hinten runterfällt und dadurch, wie soll ich sagen, sich die alle Teammitglieder in einer gewissen Art und Weise dann auch über alle Maßen erschöpfen mit dem, was sie tun.
Tobias
Q2-Themen, vielleicht mal kurz erläutert, also Q2 steht nicht für das zweite Quartal im Jahr, sondern für den zweiten Quadranten in der Eisenhower-Matrix, also für Themen, die wichtig, aber nicht dringend sind. Und das sind ja typischerweise die Sachen, die ich mache, weil sie mir Spaß machen, weil sie mir wichtig sind, ob das jetzt Qualitätssicherung ist, ob das ein Experiment ist, was ich mal machen will, ob das Zeit ist, um mich in Ruhe fortzubilden, was zu lernen. Und dadurch, dass diese Dinge nicht dringend sind, schneide ich sie gerne ab. Oder schneiden sie sich viel leichter ab als die Sachen, wo jemand anders hinter mir steht und sagt, das ist vielleicht das Projekt vom Kunden, das sagt, hier gibt es aber eine Timeline, die bitte einzuhalten ist. Und da haben wir wieder so, das ist ja alles systemisch, wir bewegen uns ja in einem System. Dadurch, dass wir die positive Situation haben, dass wir Kunden hatten, die selbst nicht stark von Corona betroffen waren, also im Sinne von negativ betroffen waren, haben die Kunden auch gerne Gas gegeben und gesagt, hey, jetzt lasst uns mal hier vorangehen, lasst uns mal die Projekte machen. Wir haben weiterhin Timelines. Dann wird die Kapazität reduziert durch die ganze Lockdown und Betreuungsgeschichte und so weiter. Das heißt, du hast gleich hohe oder sogar gestiegene Anforderungen der Kunden, was jetzt die zeitliche Schiene angeht, reduzierte Kapazität und man fällt ganz leicht in diesen Modus, okay, da muss ich also, das, was getan werden muss, muss getan werden. Also kann ich nur dort abschneiden, was eben nicht dringend ist in diesen Quadrant-2-Themen. Und da gegenzuhalten, das wird nochmal eine große Aufgabe auch in den nächsten Wochen und Monaten, dass wir für uns als Team da ganz starken Fokus drauf legen, zu sagen, liebe Kunden, ja, wir müssen aber, was du sagst, wir müssen aufpassen, dass wir uns dabei nicht zu sehr verausgaben und verbrennen. Wir brauchen auch diesen Ausgleich, um weiterhin leistungsfähig zu bleiben.
Fabian
Ja, absolut. Was war denn dieses Jahr deine persönliche größte Erkenntnis?
Tobias
Oh je, das ist eine schwere Frage. Die Ärzte müssen mir in der Vorbereitung schon mal stellen. Das ist mir gerade erst eingefallen, sorry.
Fabian
Das ist mir gerade erst eingefallen.
Tobias
keine größte Erkenntnis. Naja, das waren jetzt schon, ich glaube ich schon, jetzt im Laufe der letzten 5
Fabian
Du hast schon ein paar gedroppt.
Tobias
Was davon die Wichtigste ist... Ich glaube, worüber wir jetzt als letztes gesprochen haben, diese Falle, in die man so leicht reintappt, diese Quadrant II-Sachen zu vernachlässigen, es muss auch Spaß machen. Und es darf auch Spaß machen. Und wir müssen nicht nur drauf gucken, ob jetzt was fakturierbar oder nicht fakturierbar ist. Wenn ich Bock drauf habe, irgendwas zu machen, dann sollte ich das tun. Weißt du, was ich meine? Das ist schwierig überzubringen.
Fabian
Just do it!
Tobias
Naja, du hast es ja so gut gesagt, wir haben ja einen Kulturposter, wo wir so ein paar Rahmen-Guidelines, wie auch immer, aufgeschrieben haben, was so Experimente angeht. Und da steht ja ganz bewusst drauf, hey, wenn es was ist, was weniger als einen halben Tag dauert, dann machst du einfach, du musst niemanden fragen. Tu es einmal, guck dir was Neues an, mach ein Experiment, aber das Wichtigste ist, und das Wichtigste dabei ist, teil deine Erkenntnisse hinterher. Hey, ich habe mir mal was durchgelesen und Folgendes habe ich dabei gelernt. Ja, mega geil, bitte, macht es alle, immer wieder. Das Schwierige ist eben dieser Widerspruch, es gibt aber ein Projekt, an dem ich auch arbeite, an dem ich hauptsächlich arbeite, und das hat halt Timelines, und je mehr Zeit ich dort reinstecke, desto schneller suggeriere ich, dass ich vorankomme, also sollte ich doch so viel Zeit wie möglich da reinstecken, und ich glaube, das ist aber ein Trugschluss, weil ohne dieses Gleichgewicht habe ich, ich weiß nicht, wie es auf Deutsch heißt, Diminishing Returns, also je mehr Zeit ich reinstecke, desto weniger, mehr schnell komme ich voran. Also ich stecke vielleicht eine Stunde mehr Zeit in das Projekt, aber ich komme nicht für eine Stunde, wie soll ich sagen, ich habe nicht für eine Stunde Output, sondern vielleicht nur noch für eine halbe oder zehn Minuten, weißt du, was ich meine?
Fabian
Ich glaube, wo auf dich hinaus willst, glaubt zu wissen, wo auf dich hinaus willst. Dieses Thema, soll ich sagen, Menschen sind keine Maschinen. Ich kann den Motor nicht acht Stunden mit gleicher Leistung fahren. Das geht nicht.
Tobias
Genau, ich krieg keinen linearen Output, sondern das schwankt total und irgendwann ist halt an dem Tag auch mal die Grenze erreicht.
Fabian
Na...
Tobias
Das haben wir ja auch dieses Jahr immer wieder im Team gehört und gespürt, dass manchmal gibt es Tage, da ist halt nach vier oder sechs Stunden die produktive Kapazität erschöpft für den Tag. Manchmal habe ich einen Lauf, dann sind es vielleicht auch zehn Stunden, die ich super produktiv arbeite, das schwankt. Naja, das war so meine Erkenntnis vielleicht, hast du auch eine, die du so, ah du weißt die Gegenfrage kommt sofort.
Fabian
Die Erkenntnis, die mich am meisten vielleicht erhält hat oder beeinflusst hat auf jeden Fall, ist das ganze Thema Diversität und gendergerechte Sprache und wie wichtig das ist und für wie unwichtig es zu großen Teilen immer noch gehalten wird und wie, wie soll ich sagen, ich persönlich da auch die letzten Jahre darüber gedacht habe und ich ertappe mich jetzt immer wieder oder beziehungsweise mittlerweile gehe ich ganz bewusst in diese Diskussionen, wenn ich, wie soll ich sagen, einfachstes Beispiel, ich surfe im Netz und dann bekomme ich plötzlich irgendeine Werbeanzeige für irgendein, na wir suchen, ja wir suchen Projektmanager und dann hast du in Klammern MWD dahinter und damit ist ja an alle gedacht, so. Dass das aber nicht so ist, diese Erkenntnis hatte ich ganz, ganz intensiv dieses Jahr. Vielleicht können wir noch was über Common Purpose dann mal drüber sprechen. Schreibe ich doch direkt mal auf die Liste. Schreibe das auf die Liste, genau. Vielleicht ganz kurz, Common Purpose ist eine Führungskräfte Weiterbildung, die über ein paar Wochen geht, wo ich gerade dran teilnehme und man, wie soll ich sagen, innerhalb dieser Weiterbildung sucht man sich ganz explizit Themen, die von einem persönlich am weitesten weg sind und das Thema genderechte Sprache ist für mich super weit weg gewesen. Also habe ich mich dem Thema mal genähert und mit Leuten gesprochen, die davon betroffen sind, kann man so sagen und was das für einen Impact hat bei diesen Personen, wenn sie mit Sprache konfrontiert werden, die sie nicht inkludiert. So und Projekt Manager ist, wie soll ich sagen, man könnte meinen, naja, komm, daran ist doch jetzt an alle gedacht, Männlein, Weiblein und nicht binär. Das ist aber einfach nicht so und diese Diskussion haben wir in der Softwareentwicklung auch nochmal ganz intensiv in einer Domäne, die extrem stark männlich geprägt ist, vermutlich sogar extrem stark männlich und weiß und man denkt mit Entwickler und Softwareentwickler ist schon an alle gedacht und das ist es halt nicht und da achte ich bei mir auch sehr explizit drauf dann, wie soll ich sagen, Softwareentwicklerinnen zu sagen, immer, das ist dann inklusiv und ob man das jetzt mit dem Sternchen irgendwie betont oder nicht, ist gar nicht so sehr wichtig und auch wenn man in Texten, die man schreibt, darauf achtet, das hilft sehr und was ich auch gemerkt habe, ist, wie aggressiv teilweise Menschen darauf reagieren, wenn man irgendwo dieses Thema anschneidet und sagt, naja, also der Begriff jetzt hier, das könnte man noch inklusiver schreiben und diese Diskussion, da stehe ich ja ein bisschen drauf, die ziehe ich dann auch knallhart durch und das, wie soll ich sagen, das Schöne, was ich dabei jetzt auch bemerkt habe, ist, dass das mitunter auch Früchte trägt und anderen Leuten, hauptsächlich Luxur oder fast ausschließlich männlichen Leuten, da die Augen öffnet und ich glaube, ein Buch, was jetzt irgendwo schon mal genannt, ich glaube, wir haben es noch nicht genannt, ich gucke mal, ob ich den Titel gerade richtig zusammen bekomme, ich glaube, was lautet in etwa so, was weiße Männer über Rassismus nicht hören wollen, aber wissen sollten, ich glaube, so ähnlich heißt der Titel.
Tobias
Aber so ähnlich heißt der Titel.
Fabian
ist ein ein buch was ich sehr empfehlen kann noch nicht vollständig aber bin dran
Tobias
Ich hatte auf Twitter die Diskussion darum mitbekommen. War das nicht das, was Dieter Nuhr versuchte? Na ja, gut. Naja. Der hat da so was geleckt am Thema.
Fabian
Mhm. Ja, gut. Jaja. Ja, ja. Da hat er so was geleckt am Thema. Ja, ja, ja, instant. Ich will auch gar nicht das Fass jetzt aufmachen. Aber das ist, ja, also, wie soll ich sagen, da spring ich jetzt immer in die Bresche und greif das Thema auf, auch wenn's den Leuten nicht gefällt. Auch wenn's den Männern nicht gefällt, so rum. Mhm.
Tobias
Wir haben ja auch darüber eine Podcast-Folge gemacht mit Joanna und Michel, auch sehr, sehr spannende Folge. Und geht mir absolut wie dir, das ist mir viel bewusster geworden, ich glaube auch im Laufe dieses Jahres, soweit, dass wir in Angeboten, die wir für Projekte schreiben, bewusst die weibliche Form verwenden. Ich habe das zumindest gemacht und ich wurde, glaube ich, noch nicht darauf angesprochen, wenn mir zumindest nicht bewusst, aber ich merke, wie es sich beim Schreiben anfühlt, wenn man einfach nur die weibliche Form verwendet.
Fabian
Ja.
Tobias
Und das ist für mich so der Perspektivwechsel. So muss es sich doch eigentlich anfühlen, wenn, also meine Annahme, wenn ich eine Frau bin und nur in männlicher Form lese, wie komisch sich das liest. Absolut, deswegen ist es so wichtig, diesen Akzent zu setzen.
Fabian
Ich hatte auch gestern ein schönes, einen schönen Beitrag im Deutschlandfunk gehört mit Maren Kreumann. Sie selber ist, ich glaube 71 mittlerweile, ist relativ spät ins Fernsehbusiness eingestiegen und hatte eine Sendung in der RRD und die wurde dann gecancelt, weil angeblich kein Markt dafür da ist, obwohl die sehr gute Einschaltquoten hatten und das war auch sehr interessant, wie sie das erzählte, sie hatte dann explizit Sketche und sozusagen kleine Beiträge gemacht, wo immer eine Frau über 50 dabei war, weil das unglaublich unterrepräsentiert ist im Fernsehen und sie sagt auch, naja, aber die Zuschauerschaft mindestens in den öffentlich-rechtlichen ist mehr als die Hälfte weiblich und mit männlichen Intendanten hast du immer wieder diese Diskussion, ob das jetzt muss das jetzt sein oder nicht und diesen Beitrag können wir natürlich auch nochmal verlinken, der war sehr empfehlenswert.
Tobias
Also Diversität war für dich das Thema und du hattest gesagt, das kam auch im Zusammenhang mit Common Purpose für dich. Dann, du hattest ja schon mal ganz kurz vor uns angesprochen, was Common Purpose ist. Common Purpose. Gibt es glaube ich seit 30 Jahren mittlerweile, ist glaube ich in England gegründet worden. Und das Ziel von Common Purpose ist es, sektorenübergreifende Zivilgesellschaft regional aufzubauen. Sektorenübergreifend heißt, also hier in Dresden gibt es einen Standort, den macht eine gute Freundin, die Caroline Bünker und die sucht dann für jedes Jahr für das Führungskräfte-Programm Meridian heißt das jetzt glaube ich, dieses Jahr. Als ich das vor zwei Jahren gemacht habe, hieß es noch Matrix, Führungskräfte aus der privaten Wirtschaft, aus der Verwaltung, aus gemeinnützigen Organisationen, Kirchen, ganz verschiedenen, also möglichst breit und divers aufgestellt und die durchlaufen dann ein, ich glaube in Summe sind es acht Programmtage, zehn Programmtage, irgendwie so, über mehrere Monate verteilt immer zu einem bestimmten Thema, jeder Tag und kommen eben in diesen Austausch und es sollen sich Netzwerke bilden, die dann lokal, also zum Beispiel hier für Dresden, Zivilgesellschaft stärken, indem man sagt, hey, ich habe einen Kontakt in die Verwaltung, in die, vielleicht auch in die Politik oder zu Organisationen, die ein bestimmtes Thema voranbringen wollen. Danke schön.
Fabian
Über Miso? Über Miso.
Tobias
Und diese Konfrontation mit Dingen aus völlig anderen Sektoren, mit Themen, die man selbst bisher kaum auf dem Zettel hatte, hat es auch für mich vor zwei Jahren zu einem super, super wertvollen Programm gemacht. Also an alle, die zuhören, können wir nur empfehlen. Guckt mal, Comperbes gibt es in ziemlich ganz Deutschland.
Fabian
Ich glaube, es ist vor allen Dingen, ich bin ja eher kritisch gegenüber so Führungskräfte Weiterbildung. Also habt ihr ja auch schon Dinge gesehen mit der gemeinen Fresse, was war das denn jetzt? Und dieses Programm ist so viel anders und so viel besser als ein ganz klassisches Führungskräfte Weiterbildungsseminar oder vielleicht auch ein längerfristiges Programm. Also es ist auf jeden Fall mindestens was für Leute, die solche Programme eigentlich immer doof finden. Das geht mir genauso. Schaut euch das an. Auf jeden Fall.
Tobias
Kumpel
Fabian
Alles gut. Hast du noch ein Thema auf deinem Zettel? Na klar.
Tobias
Neos kann haben wir gesprochen. Wir sind jetzt ein bisschen abgebogen. Tja, was schließe ich jetzt an? Ich hätte ich hätte noch was zu sagen zum Thema Neos Foundation. Wir waren ja vor uns ein bisschen im Open Source, in der Open Source Ecke unterwegs.
Fabian
Na dann, schließt es doch an.
Tobias
Das ist einfach nur rückblickend auf dieses Jahr, haben wir ja den Transition, den Übergang von der CIC, der Community Interest Company, die wir in England gegründet hatten, gemacht hin zum Verein EV hier in Deutschland. Also wir haben dieses Jahr den Verein gegründet, Neos Foundation EV, um die ganze Administration für uns leichter zu machen. Und der ist jetzt am Start, die CIC ist runtergefahren, da geht ein Riesendank an Marika von uns, die die ganze Organisation im Hintergrund gemacht hat. Die möchte nicht immer so gerne im Vordergrund stehen, aber die hat einfach megamäßig sich darum gekümmert, dass die ganzen administrativen Sachen gemacht werden. Sie kümmert sich darum, dass die Buchhaltung für die CIC gemacht ist, dass mit unseren Sponsoren, mit den Langzeit-Unterstützern, dass die Kommunikation da passiert, dass dieser Übergang ist, dass also auch die regelmäßigen Zuwendungen, die das Neos-Projekta bekommt, dass die eben auf den Verein übergehen, dass der Verein eben eingetragen ist, beim Steuerberater eingerichtet ist, ein Bankkonto hat und die ganzen Dienste, die wir als Team nutzen, da richtig abgerechnet werden. Das war schon eine Mega-Aufgabe dieses Jahr und ja, Marika, vielen, vielen Dank dafür. Ja, haben wir jetzt am Start.
Fabian
Nice, was ist jetzt anders?
Tobias
nach außen hin hoffentlich nicht so viel, dass die größte Änderung für uns wird sein, dass das Funding nicht mehr über Sandstorm läuft. Das hatten wir die letzten Jahre immer als Krücke sozusagen noch gehabt, weil wir es nicht vernünftig hinbekommen haben, für die CIC ohne britischen Staatsbürger sozusagen ein Konto einzurichten. Da habe ich lange damit gekämpft und damit konnten wir das Funding nicht sinnvoll umziehen, weil keiner der Online-Zahlungsdienstleister für eine englische Company auf ein deutsches Konto überweist. Da sind wir so ein bisschen durch die Lücken gefallen des Systems sozusagen und jetzt haben wir einen deutschen Verein mit einem deutschen Bankkonto und da ziehen wir jetzt das Funding Schritt für Schritt weg von Sandstorm. Das ist auch gut, wenn es nicht mehr über uns laufen muss, sondern beim Verein liegt.
Fabian
Ja.
Tobias
ist das sauber und einfach. Genau. War aber ein großes, administratives Projekt, ne, nur für so eine Vereinsgründung. Brauchst du die ganzen... Also, man muss dich treffen, man muss die Unterlagen machen, man muss das unterschreiben und die Satzungen und naja. So, das ganze Zeug, womit man sich eigentlich nicht beschäftigen möchte, weil es so Bürokratie im Hintergrund ist. Gibt's eigentlich schon so...
Fabian
Gibt es eigentlich schon so digitale Notare, muss man da immer noch hin?
Tobias
Ja, das ist krass, als wir die CIC in England gegründet haben. Ich war nicht einmal in England. Das ging alles online, haben uns auch von einem Anwalt beraten lassen. Die haben das dann eingereicht, die ganzen Formulare und so, aber ich musste nirgendwo physisch hin und irgendwas tun. Und hier selbst zu Pandemiezeiten musste ich mal mindestens zum Notar gehen und dort unterschreiben für die Anmeldung beim Registergericht, für die Eintragung im Vereinsregister.
Fabian
Gab es da nicht schon so Lösungen mit mit Blockchain? Oder war das Wunschdenken?
Tobias
Keine Ahnung, auf der einen Seite wünscht man sich ja, auf der anderen Seite, je mehr Ahnung man davon hat, desto, ist es gut, ist es nicht gut, schwierig, also, kann ich dir gar nicht so, das kann ich tatsächlich nicht beantworten, weil ich es nicht weiß, ich glaube, es gibt viele, die an sowas arbeiten und die da auch gute Ideen haben, aber das nächste ist ja dann sozusagen die Adoption im Markt, wie bei jeder neuen Produktidee gibt es welche, die sehr schnell aufspringen, die Innovators, die Innovatoren, die sich das angucken und dann kommen die Early Adopters und bis das dann tatsächlich mal eine gewisse Marktdurchdringung erreicht hat, so ein Produkt, das dauert.
Fabian
Wahrscheinlich in Deutschland auch eher so ein rechtliches, ein rechtliches Thema. Oder? Naja, egal. Ja, sicher.
Tobias
Naja, egal. Sicher, sicher. Ja, ja, definitiv. Da kann man auch so ganz schön in den Kaninchenbau abtauchen und ich hab da auch nur wenn überhaupt gefährliches Zehntelwissen, ich will es nicht mal halb wissen, denn wir hatten ja mit unserem Steuerberater immer mal wieder das Thema, dass die uns Rechnungen per Papier geschickt haben und dann hat er gesagt, naja, wenn ich die, weiß ich nicht wie es heißt, Steuerberatervergütungsverordnung oder sowas, wenn ich die auslege, dann steht da, der Steuerberater hat seine Rechnungen eigenhändig zu unterschreiben. So, und dann, wenn das halt dann als Begründung herangezogen wird, dass keine digitale Rechnung verschickt wird, ja, na, hm, dann ist es wieder wahrscheinlich so ein Henne-Ei-Problem, ne, warte ich jetzt darauf, dass sich was an der Gesetzgebung ändert, dass der Gesetzgeber vielleicht sagt, okay, diese Formvorschrift fällt weg, dann darf der Steuerberater seine Rechnung auch digital schicken oder was ist denn das Risiko, was dahinter steckt, ne, wenn ein Kunde sagt, hey, ne, wir als Mandant sagen, hey, schick uns doch die Rechnung digital, steckt dann die Angst dahinter, dass wir digital übersandte Rechnungen nicht anerkennen und dann einfach nicht bezahlen, aber wie realistisch ist denn das, ne, können wir uns das als GmbH leisten, unserem Steuerberater zu sagen, wir wollten von dir digitale Rechnungen haben, jetzt hast du uns zugeschickt, und jetzt bezahlen wir sie nicht, weil wir die nicht akzeptieren, klingt nicht nach einem so sinnvollen Vorgehen. Ne, ne.
Fabian
Okay, Haken dran.
Tobias
In der ganzen Digitalisierungsdiskussion, das ist aber so ein schönes Beispiel dafür, was es auf der einen Seite an Möglichkeiten gibt, wie groß aber immer noch der Respekt davor ist, die Unsicherheit, die Unwissenheit im Umgang damit mit den Möglichkeiten und das sehen wir auch in ganz vielen Projekten, wenn wir die mit Kunden machen, die selber kein digitales Business haben. Dieses Denken, was ist denn möglich, was sind die Risiken? Und wie verändern sich vielleicht Prozesse, worauf muss ich achten? Da gibt es eine ganz große Kluft in der Gesellschaft. Ich mache jetzt mal das riesengroß. Ich knall das mal so hin, aber...
Fabian
Nope.
Tobias
Wenn wir mit Kunden sprechen, die selber IT-Unternehmen sind, dann ist das kein Thema, dann ist das halt einfach so, dann ist das digital und dann sind die Prozesse so. Aber wenn wir mit Kunden sprechen, die das eben nicht als Kernthema haben, dann ist dieses Denken ganz anderes. Ja, sind wir vom Neos, von DechenEV jetzt ein bisschen abgebogen Richtung Digitalisierung.
Fabian
Willst du noch was sagen zum Neos Foundation EV?
Tobias
Nee, ich habe gerade überlegt, ich könnte ein bisschen Beispiele bringen zu dem, was ich mit der Digitalisierung meine.
Fabian
Ist denn da dieses Jahr was passiert, wo du sagst?
Tobias
Na passiert, wir hatten zwei Projekte, die mir ganz konkret im Kopf sind, wo ich das gemerkt habe. Das eine machen wir hier für einen gemeinnützigen Verein, die unterstützen wir mit einem Digitalisierung. Verein für Knochenmark und Stammzellspender, das ist so etwas wie die DKMS. Das machen wir, also Typisierung, um bei Leukämieerkrankungen Stammzellspender zu finden. Und es gibt eben nicht nur die DKMS deutschlandweit, sondern 23 oder noch mehr einzelne Registratoren-Vereine, die sich darum kümmern, die dann aber in ein zentrales Register die Daten einspeisen. Ich frage mich nie, warum es da so viele gibt. Aber wir haben halt auch Kontakt zu dem Verein für Knochenmark und Stammzellspender hier, die sitzen bei uns gleich um die Ecke. Die wollten ihre Registrierung digitalisieren. Die haben ein Durchlagsformular gehabt, wo man seine Daten eingetragen hat und gesagt hat, jawoll, ich stimme zu, dass meine Daten hier, dass ich in die Kartei aufgenommen werde, in das Register aufgenommen werde als Stammzellspender oder Stammzellspenderin. Und jetzt, ja, ich bin ein bisschen ausgeholt. Und wenn du diese handschriftlich ausgefüllten Zettel hast, dann müssen ja doch irgendwann in ein Computersystem eingetippt werden, in eine Anwendung, so und dann treten ja unendlich viele Fehlerquellen auf. Kann ich die Handschrift von dem oder derjenigen lesen, der das ausgefüllt hat, habe ich es richtig abgetippt. Und wenn die Daten halt fehlerhaft sind und die Telefonnummer oder die E-Mail-Adresse oder so oder die Handschrift stimmt nicht, dann kann ich denjenigen halt nicht mehr erreichen. Und das ist ja der blödeste Fall. Du hast vielleicht ein Match in der Datenbank, sagst, hey, hier ist ein möglicher Spender, aber ich kriege den nicht ran, weil ich die Daten da falsch übertragen habe. Und da war ich dann im Gespräch und habe gesagt, okay, dann lass uns doch eine digitale Lösung dafür bauen, so eine kleine Web-Anwendung, wo man ein Formular hat, da kann man Validierungen machen. Also da kann ich gucken, ist das denn eine Validie-E-Mail-Adresse, die hier eingegeben ist, ist das grundsätzlich eine valide Adresse, die eingegeben ist, ist das eine valide Telefonnummer, also zumindest mal so, die ganz offensichtlichen Fehler kann ich ausschließen. Ich kann auch so was machen wie eine Telefonnummer ist ein Pflichtfeld, ich musste eine Telefonnummer eingeben. Wenn ich das einmal auf einem Formular mache und der hat es nicht ausgefüllt oder die Spenderin hat es nicht ausgefüllt, dann komme ich da nicht ran. So und dann passiert aber was Spannendes, nämlich wenn man anfängt, so was zu bauen, irgendjemand muss sich mal überlegen, wie ist denn der Prozess, der dahinter liegt, welche Daten brauche ich denn, in welcher Reihenfolge frage ich die ab und was mache ich dann damit, weil bei so einer Spender-Registrierung ist es ja nicht nur das Abfragen, okay, wer bin ich und wo wohne ich und welche Kontaktdaten hinterlege ich, sondern ich muss auch noch so einen Wangenschleimhautabstrich machen, damit gewisse Merkmale bestimmt werden können, wenn ich, ich muss das ja matchen, wenn ich einen Spender suche für Stammzellspende. So und das heißt da passiert hintendran noch ein weiterer Prozess und jetzt haben wir sozusagen den Verein, die wissen wie ihre Domäne funktionieren, wie ihre Prozesse funktionieren, die sagen naja wir wollen hier diese digitalen Daten haben und wir haben Dienstleister wie uns, die sagen okay ja, wir können solche digitalen Anwendungen bauen, aber wir wissen einfach nicht wie eure Prozesse im Detail funktionieren. So und da haben wir jetzt diesen Übersetzungspunkt, was Digitalisierung angeht und der ist, das hat jetzt glaube ich, ich will nicht lügen, aber zwei Jahre gedauert, bis wir mit dem Verein an den Punkt gekommen sind, wo ich das Gefühl habe, die übernehmen so langsam diese Product-Owner-Rolle, dieses Verständnis darüber, hey, dieser Registrierungsprozess, das ist unserer, das ist nicht eine Anwendung, die ein Dienstleister für uns gebaut hat und dann sind die dafür verantwortlich, wie das funktioniert und wie das läuft, sondern nee, es ist unser Ding, es ist unser Produkt, wir entscheiden, was daran verändert werden soll, wann es verändert werden soll, wir können uns Gedanken darüber machen, wie es für unsere Kundinnen, also für die Spenderinnen besser funktioniert, wie die User Experience besser wird und nicht wir als Dienstleister sind, der Product-Owner.
Fabian
Ja, ich glaube, wir können da auch eher, wie soll ich sagen, haben ja da viel mehr eine beratende Rolle inne, wie man, also was ist, wie soll ich sagen, was ist technisch möglich überhaupt und damit dann Denkanstöße zu geben und Denkprozesse in die Wege zu leiten, die bei der Kundin dann dafür sorgen, dass man mit, also dass man dir das eigene Verständnis davon, wie jetzt das eigene Business läuft, nochmal überdenkt oder neu denkt, wie es funktionieren kann und das ist, dass Digitalisierung nicht nur heißt, wir wandeln Formulare in PDFs um, denn das ist ja, wie soll ich sagen, die billigste und die dümmste Lösung, wie man Digitalisierung nutzen kann.
Tobias
Nein, lass uns nicht Dümste sagen, das ist die erste Stufe. Das ist dumm-einfach. Woran man immer sofort denkt, so nach dem Motto, hey, ich hab hier ein Papier, was ich in meinem Prozess brauche, das bilde ich einfach digital eins zu eins ab. Das ist so der erste, ja, dumm-einfach in den Worten von Günter Dück. Aber im schlimmsten Fall mache ich mir meinen Prozess damit noch schwieriger, als er vorher schon mal war. Oft ist es ja ein Rückschritt, ich habe einen gut funktionierenden analogen Prozess.
Fabian
Mhm.
Tobias
Ich weiß, hey, da kommen diese Registrierungsformulare rein und da gibt es einen Plan, wie die übertragen werden und was dann damit passiert und wo die archiviert werden und wie das mit dem Datenschutz funktioniert und so weiter und so weiter. Und wenn ich jetzt sage, na gut, jetzt habe ich hier eine Anwendung, die genau dieses Formular abbildet, dann muss ich mir auch wieder Gedanken darum machen, okay, und was ist jetzt mit dem Datenschutz? Wo wird irgendwas archiviert? Wie passiert irgendeine, wenn ich ein Durchschlagsformular habe, dann gebe ich dem oder der Spenderin einfach dieses Durchschlagsformular zurück, fertig, hat die ein Exemplar für ihre Unterlagen. Jetzt hat man das in ein Formular eingegeben, wie kommt jetzt der oder die Spenderin an ihren Durchschlag, aus diesem Denken heraus, aus diesem anderen Denken heraus. Ja, da reinzukommen, das ist eigentlich die Kernschwierigkeit von Digitalisierung, meiner Meinung nach.
Fabian
Aber das, was man ja auch sieht und was man auch sieht, ist ja das, wie soll ich sagen, tatsächlich auch so Unternehmen oder Organisationen, von denen man ganz, ganz lang gedacht, oh Gott, oh Gott, ob das hier jemals was wird mit der Digitalisierung, dass sich da tatsächlich auch endlich anfangen, die Mühlen zu drehen, dass wir tatsächlich endlich begriffen haben, dass das Internet nicht mehr weggeht und wir jetzt mal was tun müssen. Vielleicht ein bisschen spät, aber hey, es geht tatsächlich los und auch so richtig traditionelle Unternehmen haben es begriffen und ändern was. Das sieht man ja in der Automobilindustrie jetzt sehr deutlich, dass das begriffen wurde.
Tobias
halte ich für eine steile These. Mal gucken, wie es tatsächlich laufen wird. Aber ich bin bei dir, dass sozusagen die, wie nennt man das, die Market Adoption der Digitalisierung nimmt zu. Ich glaube, wir haben die Majority so langsam erreicht, zumindest auch in Deutschland. Und das Phänomen, was wir gerade beschrieben haben, wenn man sich auf den, wenn man diese Reise jetzt anfängt, hey, Digitalisierung, okay, was kann man da tun, was machen wir? Man springt halt nicht gleich von Stufe Null auf Stufe, was auch immer es da in Stufen gibt, auf Stufe Fünf. Man sagt, man kann nicht gleich eine Stufe Fünf-Lösung implementieren. Man muss sich da langsam durcharbeiten. Und man muss auch vom Denken her ja diese Evolution im Kopf mitmachen. Zu sagen, okay, ich transferiere einen analogen Prozess in den digitalen. Okay, jetzt verstehe ich, das ist ein Produkt, was ich jetzt plötzlich habe, dieses digitale. Und das hat wiederum Anforderungen. Ich muss das irgendwie betreiben. Ich muss das updaten. Ich muss es vielleicht archivieren. Datenschutz ist ein Thema. Dann kann ich mir angucken, okay, aber was kann ich denn dadurch gewinnen? Das, was ich vorhin angesprochen habe. Was habe ich vielleicht an Validierungsmöglichkeiten? Welche Fehler kann ich von vornherein ausschließen? Wie kann ich daraus eine bessere User Experience machen? Und dann wieder eine andere Stufe. Wie kann ich Prozesse, meine Prozesse jetzt umgestalten, dass sie zum Teil automatisiert werden, dass sie also viel schneller werden, dass sie weniger Ressourcen verbrauchen, weil ich eben nicht mehr Papier brauche, weil sie viel schneller durchlaufen. Ich brauche nicht mehr Leute, die von Hand Formulare in ein Computersystem abtippen, sondern die können plötzlich viel wertvollere Dinge tun. Und dieses Denken mitzunehmen, um diese Potenziale freizusetzen, das ist, glaube ich, die digitale Revolution, von der wir reden.
Fabian
Da wollen wir mitmachen. Da machen wir schon mit Tobias.
Tobias
Und da sind wir doch beim Branding, wo wir uns im Summer zusammengesetzt haben.
Fabian
Sind wir da schon beim Branding? Ja, gut. Ich bin gewisserweise.
Tobias
in gewisser Weise. Wir haben ja unseren Claim überarbeitet. Ich weiß schon gar nicht mal, wie er vorher hieß. Hatten wir vorher einen Claim? Wir hatten auf dem Briefpapier immer stehen, glaube ich. Coaching, Consulting, Entwicklung.
Fabian
Ich weiß schon gar nicht mehr, wie wir vorher hier...
Tobias
Irgendwie so was? Ja.
Fabian
Gut, aber... Aus den Anfangstagen? Ja, das ist ja kein Claim. Das sind so mal die drei Kernbereiche, die wir, glaube ich, früher gesagt haben, dass so die Dinge sind, die wir machen. Aber man kann das natürlich viel schöner sagen und mit einer Message verbinden, die auch ein Ziel hat. Ein positives Ziel, sowohl für die Umwelt als auch für uns. Wo sind wir rausgekommen, Tobias?
Tobias
Bevor wir das jetzt spoilern, vielleicht nochmal kurz erklärt, wie wir drauf gekommen sind. Wir haben uns ja 2018 mit unserem Ziel beschäftigt, haben das 2019 verfeinert und haben dann gesagt, okay, jetzt haben wir dieses Ziel, wir wollen die Hartenness in Projekten mit positiven Einfluss knacken. Okay, check. Wir haben für uns 2019 dann genauer definiert, was ist denn dieser positive Einfluss, auf den wir hinarbeiten wollen. Und dann haben wir gesagt, okay, drückt sich das denn auch in unserer Marke, in unserer Brand, in unserer Kommunikation aus? Und haben gesagt, okay, dann müssen wir uns, wir hatten auf dem Retreat Anfang des Jahres, Anfang dieses Jahres, 2020, haben wir zusammengesessen und da haben wir überlegt in die Richtung, okay, wie können wir das in Sprache rüberbringen, was wir wollen? Und dann haben wir uns gesagt, okay, dann lass uns mal eine Woche einschließen, Marika, du und ich haben das gemacht. Eine Woche setzen wir uns hin und denken mal da drauf rum, was das für uns bedeutet.
Fabian
Ach so.
Tobias
wie wir aus diesem Ziel, aus unseren Werten, aus dem why, ja, wie wir damit die Sense of Brand updaten wollen. Und nach vielen Diskussionen, Spiel ist umgedreht, Fabian, sind wir rausgekommen bei? Wir programmieren Zukunft. Wir programmieren Zukunft. Genau, das ist der neue Claim, der ist jetzt auf dem Briefpapier angekommen.
Fabian
Wir haben Briefpapier.
Tobias
Na ja, so ne Vorlage.
Fabian
Ach so. Ich wollte schon sagen. Und bei denen, die Weihnachtspost von uns bekommen haben. Auf dem Päckl. Auf dem Päckchen, ja.
Tobias
Genau, wir programmieren Zukunft und das soll ja, das ist für uns eben genau dieser Ausdruck, wir verbinden, wir wollen zwei Welten verbinden, eben dieses Bereich Digitalisierung und ganz konkret, wir programmieren, das ist das, was wir heute richtig gut können, wir programmieren. Und auf der anderen Seite, wir machen das halt nach vongerichtet, Nachhaltigkeit ist uns wichtig, wir wollen auch in Jahren noch am Markt tätig sein, wir wollen nachhaltige Kundenbeziehungen, wir wollen nachhaltig mit Ressourcen und Umwelt umgehen, da haben wir auch die letzte Folge zugemacht vom Podcast und ja, wir programmieren Zukunft. Das ist der Claim. Kunstpause?
Fabian
Ja, ich überlege gerade, ob es noch was Spannendes dazu zu erzählen gibt.
Tobias
Ja, ich denke, wenn wir jetzt mal den Blick nach vorne richten, dann steht ja durchaus mal eine Überarbeitung unserer Website an, da hat man uns auch schon Gedanken gemacht in dem Zuge. Ja. Da sind wir wieder beim Thema von vor uns, die Projekt-Situation sieht momentan so aus, dass Kunden gerne mit uns zusammenarbeiten wollen, danke dafür, aber, oder, das führt halt dazu. Ja, das ist eben auch dieser...
Fabian
Und das führt halt dazu, dass...
Tobias
Ja, das was ich vorhin beschrieben habe, wenn ich dann noch Zeit nehmen möchte, mir Zeit nehmen möchte, für zum Beispiel interne Sachen, Webseite überarbeiten oder für die Quadrant 2 Sachen, dann muss ich bestimmten Kunden halt sagen, ihr müsst ein bisschen länger warten. Und ja, ich glaube das Thema Webseite hätte es verdient nächstes Jahr dran zu sein, mal schauen ob es passiert.
Fabian
in der Hoffnung, dass die zwölf Monate reichen. Also ich denke schon, dass wir das hinkriegen. So Not, Tobi, machen wir das. Du und ich. Du kannst ja schon ein bisschen Neos.
Tobias
Ich mache Photoshop. Ich kann mich einloggen, das ist richtig? Einloggen kann ich mich auch. Wir sind Power Editors. Ja, ich bin sehr gespannt.
Fabian
Einfach kann ich mich auch.
Tobias
Sensor Branding haben wir uns also auch mit beschäftigt dieses Jahr.
Fabian
Wollen wir mal nach vorne blicken? Da haben wir jetzt schon eineinhalb Stunden, ich glaube so langsam. Na dann blicken wir nach vorne, was hast du denn? Was, wie, oh, darauf war ich jetzt nicht vorbereitet. Asthma ist Jahreswechsel, so viel können wir, so viel ist sicher.
Tobias
Wir haben jetzt schon anderthalb Stunden, ich glaube so langsam.
Fabian
Naja, was passiert denn im Januar? Ich weiß es gleich gar nicht. Also ich habe eh andere Themen im Kopf. So privates, so private, so private, private Themen, die anstehen, die mich dann auch erst mal rausreißen.
Tobias
Supremates Zeug.
Fabian
Naja, das ist doch auch schön. Ja. Na ansonsten gilt es glaube ich erst mal abzupassen. Also gibt es schon, außer von denen, also von den Themen, die wir jetzt schon besprochen haben, noch weitere Sachen, die anstehen.
Tobias
Ich glaube, wir sind wieder in so einer Art, wie nennen wir das, wir schauen ja momentan alle drauf, wie so das Impfen laufen wird, wie sich die Pandemie weiterentwickelt, funktioniert der Lockdown, sind dabei, uns irgendwie darauf einzurichten, wie das weitergeht. Ich denke, wir werden Anfang Januar schon ein bisschen schlauer sein, wie das sein wird. Wir haben vorhin schon darüber gesprochen, wir müssen uns Gedanken darüber machen, was wir mit unserem Retreat machen. Die Neoscon hast du schon angesprochen, die nächstes Jahr ansteht. Wir wollen, und wir haben gutes Projektauftragsbuch, das ist schön, das habe ich auch gerade schon gesagt, dass diese Balance also zwischen Dingen, die wir für uns intern machen wollen, die jeder für sich machen möchte, die wir für unsere Kunden machen wollen, das wird glaube ich aus Nutzlicht auf Sandstorm, Anfang des Jahres eine Baustelle, über die wir sprechen müssen und wollen, um da besser drin zu werden. Wir werden das Thema Neos weiter treiben, also der Übergang zur Neos Foundation EV, dass das Funding sauber übergeht, wird uns beschäftigen, ich glaube, dass alles, was wir in der letzten Folge auch schon angesprochen haben mit dem Engagement, dem Lokalen, wird weitergehen. Wir wollen uns, ich glaube im Februar, März rum, das nächste Treffen mit der lokalen Agenda hier in Dresden vorgesehen bei uns, wenn es physisch sein darf, ansonsten wird es wieder remote treffen werden. Da freue ich mich schon sehr drauf, es passieren ja Dinge, im Kleinen geht es ja vorwärts.
Fabian
und neue StudentInnen.
Tobias
Haben wir? Wollen wir? Wollen wir?
Fabian
Ich betreue ja immer niemanden, aber das macht ja nichts. Du betreust? Klar, betreust du. Naja. Im Explore-Kontext natürlich. Also natürlich.
Tobias
Du betreust, ja klar betreust du.
Fabian
Da sollte ja, ich weiß gar nicht, wie gerade der Stand ist, ist ja Anfang, Mitte Januar auch typischerweise der Tag der offenen Hochschule. Mhm. Das, ich glaube, fällt ja dieses Jahr aus und wird ja auch eine eher digitale Veranstaltung werden. Ja. Bin ich auch gespannt, was da passiert.
Tobias
Ich glaube, das wird auch noch ein Thema, was uns beschäftigt. Wie ist das mit Team Wachstum, wie wollen wir damit weiter umgehen? Wollen wir das, wollen wir das forcieren, wollen wir das nicht, gerade auch mit dem Blick auf die Projektsituation, wo wir oft sagen, wir wollen sozusagen nicht das Team vergrößern, nur weil jetzt gerade mal eine Phase ist, wo es mit den Projekten sehr gut aussieht. Das wird eine Diskussion werden, die wir nächstes Jahr führen. Ich glaube, was für uns immer sehr schwierig zu sagen ist, wo wir uns projektmäßig bewegen werden, ich würde mich sehr freuen, wenn wir nächstes Jahr ein bisschen mehr wieder darüber sprechen können, was wir dieses Jahr angefangen haben, also wenn wir von ein paar Kunden die Erlaubnis bekommen, vielleicht die eine oder andere Case Study auch auf die Website zu bringen, was wir da machen, weil wir aus meiner Sicht einige Kunden gewonnen haben, die zu unserem 10-Jahres-Ziel passen, die Projekte mit dem positiven Einfluss und gerade auch im Bereich Nachhaltigkeit. Da würde ich gerne drüber reden können, was wir da machen mit den Projekten, die wir
Fabian
zusammen. Na, vielleicht ergeben sich ja da die ein oder andere Podcast-Folge raus. Ja, das wäre ja auch ganz schön.
Tobias
Das wäre ja auch ganz schön. Das wäre ziemlich cool. Genau. Da können wir dann auch gerne dann das Technische mal wieder reinbringen. Das sind ja auch immer technisch herausfordernde Sachen, die wir machen. Genau. Ja, cool. Machen wir weiter Podcast?
Fabian
Na, wegen mir? Wegen mir gerne.
Tobias
Sollten wir mal, denke ich. Mir macht's Spaß.
Fabian
Das ist schön.
Tobias
Das war der Punkt, wo du sagen solltest, das ist dir auch Spaß.
Fabian
Ich hoffe, dass man das gehört hat. Dass ich hier nie Captain Obvious spielen muss. O.k.
Tobias
Du weißt, ich bin so ein Freund von Dingen, explizit machen. Ja, ja. Explicit ist immer schön. Mach mal, Tobi. Gut. Ach, ich bin echt gespannt. Ich freue mich jetzt tatsächlich, wenn ich jetzt gucke, haben wir zwei Wochen Urlaub vor uns über die Feiertage. Wenn der Podcast rauskommt, sind anderthalb davon schon rum. Ich glaube, im Team freuen sich auch ganz viele auf Urlaub über die Weihnachtszeit.
Fabian
Ich hab tatsächlich gestern seit Monaten mal wieder Zeit an der Konsole verbracht und konnte mal wieder ein bisschen zocken, also das war ja auch sehr schön.
Tobias
Ja, ich hab, ah, siehst du, ich hab auch, wenn wir jetzt gerade schon so im privaten sind, ich hab gestern auch, ah, Monument Valley, kennst du das?
Fabian
Hab ich schon durchgespielt. Oder Teil 2 hab ich noch nie durchgespielt, aber der erste war schon sehr cool.
Tobias
Mhm, hab ich gestern mal mir geholt und Teil 1 hab ich auch. Da gab's nur so einen Erweiterungspack, das hab ich gestern gleich noch mit angefangen. Und ich hab's noch mal meine Großer ausprobieren lassen. Und? Kommt die zurecht? Erstaunlich gut, muss ich sagen. Die ersten vier Level hatte ich gestern noch gemacht. Fand ich gut. Ich bin gespannt. Die ist ja sechs, also... Mit diesen Dimensionen hast du bis jetzt ganz gut klargekommen, mit dem räumlichen Denken. Ich bin gespannt.
Fabian
wie es weitergeht. Gibt es noch ein anderes Spiel, das habe ich letztens entdeckt, das war ein bisschen mind blowing, ich weiß gar nicht wie das, Black Box. Das spielt auf dem Mobilgerät, das spielt auch sehr stark mit.
Tobias
Das spielt auf dem Mobilgerät.
Fabian
mit so klassischen Verhalten in Spielen, so Rätselspielen, die mal komplett außer Kraft zu setzen und dich zu zwingen, außerhalb auch deines Bildschirms zu denken. Oh, okay. Also, das ist, wie soll ich sagen, das ist geistig nie ganz trivial. Also, für meine Runde zwischendurch ist das, glaub ich, nix. Wenn man mal ein bisschen spielen möchte zum Abschalten. Aber so für die Rätselfreunde unter uns durchaus mal ein Versuch wert. Sollten wir mit verlinken? Das können wir natürlich mit verlinken. Na klar.
Tobias
So, dann würde ich sagen, mit diesen Spieleempfehlungen für den Jahreswechsel verabschieden wir uns für dieses Jahr mit unserem Rückblick nach vorn. Danke, Fabian. Danke, Tobi.
Fabian
Bass gemacht. Jetzt reicht's aber auch.
Tobias
Dann, tschüssi!
Fabian
Tschüssi!
Tobias
Dann rutscht gut ins neue Jahr.
Fabian
Ja, genau.
Tobias
Und bleibt gesund! Tschüss!
Fabian
Tschüss!