Folge 14 - Hat der Pinguin den Apfel verschluckt?

Bisher sind wir bei Sandstorm sehr monothematisch, was unsere Werkzeuge angeht. Entwickelt wird auf Macs und OSX. Das funktioniert und steht uns nicht im Weg, was die wichtigsten Anforderungen an unsere Werkzeuge darstellen. Allerdings kamen immer wieder einmal Bauchschmerzen auf; wenn eine kaputte Tastatur zum Austausch des gesamten Geräts geführt hat, oder der Akku zum dritten mal defekt ist und auch das sich nur durch den Austausch des gesamten Geräts lösen lässt. Nachhaltigkeit? 

Über das vergangene Jahr haben wir bei Sandstorm das Experiment gewagt und zwei Personen eine Zeitlang ausschließlich auf alternativen Geräten arbeiten lassen. Diese beiden sind heute Gäste im Podcast und berichten von ihren Erfahrungen.

Falls ihr Fragen und Anmerkungen habt, immer her damit!

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Das Sandpapier ist unser wöchentlicher Podcast. Wir erzählen aus unserem Alltag, was wir versuchen anders zu machen und welchen Herausforderungen und Experimenten wir uns auf unserem Weg stellen.

Die Folge zum Lesen

Theo
Hallo und herzlich willkommen, moin moin, zu einer neuen Ausgabe des Sandpapiers, unserem Sandstorm Weekly Podcast, bei dem wir Themen, Herausforderungen und Experimente aus unserem Alltag als Softwareunternehmen besprechen. Heute sind bei mir der Florian, hi Flo,

Florian
Hallöchen.

Theo
und der Martin Penkert, hi Martin.

Martin
Hallo.

Theo
Wir haben uns entschlossen, heute mal über ein relativ aktuelles Experiment, was bei uns gerade quasi fertig geworden ist, zu sprechen. Und wir nennen das immer unser Linux-Experiment. Flo, willst du vielleicht mal drei Worte dazu verlieren, worum es dabei eigentlich geht?

Florian
Eigentlich würde ich das eher zurückgeben, weil das Thema ist ja aufgekommen zu einem Strategieworkshop und du hast das Thema ja zusammen mit Leon damals eingereicht, deswegen kannst du vielleicht den Kontext ein bisschen besser setzen, warum ihr dieses Thema eingereicht habt.

Theo
Ja, also ich erinnere mich, das war glaube ich der, oder nicht glaube ich, das war der Strategie-Workshop 2019 im März, unser Retreat. Und ich muss gestehen, so 100% weiß ich quasi gar nicht mehr, was ganz konkret meine Impulse waren. Ich kann mich nur entsinnen, dass Leon und ich, wir hatten so das Gefühl, hey, OSX, also MacBooks und OSX als alleinige Plattform fühlt sich zum Teil irgendwie komisch an, weil uns Dinge wie Nachhaltigkeit etc. wichtig sind und zumindest Leon und ich das Gefühl hatten, dass das irgendwie teilweise nicht so gut zusammenpasst. So nach dem Motto, wenn bei MacBook eine Taste kaputt ist, dann wird gleich das Display und der Akku ausgetauscht. Also das hat uns gestört und uns hat auch gestört, dass OSX sich als Plattform nicht so offen angefühlt hat. Und darüber hinaus hatten sowohl Leon als auch ich beide in der Vergangenheit ziemlich gute Erfahrungen mit diversen Linux-Distributionen gehabt. Und auch gerade was so Window-Manager und die Kustomisierbarkeit sozusagen des Systems betraf, das hat uns persönlich einfach immer ziemlich angesprochen. Und das war dann letztendlich, wenn ich mich recht entsinne, so der Hauptausschlaggeber dafür, dass ich das bei dem BarCamp 2019 gepitcht habe und wir ziemlich lange, glaube ich, über das Thema dann auch gesprochen haben. Ja, doppelt doppelt.

Florian
Ja, wir haben, glaube ich, viermal so lange gefühlt darüber gesprochen, auch bis in die späten Abendstunden. Das war auch ziemlich anstrengend für mich, muss ich ganz ehrlich sagen, weil es halt auch sehr emotionsgeladen ist, das Thema. Ja, aber das Ergebnis finde ich ganz cool, dass wir uns entschieden haben, da ein Experiment zu starten und einfach mal zwei Leute zusammenzustecken, die dann versuchen, drei Monate lang mal produktiv auf dieser Plattform zu arbeiten.

Theo
Ja, das ist quasi das konkrete Experiment. Martin, magst du den Modus vielleicht noch mal ein bisschen detaillierter für die Hörerinnen und Hörer beschreiben?

Martin
Na klar, das ist, also grundsätzlich ist das was sehr sensdurmiges, wenn wir, wir sind ja nun mal davon geprägt, dass wir eine sehr, sehr starke Diskussionskultur haben und nicht einer sagt, wir machen das jetzt so. Und wenn wir merken, Diskussionen werden emotional und sehr intensiv, dann setzen wir uns halt zusammen und überlegen uns, okay, lass uns mal ein Experiment machen, in dem wir einfach mal den, tatsächlich Zeit investieren. Und hier ist es tatsächlich ein Investment und versuchen, in einem Experiment das anzuwenden, wie wir uns das vorstellen würden, das macht dann eine relativ kleine Gruppe, diesmal waren es zwei Leute und wir haben uns gesagt, wir nehmen mal für drei Monate an und dann wir nehmen drei Monate, in denen wir ausschließlich auf einem alternativen System, also etwas anderes als MEG und OSX arbeiten und versuchen, unseren gesamten Alltag darin abzubilden. Die Gruppe besteht aus zwei Leuten, der Zeitraum war auf drei Monate begrenzt, wovon, diesen drei Monaten war aber einer der beiden ein Monat im Urlaub, genau, und da haben wir uns halt verschiedene Phasen ausgedacht vorher, das heißt, das Experiment sollte an einem bestimmten Tag beginnen, am ersten August letzten Jahres sollte das beginnen und vorher mussten ein paar Sachen geklärt werden. Also wir haben zum einen zuallererst mal eine Abbruchkriterienliste gemacht, das heißt, eine relativ lange und auch lange durchdachte Liste an Punkten, an denen wir sagen, das Experiment hat hier keinen Sinn weiterzugehen, also ein ganz konkreter Punkt, das genau war an der.

Florian
Ja, der Passwort Manager, genau.

Martin
Genau. Richtig. Das war so ein Ding. Das hat sich auch traumatisiert. Das hat sich auch traumatisiert. Wir haben lange Zeit, wo ein Passwort benutzt, was auf OSX und auf iOS auch sehr, sehr gut funktioniert und festgestellt, dass das halt auch so voll in so einer Bubble, in dieser Bubble halt drin ist und mussten uns damit erst mal auseinandersetzen, was man da alternativ eigentlich nehmen kann. Genau, das sind halt solche, aber da gab es eine ganze Reihe an Kriterien. Genau. Richtig. Das war so ein Ding. Das hat sich auch traumatisiert.

Florian
Also wir haben lange Zeit ein Passwort benutzt, was auf OS X und auf iOS auch sehr, sehr gut funktioniert und festgestellt, dass das halt auch so voll in dieser Bubble halt drin ist und mussten uns damit erstmal auseinandersetzen, was man da alternativ eigentlich nehmen kann. Genau, das sind halt solche, aber da gab es eine ganze Reihe an Kriterien. Also wir hatten das auch schon mal probiert, also wir hatten es dann ja probiert zu installieren. Wir haben jetzt den Passwort-Manager nicht nur gewechselt wegen diesem Linux-Experiment, sondern auch um, wie soll ich sagen, offener zu sein und das auch selber hosten zu können. Das war auch ein positiver Nebeneffekt, genau, aber das passt halt ganz gut zusammen, weil der jetzt auch auf Linux sozusagen läuft. Genau, Bitwarden nehmen wir da.

Theo
Okay, also das heißt, wir hatten ein paar ganz konkrete Rahmenbedingungen, unter denen wir gesagt haben, so soll das quasi experimentdesigned sein. Wie sah das dann in der Praxis aus? Also wie lief das für euch? Abflo, vielleicht willst du mal ganz kurz deine Erfahrung aus dem Experiment selbst so ein bisschen erläutern.

Martin
Ich nehme noch einen Schritt zurück, denn wir sind ja eigentlich zeitlich gesehen noch nicht beim Experiment. Wir sind ja immer noch davor. Also das Experiment selbst, also davor ist halt noch was passiert und das war, dass wir ja neben der Kriterien-Checkliste noch zwei Entscheidungen treffen mussten. Das eine war, was wollen wir denn eigentlich für eine Alternativplattform nehmen? Zum einen an der Hardware und zum anderen natürlich auch an Software. Also welches Betriebssystem und auf welcher Art von Technik.

Theo
Was wollen wir denn eigentlich?

Martin
Und das waren auch nochmal zwei relativ intensive Entscheidungen. Bei dem einen, hardware-technisch tatsächlich, haben wir uns zwei Wochen Zeit genommen. Und Flo, du warst noch auf den Linux-Tagen und hast dir Technik angeguckt. Ja. Und dann hatten wir halt noch die Evaluation, welches Betriebssystem. Also Windows war eigentlich nie ein Thema. Es ging immer um Linux als Plattform. Und da kann man natürlich einen ganzen Strauß nehmen. Also ich weiß nicht, wie viele Distros es aktuell so gibt. Da haben wir auch einige Diskussionen dazu geführt und uns dann auf eine geeinigt, zumindest auf eine Familie geeinigt, haben gesagt, wir nehmen mal Arch. Wir nehmen aber einen leichteren Installer. Wir nehmen Manjaro. Das war so die Erkenntnis. Wir haben da eine Setup-Party quasi gemacht. Also wenn ich wir sage, vielleicht auch noch ganz interessant, die beiden, die das tatsächlich gemacht haben, sagen es bei mir, es sind halt flo und ich. Genau. Vielleicht, Flo, kannst du auch dazu dann nochmal was sagen, warum wir zwei? Ja. Und danach, nach diesem Setup ging dann tatsächlich am 1. August 2019 das Experiment richtig los.

Theo
Mhm. Flo, willst du vielleicht gleich ergänzen, warum ihr zwei?

Florian
Genau, warum wir zwei, das ist auch wieder so ein sensstormiges, etwas, was wir über die Jahre gelernt haben, dass es halt sinnvoller ist, sage ich mal, nicht Leute an eine Sache zu evaluieren, die die beide ganz toll finden, sondern, wie soll ich sagen, wir sagen immer, man sucht sich das rauste, man sollte sich das rauste Sandpapier suchen, damit man, wie soll ich sagen, eine besonders, also, damit es nicht so einfach ist, so eine Entscheidung zu treffen und damit man gezwungen ist, sich auch mal auszutauschen, weil sonst kocht man so im eigenen Saft und alle finden es geil und ich bin bei diesem Experiment ganz konkret das rauste Sandpapier, also ich war sozusagen der größte Zweifler, in Anführungsstricheln, und Martin ist eher so der Oldschool Linux-User. Ich habe, sage ich mal, seit der Schule immer mal wieder versucht, in Linux aufzusetzen, auf irgendeinem Rechner und das habe ich dann mal eine Woche probiert und dann habe ich es immer verworfen aus Gründen, also ja, weil ich mich halt nicht mit so Zeug rumschlagen wollte, wie, keine Ahnung, wie kriege ich jetzt meine Bluetooth-Kopfhörer zum Laufen oder, also ich hatte halt immer keine Lust da in den Eingeweiden des Betriebssystems rumzuschreiben und deswegen habe ich dieses, wie soll ich sagen, deswegen sehe ich halt diese Plattform eher kritisch einzuführen parallel zu Mac OS. Und damit es halt nicht ganz so einfach wird, haben wir uns gedacht, wir machen das zusammen. Also ich habe auch Bock gehabt von Anfang an auf das Experiment, aber ich habe es halt eher kritisch gesehen und Martin war halt eher Linux-Verfechter. Genau, so ist diese Zusammensetzung zustande gekommen, damit man auch profitiert.

Theo
Ok, also wir haben quasi eine designte Kriterien-Checkliste, wir haben entschieden, um welche Hardwares gehen soll, mit welcher Distro und wir haben unsere Probanden gefunden. Martin, jetzt hast du schon angedeutet, es gab eine Setup-Party, wie darf ich mir das vorstellen?

Martin
Na, wir haben uns mit dem Bier auf die Couch gesetzt, Laptops auf dem Schoß und haben quasi den Stick zwischen uns wandern lassen, mit der Distro drauf. Ja, haben die halt quasi erstmal die Distro installiert. Ich bin da vorangegangen, ich hab die quasi vormittags schonmal installiert und hab geguckt, damit das alles funktioniert, dann haben wir das gemeinsam beim Flo noch gemacht. Und dann haben wir angefangen und haben die Checklist abgearbeitet, welche Pakete wir brauchen zum Arbeiten, haben die gemeinsam installiert auf den Rechnern. Es gab dann die ersten Schwierigkeiten, wo wir gesehen haben, nicht alles funktioniert out of the box, wie wir uns das vorstellen. Das haben wir gemeinsam gelöst, soweit das ging, da musste auch mal das eine oder andere Skript schnell geschrieben werden und dann haben wir definiert, jetzt sind wir einsatzbereit, jetzt kann es losgehen. Genau, das war so ein Nachmittag, der da draufgegangen ist.

Theo
Genau, das war so ein Nachmittag irgendwie, der da draufgegangen ist. Ja. Und ab dem Punkt, also du sagst, jetzt kann es losgehen, habt ihr über einen Zeitraum von drei Monaten, wenn ich mich recht entsinne, oder du sogar noch ein bisschen länger, Martin, quasi ausschließlich Linux benutzt? Oder wie sah das bei euch aus?

Martin
Das war der Plan. Das war der Plan.

Theo
Und den habt ihr auch so in die Tat umgesetzt, oder?

Florian
Ich nicht, weil ich meine erste Distro-Kombination, also mein JAHO mit XFCE, habe ich auch produktiv anderthalb Monate in einem Projekt gearbeitet. Also ich bin halt so rangegangen, dass ich das System erst mal dahingehend aufgesetzt habe, dass ich arbeitsfähig bin. Ich habe mich jetzt noch nicht um Peripherie oder sowas gekümmert. Genau. Und das ging anderthalb Monate gut und dann habe ich irgendwann mal gedacht, okay, ich will jetzt noch ein externes Display anschließen und da war mir dann XFCE, das hat mir einfach zu wenig als Betriebssystem oder als Oberfläche mitgebracht. Also ich musste das alles irgendwie selber machen und da ist das wahrscheinlich einfach die falsche Oberfläche und deswegen habe ich mich dann entschieden, KDE nochmal zu installieren. JAHO mit KDE hatte dann wieder den ganzen Setupaufwand und in der Phase hatte ich auch relativ viel Projektstress und deswegen bin ich dann wieder auf den Mac zurückgewechselt, weil ich halt nicht wieder, weiß ich nie, zwei Tage Einrichtungsaufwand da versenken wollte. Und ich bin auch gestalterisch unterwegs und ich, also ich konnte nicht komplett das Macbook in den Schrank legen, weil ich auch die Adobe Suite benötige für meine Arbeit und zum Beispiel auch Sketch und da gibt es für mich, meiner Meinung nach gibt es da aktuell keine, wie soll ich sagen, keine vergleichbaren Tools in diesem Unix Linux Universum. Also ich habe mein Macbook während dieses Tests nicht weggeschlossen, ich habe den trotzdem weiter benutzt. Genau. Und das ist halt auch so ein Learning, also die Plattform würde ich wahrscheinlich nie benutzen, weil ich halt in dieser Gestaltungsrichtung auch unterwegs bin. Und das hat auch gar nichts damit zu tun, dass ich, wie soll ich sagen, keine Lust habe, mich damit zu beschäftigen, was man denn noch so für Sketch-Alternativen verwenden kann. Da gibt es zum Beispiel Figma als Beispiel, das hat auch was damit zu tun, dass ich ja zum Beispiel auch Dateien, das wäre Dateien von Kunden bekommen, die dann in ein bestimmtes Format haben oder auch Sketch-Design kommen, wo ich dann auch mitarbeiten muss und dafür brauche ich halt eine Plattform, auf der ich halt Sketch installieren kann oder halt eben die Adobe Suite und deswegen ist mir dann relativ schnell klar geworden, dass diese Plattform nichts für mich sein wird.

Theo
Ja, also für dich persönlich, aber das war zumindest insofern nach meiner Erinnerung kein Ausschlusskriterium, als dass wir es ja als alternative Plattform geplant hatten. Dementsprechend wäre es, je nachdem wie das Experiment ausgegangen ist, ich möchte noch nicht spoilen, quasi dann eine Option OS X oder Linux zu verwenden, je nachdem wo man sich am meisten bewegt. Aber Martin, wie die jetzt ganz groß-

Florian
Das macht es halt dann aber auch für Sandstormer, du musst dich dann halt entscheiden, wenn du dir ein Gerät zulegst, du möchtest dann zum Beispiel nie, also ich übertreibe jetzt ein bisschen, wenn du sagst, du willst jetzt nie gestalten im Sandstorm-Kontext, dann wäre wahrscheinlich die Linux-Plattform, ja das finde ich ein bisschen schwierig, denn das führt halt zu so einer Teilung im Team auch, oder das war immer so eine Angst bei mir, dass das zu so einer Teilung führt, das gibt dann die Leute, die Design machen und die Leute, die programmieren, aber was ist mit denen, die beides wollen, die können dann, das finde ich halt auch so ein bisschen, da hatte ich immer Angst davor, vor dem Experimenten, bin ich ja da auch der Bedenkenträger und das raus ist an Papier in dem Experiment.

Theo
Ja. Martin, wie liefen denn deine drei Monate erstmal so ganz grob ab?

Martin
Also meine drei Monate waren eher sieben oder acht, ne, sieben Monate.

Theo
Also gut, quasi höre ich daraus.

Martin
Naja, also es ist für mich halt so ein bisschen wie nach Hause kommen oder wie nach Hause kommen und einen gut ausgeratschten Hausschuhe anzuziehen. Das fühlt sich halt erstmal richtig gut an. Und ich bin de facto produktiver, wenn ich auf einem Tiling-Minder-Manager unterwegs bin und eine Tastatur habe, mit der ich sinnvoll arbeiten kann. Und wenn ich einfach das Gefühl habe, das System in Gänze unter Kontrolle zu haben. Ich bin relativ schnell weg von Manjaro zu Purearch, weil das halt das System ist, auf dem ich zu Hause bin. Und das hat sich erstmal sehr, sehr gut angefühlt. Das war totaler Produktivitätsboost. Und ich bin aber auch tatsächlich in Schwierigkeiten gekommen, vor allem halt in unseren, also in Projekten mit unseren größeren Kunden, wo wir nicht die Infrastruktur zu 100 Prozent unter Kontrolle haben. Also ein Beispiel ist Docker. Also wir kriegen halt Docker-Infrastruktur und Docker-Konfiguration zum Teil von Kunden vorgegeben, was auch gut so ist, weil das dann dort einheitlich ist. Und das haben wir tatsächlich bis heute auch in Zusammenarbeit mit, ich sag mal, den eher Hardware-, also den infrastrukturaffinen Menschen mehrere Stunden drinnen versenkt. Und wir haben es tatsächlich mehrere Tage drinnen versenkt. Wir haben es tatsächlich nicht hinbekommen, das zu laufen zu kriegen, dieses Setup. Und das ist für mich natürlich eine totale Blockade gewesen. Das heißt, ich habe dann auf dem Linux-Rechner programmiert, das Ganze übergibt, dann auf den Mac rüber gebracht und dort dann getestet im Setup. Und das ist halt ein Workaround, der nicht lange gut geht.

Theo
Okay, also ich höre so bei beiden so ein bisschen raus, so ganz reibungslos ist es irgendwie nicht abgelaufen. Vielleicht versuchen wir einfach mal sowohl das Gute als auch das Schlechte insgesamtheitlich zusammen zu tragen. Florian, wie war denn so das Resümee für dich? Was hast du mitgenommen?

Florian
Mein Resümee? Also ich würde mal positiv anfangen. Nachdem ich ja über Jahre hinweg immer wieder das Verworfen habe als Plattform, war ich dann sehr überrascht, dass ich tatsächlich auch produktiv arbeiten konnte in diesem einen Projekt. Und das hat mich natürlich super glücklich gemacht. Ich habe dann auch, weiß ich nicht, Ubiqui eingerichtet, solche Sachen, also auch in diesem Betriebssystem rumgeschrieben. Genau, das größte Erfolgserlebnis ist für mich halt auch dieses, also ich habe halt gelernt, anders zu denken. Also sehr viel Betriebssystemwissen auch aufgebaut. Und ich würde jetzt wahrscheinlich an einige Probleme, sage ich mal, anders rangehen, die vielleicht ein bisschen lowleveliger lösen oder mehr Skripten. Ich habe mit der Expect Shell zum Beispiel Chrome experimentiert. Und das hat Spaß gemacht. Also da habe ich auch Ergebnisse mit erzählt. Ja, also das fand ich positiv. Ich würde sagen, die Plattform hat mich auf jeden Fall überrascht, muss ich sagen. Also ich hatte da eher ein verhalteneres, aus den Erfahrungen halt so eine verhaltenere Einstellung zu dieser ganzen Sache. Und als ich dann KDE drauf hatte, ich meine, da habe ich dann nicht mehr entwickelt, also nicht mehr produktiv im Projekt entwickelt, aber da haben dann zum Beispiel auch so Sachen funktioniert wie, ich stecke ein Display an, der erkennt das und ich bespiele das mit der richtigen Auflösung. Das war auf XFCE ein bisschen schmerzhafter. Also das KDE wäre für mich so der aktuell für mich persönlich der beste Match zwischen, ich habe einen Linux und ich muss mich nie so um alles wirklich im Detail kümmern. Das finde ich eigentlich ganz cool. Ja, das hat mir getaugt, würde ich sagen. Das hat Spaß gemacht.

Martin
Nö.

Theo
Okay, und die negative, die Schattenseite, du hattest es ja gerade schon so ein bisschen angedeutet.

Florian
Ja, also mich nervt dann immer das Hacking, das war auch immer das, in Anführungsstrichen, das Hacking, das hat mich in meiner Geschichte mit Linux auch immer genervt, dass ich irgendwann an den Punkt komme, wo halt so für mich, also meine persönliche Meinung so, Basisfunktion einfach nicht funktionieren, also weiß ich nicht, zum Beispiel für diese High-Resolution-Display-Sachen kann man dann in drei oder vier verschiedenen Config-Files irgendwie rumschreiben und hofft dann, dass das irgendwie richtig funktioniert und die Schriften richtig skalieren und solche Sachen, also das will ich mich eigentlich nicht mit rumschlagen, weiß ich nicht, bei KDE war die Keychain nicht richtig, also wahrscheinlich liegt das dann auch an Manjaro, das kann ich nicht sagen, dass da irgendwie out of the box wurde halt die Keychain nicht automatisch entsperrt mit dem Nutzerpasswort, das heißt ich musste dann beim Git-Pool immer wieder mein SSH-Key eingeben und solche Sachen und da musste ich dann halt anfangen dieses halt irgendwie da rumzuhacken und das zu fixen und da bin ich halt verwöhnt von macOS aktuell, so das ist das Thema Hacking, ja was ich vorhin schon meinte, ich kann halt die Tools halt nicht nutzen auf Linux, also nicht so, dass ich damit produktiv arbeiten könnte, wie zum Beispiel Sketch oder was man halt aus dem Adobe-Umfeld braucht und die Tools muss ich halt irgendwie installieren können, damit ich auch mit anderen Agenturen zusammenarbeiten kann und so, weil das für mich ist das der quasi Standard, wenn man in dieser Richtung Design unterwegs ist, ja ich hatte auch dieses Gefühl, was Martin hatte, mit diesem so lange wie die Infrastruktur kontrollieren ist alles gut, aber sobald es ein bisschen enterprise-ig wird, kann das halt dazu führen, dass ich im Zweifelsfall zum Beispiel nicht ins VPN komme, weil größere Unternehmen, die haben dann irgendwelche enterprise-VPN-Lösungen und ich habe die dann Gott sei Dank zum Laufen bekommen, aber die hatte auch am wenigsten Haken, also ich guck dann immer auf die Webseite, versuche mir einen kleinen da runterzuladen und da hat dann die Hälfte der Security-Features gefehlt oder was auch immer, die Hälfte der Features, also bei Windows sind immer alle Haken da, bei macOS ungefähr zwei Drittel und bei Linux war dann ein Haken da und das war Gott sei Dank der Haken, den ich gebraucht habe, also das finde ich halt schwierig, wenn ich dann in einem Projekt nicht arbeiten kann, weil ich halt eine Plattform halt habe, die das halt nicht unterstützt, den vollen Funktionsumfang oder das halt nicht entwickelt wird für diese Plattform und dann kann ich dem Kunden ja keinen Vorwurf machen, dass er so ein Tool einführt, also das macht überhaupt keinen Sinn. Ja, dann habe ich so ein Ding, das verstehe ich nicht, vielleicht stelle ich mich auch zu blöd an, kann sein, also das Screen-Share mit Multi-Screen-Setup immer noch nicht geht, also noch nicht einfach geht für mich zumindest, dass der immer noch die Bildschirme zusammenstitcht, also das habe ich nicht hinbekommen, das heißt, wenn ich einen Bildschirm teile, dann teilt er immer den von meinem MacBook und den von meinem externen Monitor in einem zusammengeklebt halt und das kriegst du nicht auseinander, dass das immer noch nicht geht, das nervt mich. Ja, und ich finde, man kann, also ich bin, ich würde sagen, ich bin genügsam, ich will einfach nur ein Betriebssystem, was funktioniert und ich habe das Gefühl in diesem, also ich war ja auch auf den Linux-Tagen und die Community ist auch total cool, aber jeder hat da eine Meinung, welche Distribution und welcher Körner und welche Oberfläche die beste ist und ich fand, ehrlich gesagt, die Diskussion bei uns intern schon sehr ermüdend, weil das war halt, also ja, es ist halt, Mac OS gibt es nie so viel zu diskutieren als Beispiel und ich habe das Gefühl, diese Diskussionen sind dann auch immer emotionsgeladen, die einsagen dann halt, ja wie heißt das, Pac-Man, nee nicht Pac-Man, doch Pac-Man ist der beste Paket-Manager und dann sagt der nächste, aber hier dieses von Ubuntu abgett ist, aber soweit verbreitet, warum nehmt er nicht den und dann sagen die einen, den finde ich aber doof und die nächsten, also das und ja, diese Art der Diskussion, die finde ich halt irgendwie, ne, also und ich habe das Gefühl, dass es aber in diesem Ökosystem irgendwie sehr einfach ist, dass so eine Diskussion passieren kann, weil jeder sein Linux liebt und sein Setup und ja und wenn man das jetzt in einer Firma einführt als zweite Plattform, fände ich es auch wichtig, dass man sich gegenseitig helfen kann, deswegen wäre es ja wahrscheinlich gut sich auf einen Körner zu einigen und vielleicht auch auf eine Oberfläche, ja, also damit man sich gegenseitig helfen kann und damit jetzt nicht jeder sein Rechner neu, also komplett immer von vorne und das, ja, man kann kein Wissen untereinander teilen, das ist wirklich schwierig und deswegen ist das so ein emotionales Thema, weil man ja dann privat vielleicht auf seine Lieblingsplattform verzichten muss oder seine Lieblingslinux Konfiguration und das ist ja das ganz, ganz, ganz, ganz, ganz schwieriges, sozusagen mal so ein bisschen überspitzt formuliert und das strengt mich einfach an, also ja, Punkt, jetzt habe ich, ich bin jetzt ein bisschen emotional geworden, ich wollte gerade sagen, das triggert mich einfach nicht, ja, sorry.

Theo
Okay, gut. Martin, wie lief es denn bei dir oder was sind so deine Takeaways?

Martin
Ja, also das meiste habe ich eben ja schon gesagt, ich muss bei Lidung so ein bisschen aufpassen, das verleitet mich zum Hacken. Das heißt, ich komme dann halt in diese Konfigurationsliebe, ich konfiguriere halt bis zum geht nicht mehr. Das ist aber halt eher, ja, das ist das Weg, das Spielkind in mir. Ansonsten, was definitiv zu meiner Produktivität beigetragen hat, ist, das ist für die Sprachen, in denen ich mich halt am liebsten und am meisten bewege. Also Haskell und Erlang sind die Werkzeuge auf Lidungs einfach grandios. Da sucht man auf macOS manchmal vergebens nach den Entsprechungen. Ansonsten war es halt eigentlich tatsächlich nur Docker, was mir im Weg stand und jetzt zuletzt in einem Projekt iOS-App-Entwicklung, das geht halt nicht. Das ist einfach der Faktor, du kannst eine iOS-App nicht auf Lidungs testen. Kannst halt schon Handstände machen. Dann brauche ich mich aber dann brauche ich mich auch über Zuschriften, wenn ihr irgendwelche Tools habt.

Florian

Martin
die da mein Problem lösen, aber ich möchte halt gerne, also ich entwickle halt auch Apps in meinem Alltag, und da muss ich halt irgendwie iOS testen. Genau.

Theo
Okay.

Florian
Könnte man natürlich sagen, man mietet sich nur als Beispiel. Es gibt ja Möglichkeiten, eine App dann zu bauen, aber man will die ja irgendwie auf einem Emulator testen, dann möglichst schnell als Entwickler und das nicht irgendwo in die Cloud schicken zu irgendeinem gemieteten Mac, der das dann für einen baut oder das selber aufsetzen. Genau. Das ist so ein bisschen...

Martin
Nee, also du willst gerade, wenn du mit Flutter halt was baust, du willst das Hot-Reloading nutzen, du willst halt aus deiner IDE heraus einfach wissen, was passiert da auf dem Gerät. Das funktioniert halt nicht. Ja, wirklich, wenn du erstmal dazwischen irgendwie noch einen Bildprozess hast. Also, einen längeren.

Theo
Okay, so. Sofern das noch nicht klar geworden sein sollte, wir befinden uns inzwischen an einem Zeitpunkt, der quasi deutlich nach diesem Linux-Experiment liegt. Ihr hattet uns ja heute früh auch ganz kurz so die Ergebnisse vorgestellt. Was ist denn jetzt das endgültige Resultat? Also haben wir uns dafür entschieden, Linux als zweite Plattform einzuführen? Oder gab es tatsächlich so ein paar Roadblocker, die für uns quasi die Ausloskriterien getriggert haben?

Martin
Eine Entscheidung als solche, also ja, die ist heute in der allgemeinen Gruppe gefallen, aber Flo und ich haben halt jeder für sich eine Empfehlung ausgesprochen und also meine Empfehlung ist klar, es nicht als Alternative einzusetzen und tatsächlich das Hauptargument dafür ist, dass wir als Sandstorm dabei in die Lage kommen, dass nicht Sandstormer für jedes Projekt einsetzbar ist und damit haben wir, glaube ich, als Sandstorm auch ein großes, oder hätten wir ein großes Problem, also wenn wir tatsächlich sagen müssten, nee, der Martin, der kann in diesem Projekt leider nicht mitarbeiten, denn er hat ein Linux-Gerät und ihr habt ein komisches Docker-Setup.

Theo
Mhm. Flo, hattest du, du hast auch eine ähnliche Empfehlung ausgesprochen, wenn ich mich recht zum Zähnung?

Florian
Gleiche Empfehlung, gleicher Grund, um es kurz zu fassen. Genau, ich sehe halt die Gefahr, dass da wahrscheinlich noch mehr Sachen lauern. Ich habe das ja mit diesem VPN-Client angesprochen. Das, was Martin gemeint hat, mit dem Docker-Setup oder mit der iOS-Entwicklung zum Beispiel, da würden wir uns glaube ich zu sehr einschränken als Firma. Und es wird da halt auch, es gibt dann halt Descent-Stormys, die halt einen Linux-Rechner haben und die, also das, was Martin gemeint hat. Man kann halt nicht mehr jeden in jedem Projekt irgendwie einsetzen, nur weil er eine andere Plattform hat. Oder das würde es halt ultra schwer machen, vom Gefühl her. Genau, aber für mich ist das ehrlich gesagt noch der einzige Grund, weil ich hatte mitten drinnen gedacht, ja, die Plattform ist wahrscheinlich nichts für mich aus genannten Gründen. Weil mich das einfach zu sehr frustrieren würde auf lange Sicht, weil ich die Tools nicht nutzen kann. Aber wenn jemand Bock auf die Plattform hat und dann entscheidet er sich ja bewusst dafür. Also für mich ist eigentlich genau das der Grund mit diesem, im enterpreisigen Umfeld wird es schwierig. Genau. Das ist der Grund, warum ich die Plattform nicht benutzen kann, weil ich mir die Plattform nicht genutzt habe, weil ich mir die Plattform nicht genutzt habe, weil ich mir die Plattform nicht genutzt habe.

Theo
Also eigentlich auch ganz witzig, dass ausgerechnet Docker irgendwie so einer der großen Problemfälle war. Das hätte ich tatsächlich nicht gedacht.

Martin
Keiner hätte das. Das muss doch gehen.

Florian
Vielen Dank für's Zuschauen.

Martin
Ja.

Florian
Wenn man jetzt in einer großen Firma unterwegs ist und z. B. VPN kleint und man kriegt das wahrscheinlich irgendwie hin, da gibt es irgendwo ein Repository oder irgendein Package, was ich mir von irgendjemanden installieren kann, was das irgendwie, was das löst, dass es funktioniert. Aber offizieller Support in diesem Enterprise-Umfeld für Tools, die du brauchst, damit du mit dieser Firma zusammenarbeiten kannst, ist halt für Linux, für die meisten Sachen, die ich gesehen habe, deutlich schlechter als Mac OS und Windows. Und das ist halt, ja, ich könnte mich jetzt für den Kunden im VPN anmelden, aber ich hätte da Angst, dass das einfach dann, das ist einfach eine Angst, die kann ich jetzt noch nicht so belegen, aber ich hätte das Gefühl ist, der Support ist einfach schlechter, sobald du dieses Umfeld willst für, ja, genau. Okay. Vor allen Dingen, wenn du auch, ich habe auch das Gefühl, wenn du jetzt so Technologien wie iOS, also wenn du dich breiter aufstellst als Firma und sagst, uns ist die Technologie erstmal, sage ich mal, prinzipiell egal, wir versuchen ein Problem zu lösen, ja, dann macht es dir das, also dann würde ich halt auch gerne zum Beispiel iOS entwickeln können oder so. Also es ist mir...

Theo
Wobei da, also mein Bauchgefühl ist aus meiner Sicht eher auch der Wunsch da, dass Apple sich da vielleicht zum Teil auch einfach ein bisschen öffnet.

Florian
Das kann ich mir ja viel wünschen, also das ist jetzt wieder so ein emotionales Thema, das bringt mir halt im echten Leben, also ja, das ist nett, aber...

Theo
Absolut. Zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Aber die Frage ist natürlich, what's next? Also rein hypothetisch, wir hatten, also was mir so durch den Kopf ging, ihr habt ja vorhin schon so, oder vor allen Dingen du Flo, du hattest ja artikuliert, hey, weil ich das vor ein paar Jahren immer mal wieder probiert habe, hat das gar nicht funktioniert. Und offensichtlich hat sich die Welt ja zumindest soweit weitergedreht, dass du während des Experiments doch relativ stark mit der Plattform geliebäugelt hast.

Florian
Naja, ich glaube, das, was mir geholfen hat, ist Docker. Ich glaube, die Probleme, die man früher hatte mit Treibern und so, das hast du jetzt auch nicht mehr. Ich glaube, die Plattform hat sich deutlich verbessert auf jeden Fall. Aber ich glaube, ich bin noch mit einem anderen Mindset rangegangen. Ich bin halt, ja, ich bin das rause Sandpapier, aber ich habe ja trotzdem Bock, diesem Experiment da irgendwie gerecht zu werden und dann das nicht irgendwie zu boykottieren und zu sagen, das ist alles Scheiße und... also ich hatte Lust auf diese, ich hatte Lust da drauf, dass ... vielleicht hatte ich früher einfach nicht so die Motivation oder, also das ist wahrscheinlich beides irgendwie.

Theo
Worauf ich hinaus wollte gerade ist nur der Aspekt, also wir haben uns so nach meinem Verständnis jetzt fürs erste Jahr klar dagegen entschieden, diese zweite Plattform einzuführen. Mich würde nur interessieren, angenommen die Welt dreht sich noch ein Stückchen weiter und ich sag mal, wir haben ja zumindest, so aus dem Augenwinkel werden wir das ja zumindest weiter beobachten. Könntet ihr euch vorstellen, dass es irgendwann so eine Art Anschlussexperiment gibt, bei dem man das reevaluiert und sagt, hey jetzt sind irgendwie 95 Prozent unserer Pain Points ausgemerzt, vielleicht ist es ja jetzt eine Option oder sagt ihr, das Thema ist bis auf weiteres die nächsten x Jahre erst mal vom Tisch. Das ist jetzt verboten. Genau das ist die Frage, ist das jetzt verboten, dürfen wir das nicht mehr machen?

Martin
Absolut natürlich nicht. Ich meine, wir haben ganz klare Paint Points gefunden und ich denke, wenn wir die ausräumen können und ich bin zum Beispiel so eine Person, ich werde da immer wieder drauf gucken und da bin ich nicht alleine. Also wir haben mehr Leute im Unternehmen, die sehr Linux-affin sind und das auch privat betreiben. Und gerade wenn wir jetzt diese Paint Points haben, dann werden wir uns die natürlich auch immer wieder angucken und wenn wir merken, okay, da ist was, da hat sich was bewegt. Also ich habe jetzt, also wenn ich zum Beispiel feststelle, oh guck mal, ich habe gerade ein Docker-Setup von jemanden übernommen und das funktioniert einfach, da scheint sich ja sowas getan zu haben oder wenn ich meine erste iOS-App auf Linux getestet habe, dann würde ich das wahrscheinlich auch selbst noch mal herantragen und sagen, hey, vielleicht ist es Zeit, das Experiment noch mal zu starten. Ich persönlich muss aber leider sagen, glaube nicht, dass das in den nächsten, realistisch gesehen fünf Jahren passiert. Also da gehen wir momentan einfach in eine andere Richtung. Jetzt springen eher Leute ab von der Plattform als Client, als sie tatsächlich weiterzuentwickeln gefühlt.

Florian
Das ist so ein bisschen dieses, ich finde das cool, also das ist so dieses, was ich vorhin angerissen habe, dieses, jeder hat so seins und das ist total customizable und wenn es mir nicht gefällt, mache ich eine eigene Distro oder ich mache eine eigene Oberfläche und ich habe so das Gefühl, ich kann ja übelst viele Kombinationen aus, weiß ich nicht, Arch und dann kann ich mir da zehn verschiedene Oberflächen installieren und genauso wie Arch gibt es dann noch ganz, also auch ganz unterschiedliche Kürne und das ist einerseits ganz, ganz großer Vorteil dieser Plattform und es ist aber auch ein riesen Nachteil, weil ich habe so das Gefühl, jeder macht so ein bisschen seins, so vom Gefühl her und das, ich weiß nicht, ob man da genügend, das was Martin meinte jetzt auch, also ich sehe das so wie Martin, dass jetzt in den nächsten fünf Jahren da genügend, wie soll ich sagen, nicht Performance, wie nennt man das, PS auf die Straße kommt um, also was ich mir wünschen würde, wäre ein Mac OS Äquivalent, was genauso geil funktioniert, aber das...

Theo
Also kurze Frage, nur weil ich mir nicht sicher bin, ob ich deinen Punkt richtig verstanden habe. Du meinst dadurch, dass sozusagen alles so customizable ist und jeder hat so seine eigenen Steckenpferde, hast du das Gefühl, dass der Fokus der Community einfach zu fragmentiert ist, um sich genau um diese konkreten Probleme zu kümmern? Habe ich das richtig verstanden?

Florian
Ja, aber wie gesagt, das ist ein Gefühl von einem, der außerhalb dieses Ökosystems steht. Einfach, ich habe mir nicht nur Manjaro mit Xfce installiert und Manjaro mit KDE, das waren die Kombinationen, mit denen es für mich funktioniert hat. Ich hatte mir vorher auf meinem privaten Rechner vor dem Experiment nochmal Ubuntu installiert mit KDE, Ubuntu mit GNOME und ich hatte bei jedem Setup andere Probleme, wieder irgendwas einzubauen. Und das finde ich halt, weiss ich nicht, das finde ich halt schwierig einfach, genau und irgendwann findet man dann seine Kombination, die für einen halt tut, aber ja, so Ponyhof-Szenario wäre schon für mich, ich könnte mir zum Beispiel macOS einfach auf jeden beliebigen Rechner installieren, das wäre mein aktuelles Ponyhof-Szenario, dass das offener wird.

Theo
Weil der Hardware-Aspekt dann zumindest freier wäre und du beispielsweise eine Hardware nehmen könntest, bei der du ein Akku problemlos oder eine Festplatte austauschen kannst.

Florian
Nachhaltigkeitsgedanke, weil ich das Betriebssystem halt geil finde, ne, ich könnte halt die Tools installieren und ich, also ich, ja.

Theo
Okay, gut. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt richtig... Ich denke, dein Punkt ist rübergekommen. Ich würde sagen, wir packen zusammen. Gibt es von euch noch irgendwas Dringendes, was ihr zum Thema Linux und OS X loswerden wollt? Also, ich hab alles gesagt. Du hast alles gesagt, sehr gut. Vielen Dank für's Zuschauen.

Florian
Ich bin Sprechdenker, ich weiß nicht, ob ich was gesagt habe oder ob ich jetzt gerade...

Theo
Also ich würde sagen, du hast durchaus einiges gesagt. Ja, okay. Okay, gut, dann, ich hatte sehr viel Spaß. Vielen Dank, dass ihr uns ein bisschen von dem Experiment erzählt habt. Ich hoffe unsere Hörerinnen und Hörer haben ein bisschen Eindruck bekommen und vielleicht inspiriert es ja dann auch den ein oder anderen oder das ein oder andere Unternehmen, durchaus auch so ein Experiment mal zu wagen, weil nur weil es für uns nicht gepasst hat, heißt es ja nicht zwingend, dass es nicht für andere Unternehmen total sinnvoll sein kann, das auch mal zu evaluieren. Florian Martin, vielen, vielen Dank. Es war eine sehr schöne Folge.

Florian
Ein Name zusammengenannt, das finde ich gut.

Theo
Findest du das gut? Okay, dann machen wir das ab jetzt künftig immer so. Genau, also Florian und Martin. Florian, Martin. Vielen Dank nochmal. Und auch an die Hörerinnen und Hörer vielen Dank fürs Zuhören. Wenn ihr irgendwelches Feedback habt, Kommentare, Wünsche, Anmerkungen, ihr findet unsere Kontaktdaten, Twitter-Handles etc., wie immer in den Show Notes. Und ansonsten bleibt mir nichts anderes zu sagen als Tschüss bis zum nächsten Mal, bis nächste Woche. Macht's gut. Ciao, ciao.

Martin
Tschüss.