Schülerinnen einer Grundschule haben uns am 09. und 10. Juli gezeigt: Frauen und Technik - wir bitten drum! An zwei Tagen widmeten wir uns dem Thema Computer im Rahmen eines Ferienangebots für Grundschülerinnen. Aber warum eigentlich?
Frauen und Technik...
Viel mehr Männer als Frauen studieren Informatik. Der Zustand nervt, deswegen wollen wir ihn angehen, die Kluft verkleinern und die Gründe dafür minimieren.
Bereits an der weiterführenden Schule scheinen die Fronten häufig geklärt zu sein. Die Jungs zocken, die Mädels nicht. Die machen nichts mit Technik. Natürlich ist das sehr plakativ formuliert und zum Glück ist das nicht in jedem Fall so. Aber ganz so weit weg scheint der Gedanke leider nicht zu sein, oder wie erklären wir sonst die oben stehende Statistik?
Wir wollen den Unterschied nicht erst in einem Alter ausbügeln, in dem bereits häufig ein Erfahrungsunterschied zwischen Jungen und Mädchen in Sachen Informatik entstanden ist. Den Mut zum Ausprobieren, Tüfteln und Programmieren können wir gemeinsam schon viel eher entdecken.
Aus diesen Gedanken entsteht die Idee, einen Workshop für Grundschülerinnen anzubieten. Apropos auseinander setzen:
Dienstag wurde geschraubt, was das Zeug hält!
Die große Amtshandlung am ersten Tag war es, Laptops auseinander zu bauen und mal alles genau unter die Lupe zu nehmen. Sieht ziemlich interessant aus :)
Dank den Ifixit-Tools, die uns Cyberport für diesen Workshop gesponsert hat, haben alle geschraubt was das Zeug hält und gelernt, wofür die einzelnen Teile im Laptop wichtig sind.
Die Mädchen haben einen klasse Job gemacht und keinen Laptop in Ruhe gelassen. AfB social & green IT hat uns die (noch) defekten Laptops ausgeliehen, wodurch auch niemand Angst haben musste, die Laptops kaputt zu machen.
Ada Lovelace war die erste Person, die die Idee hatte, eine Maschine zu entwerfen, die Buchstaben und Zahlen anzeigen kann. Außerdem schrieb sie das allererste komplexe Programm der Welt. Deswegen durfte auch ihre Geschichte an diesem Tag nicht fehlen. Frauen und Computer gehören zusammen, das lehren uns unter anderem auch Grace Hopper und Dorothy Vaughan.
Die drei Frauen waren beeindruckende Visionärinnen und Programmiererinnen. Auch die Mädchen an der Grundschule treten bereits in diese Fußstapfen.
Während am Dienstag defekte Laptops aufgeschraubt wurden, programmierten am Mittwoch alle an funktionsfähigen Computern.
An der Tafel "schrieb" die Gruppe das erste Programm analog. Im Sandstorm Büro wurden für heute Programmierblöcke kreiert, die im 3D-Drucker entstanden sind.
Die Blöcke entsprechen den gleichen Blöcken, die auch digital benutzt werden sollten. Das nennt sich dann Blockprogrammiersprache und die scheinen die Mädchen echt super draufzuhaben!
Calliope ist das Programm, mit der die Kinder kleine Platinen zum Leuchten gebracht und so einen Steckbrief über sich erstellt haben. Wie heißt du? Wie alt bist du? Welche Melodie findest du toll und was für ein Symbol magst du gerne? Nach einer Einführung von Katharina wurde all das (und noch mehr) auf die Platinen programmiert. Katharina kennt sich aus mit solchen Veranstaltungen. Sie koordiniert das Programm ProGTA des Landesverbands Sächsischer Jugendbildungswerke. Ihre Ideen zum Programmieren boten einen super Einstieg für die Schülerinnen.
Die letzten zwei Tage waren lehrreich und wohltuend. Ich bin mir sicher, dass in jeder der Schülerinnen eine Programmiererin steckt, die sich darauf freut, weiterhin auszuprobieren, zu tüfteln und neue Dinge zu entwickeln. Das war eine super Erfahrung, und dabei spreche ich nicht (nur) von den Mädchen.