Folge40

Cool Down

Dauer: 40 minVeröffentlicht: 19.10.2021

In dieser Folge des Sandpapierpodcasts sprechen Theo und Tobias über das Konzept Cool Down. Cool Down ist für uns eine Pause vom Projektalltag. Wir nehmen uns bewusst Zeit zum Lernen, Ausprobieren, Runterkommen. Mal wieder inspiriert von Basecamps Shape Up Methodik und angepasst auf unsere spezielle Situation.

Wir gehen zurück zu den Anfängen von Cool Down bei Sandstorm und sprechen auch über Dinge, mit denen wir aktuell noch nicht zufrieden sind. Vom Konzept sind wir überzeugt, selbst wenn wir wahrscheinlich nie sagen können werden, wie es sich finanziell für uns lohnt. Mit Cool Down ist besser als ohne.

Diese Themen haben wir in der Folge angesprochen:

Falls ihr Fragen oder Anregungen habt, immer her damit:

Das Sandpapier ist der regelmäßig unregelmäßige Podcast der Sandstorm Media GmbH. Wir erzählen aus unserem Alltag, was wir versuchen, anders zu machen und welchen Herausforderungen und Experimenten wir uns auf unserem Weg stellen.

Ganze Folge

Tobias
Herzlich willkommen zur neuen Folge vom Sandpapier, dem regelmäßig unregelmäßigen Podcast von Sandstorm. Heute haben wir mal wieder ein sehr spannendes Thema rausgeholt, was wir in einigen früheren Folgen schon angeteasert haben. Wir, das sind heute der Theo, hallo, und ich, der Tobias, als Moderator. Aber wir versuchen das so wenig moderativ wie möglich zu machen, sondern eher als Gespräch zwischen Sandstormies. Heute soll es um das Thema cool down gehen. Ich glaube, wir haben es in einigen Folgen schon mal.

Theo
definitiv das ein oder andere mal schon angerissen angerissen

Tobias
das es das gibt. Und nachdem wir in der letzten Folge das Retreat beleuchtet haben, dachte ich mir, komm, wir streuen mal wieder ein ganz anderes Thema ein, nämlich ein Kulturthema. Und Cool Down ist ein spannendes Ding, weil es ist noch gar nicht so lange etabliert, dass wir das machen.

Theo
Gut, jetzt mal eineinhalb, zwei Jahre, so würde ich schätzen.

Tobias
denke ich auch in der Größenordnung und dann wollen wir heute einfach mal einen Streifzug machen. Wo kommt das her? Wie sind wir drauf gekommen? Was ist das überhaupt? Was sind so Erfahrungen, die wir damit gemacht haben? Und wo geht es vielleicht auch hin? Welche Herausforderung stellt sich mit dem Thema gerade? Das gibt ja immer was dazu zu lernen. Theo, wir haben im Vorgespräch darüber gesprochen, haben uns gefragt, cool down, wo kommt das her? Was ist das überhaupt? Ich glaube, mit was ist das überhaupt anzufangen macht schon Sinn. Holen wir die Hörerinnen und Hörer mal ab. Was ist für dich cool down?

Theo
Also Cooldown ist für mich im Wesentlichen quasi eine feste Phase, trifft es vielleicht nicht ganz, aber es ist sozusagen ein Ausbrechen aus dem Projektalltag. Also das heißt, wir machen ja hauptsächlich irgendwelche Projekte und da steckt man ganz tief drin, kommuniziert mit Kunden und baut in irgendeiner Art und Weise Software. Und Cooldown ist sozusagen eine Phase, die wir uns zwischen zwei Projekten mehr oder weniger nehmen können, um ein bisschen aus diesem Alltag auszubrechen und uns Themen zu widmen, die im Alltag sonst vielleicht untergehen würden. Das kann ein Softwarebezug haben, also dass man irgendwas Kleines entwickelt oder vielleicht eine neue Sprache lernt. Das ist sehr individuell, das kann aber genauso auch ein anderes sogenanntes Quadrant-2-Thema sein, also irgendwas, was uns wichtig ist, ein Kulturthema voranbringen, vielleicht ein neues Podcast, Intro bauen, alle solche Sachen würden da ganz gut reinpassen. Und das Besondere ist eben, dass man sich mal einen etwas längeren Zeitraum von beispielsweise einer Woche tatsächlich die Zeit dafür nimmt, sowas zu tun und sich dem dann auch in einer gewissen Tiefe widmen kann, der man es sonst so im Alltag wahrscheinlich eher nicht könnte.

Tobias
Für mich steckt in dem Wort Cooldown der Gegenentwurf zum Sprint drin und ich glaube, das bietet sich an, da an der Stelle jetzt auch darüber zu sprechen, wo die Inspiration für Cooldown herkam, es war nicht unsere originäre Idee, sondern wir haben mal wieder abgekupfert. Andere haben auch gute Ideen, das können wir ja zugeben. Na gut, ist ja auch Teil unserer Philosophie, uns von anderen inspirieren zu lassen, zu schauen, was können wir da lernen von den Erfahrungen anderer und hier war es mal wieder soweit. Die Firma Basecamp ist glaube ich auch schon das ein oder andere Mal im Podcast zur Sprache gekommen, hat, jetzt muss ich überlegen, vor zwei Jahren vielleicht, vielleicht ist auch schon länger her, das Buch Shape Up veröffentlicht, in dem sie ihren Softwareentwicklungsprozess beschrieben haben, ihre Projektmethodik, wie sie ihre Software Basecamp weiterentwickeln, welche Prinzipien sie da anwenden und da war ein kleiner Teil drin, der hieß Cooldown, Two Weeks of Cooldown, war glaube ich die Überschrift. Theo, du hattest vorhin schon überlegt, wir hatten darüber gesprochen, wir waren bei meinem Kunden...

Theo
gewesen und genau also in meiner Erinnerung war es so wir waren bei einem Kundentermin sind da quasi mit dem Zug ein bisschen quer durch Deutschland gefahren und das hattest du zum Anlass genommen um eben jenes Buch von Basecamp zu lesen und ich glaube auf der Rückfahrt war es dann dass du dann so langsam anfingst so ein bisschen vor dich hin zu philosophieren und mich daran teilhaben zu lassen dann sind wir glaube ich als wir in Dresden wieder angekommen sind noch irgendwie ein alkoholfreies oder alkoholisches Bier ich weiß nicht mehr ich will nichts falsches sagen ich möchte an dieser Stelle ganz klar nichts falsches sagen wir haben jedenfalls ein Getränk getrunken und dann noch detaillierter darüber geredet und ich weiß dass ich in dem Moment direkt so Feuer und Flamme war weil das genauso einer der Aspekte war der mir noch so ein bisschen für das Puzzle Sandstorm gefehlt hat weil ich es davor immer noch nicht so richtig wusste wann nehme ich mir denn eigentlich mal die Zeit um mich vielleicht mit Themen zu beschäftigen die jetzt nicht konkret auf ein Projekt passen

Tobias
Und ich kann mir gut vorstellen, so wie das uns ging, bevor wir Cool-Down hatten, geht es wahrscheinlich auch vielen anderen Agenturen, dass der Alltag, das normale Geschäft, eben davon geprägt ist, ich habe ein oder mehrere aktuelle Projekte und auch nächste Projekte. Wenn es der Agentur gut geht, gibt es ja hoffentlich eine Pipeline von nächsten Aufträgen, die bearbeitet werden wollen. So, hier war jetzt ein kurzer Schnitt mit einem kleinen technischen Problem, ich mache einfach weiter. Wir hatten darüber, ich hatte gerade darüber gesprochen, einen Schildenmonolog erhalten, dass agile Softwareentwicklung häufig mit Scrum umgesetzt wird und bei Scrum gibt es den Begriff der Sprints, der Entwicklungssprints, das heißt, die Entwicklung ist zyklisch, typischerweise zwei Wochen und der Begriff des Sprints stößt, glaube ich, vielen nach einer gewissen Zeit auf, weil, ja, wenn man sich vorstellt, mein Leben besteht jahrelang aus Sprints, das klingt für mich nach einem Widerspruch, also mit der Sicht, die ich heute auf das Thema habe, das klingt schon komisch, wenn ich mir vorstellen müsste, das ist Sportunterricht und alles, was ich mache, ist Sprints, das funktioniert nicht, das heißt ja Sprint, weil es dann schnell wieder vorbei ist und das Gegenteil davon ist ja der Marathon, so das langfristige, dass ich laufe lange. Im Scrum ist mir aber kein Prinzip bekannt, was dem Cooldown irgendwie nahe kommt, also diese Pause zwischen den Sprints, sondern es gibt die Scrum Meetings, wie ein Review, eine Retrospektive und dann auch ein Planning, wo sozusagen immer die Sprints vor und nach vorbereitet werden, aber dieses ganz explizite So und jetzt ist mal zwischen zwei Sprints eine Woche Pause oder zwei Wochen Pause, ein Cooldown ist mir noch nicht untergekommen und deswegen war das Prinzip, was in Shape-up beschrieben war, dass die gesagt haben, hey, wir denken auch in Zyklen, die sind bei uns länger, sechs Wochen, okay, aber ganz fest eingeplant, nach jedem sechs Wochen Zyklus ist eine Phase von zwei Wochen Cooldown, das hat mich aufhorchen lassen, da habe ich gesagt, ach, interessant, das hat auch bei mir direkt resoniert und ich glaube, so sind wir ja auch ins Gespräch dann gekommen und gesagt haben, hey, ich habe hier was gelesen und was hältst du nur davon, ich finde das spannend und deswegen lese ich auch die Basecamp-Bücher generell gerne, weil die oft solche, wenn man es dann gelesen hat, denkt man, ach, denke ich oft, ach, ja, das hätte ich auch drauf kommen können, aber solange ich halt nicht das Buch gelesen habe, bin ich halt auch in meinem typischen Denken so drin und deswegen, da sind oft so Anstups da drin, also kann ich unseren Lesern echt empfehlen, guckt da rein und wie immer, take it with a grain of salt, also guckt, was euch davon anspricht und was nicht, die haben auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, gab gerade wieder eine neue Folge von ihrem Podcast, der heißt Rework, wo sie ein Thema nach 10 Jahren mal wieder anders beurteilen, als sie es vor 10 Jahren beurteilt haben und das ist ganz spannend, sich mit denen zu beschäftigen. Kann man ja in den Shownotes gerne verlinken, Rework, der Podcast. So, da kommt es her, also von Basecamp kommt es und das Konzept ist da, genau wie du das eigentlich beschrieben hast, das waren ja auch die Gedanken, die wir dazu hatten, hey, wenn wir 6 Wochen konzentriert Software entwickelt haben und uns nur auf das Thema konzentriert haben, um in den Flow zu kommen, wo wir sagen, ich habe nur das eine Thema, ich schließe das ab, danach habe ich geschippt, also habe ich die Software ausgeliefert, das ist die neue Funktion und so weiter und ich habe mich um nichts anderes gekümmert, dann staut sich ja was auf, nämlich der Wunsch, ja, ich will doch auch mal nach rechts und links gucken, also gerade bei uns Sensstormies sagen wir ja auch, das ist Teil unserer Werte, diese Neugier, hey, ich will mal was Neues ausprobieren. Ja, und irgendwie hatten wir keinen Mechanismus, um dem gerecht zu werden, das hat irgendwie nicht gepasst, wir haben zwar gesagt, hey, macht das doch jederzeit.

Theo
Genau, es gab so ein implizites oder eigentlich ein relativ explizites, macht das jederzeit, aber wann das passieren soll und wie das reinpasst, das hat dann, glaube ich, im Prinzip jeder Sans-Stormer-Innen so für sich selbst so ein bisschen rausfinden müssen mit dem Ergebnis, dass insbesondere neuere Sans-Stormer-Innen, also beispielsweise ich zu dem Zeitpunkt noch, diese Lücken nicht so richtig gefunden haben, weil man, also mir ging es zumindest damals so, dass ich immer so eine Verpflichtung gespürt habe, mir selbst und der Firma gegenüber, dass ich dachte, hey, ich möchte jetzt eigentlich irgendwie Stunden abrechnen und ich möchte, dass hier am Ende auch ein bisschen Geld für Sans-Storm reinkommt und da hat das dann irgendwie nicht so richtig zusammengepasst, obwohl konstant bei mir der Wunsch da war, in die Richtung was zu machen. Und da gab es dann nur sehr selten diese Momente, wo ich mir mal die Zeit genommen habe. Deswegen hat das, glaube ich, auch so gut gepasst. Und das ist so.

Tobias
Das ist auch ein guter Punkt, das unterscheidet uns ja ganz stark von Basecamp. Basecamp ist eine Produkt-Company, dass die Software-Entwicklungsmethodik, die Sie in Shape-Up beschreiben, die Sie auf sich anwenden, ist aus Sicht einer Produkt-Company. Es gibt keine Projekte mit externem Zeitdruck, sondern es gibt eine Produkt-Weiterentwicklung mit eingeplanten Features, die Sie bringen wollen, um Ihr Produkt zu verbessern. Und dafür legen Sie Ihren eigenen Tempo fest und das Tempo, was Sie für sich gefunden haben, was gut funktioniert ist, sechs Wochen Feature-Entwicklung, zwei Wochen Cooldown. So, bei uns als Projekt-Company, die wir hauptsächlich sind, funktioniert das, also sind Mechanismen am Werk, nämlich Kunden. Wir sind nicht frei von externen Terminenwünschen, sondern die Kunden sagen schon, hey, wann ist das denn fertig? Und da kommt so dieses Gefühl her, na ja, wenn ich mich jetzt eine Woche rausziehe, lasse ich dann den Kunden im Stich oder verzögere ich damit das Projekt, das will ich ja auch nicht und das kann ich total nachvollziehen und das dann noch gepaart mit einem Projekt, was nicht nur so ein paar Tage oder ein paar Wochen ist, sondern wenn das dann ein Projekt ist, was auch mal ein halbes oder ein Jahr läuft, wo finde ich denn da den einen Hackpunkt, um zu sagen, so jetzt will ich mich aber mal mit was anderem beschäftigen? Ja. Und ich glaube, genau da, wie du vorhin gesagt hast, bei einem kühlen Getränk haben wir noch nach der Bahnfahrt gesessen und überlegt, hey, wie könnte das denn ins HandStorm funktionieren? Und sind dann zum Experiment gekommen, ich glaube, das war dann relativ schnell so, lass uns doch mal Folgendes probieren, das explizit zwischen zwei Projekten den Cooldown einzuplanen, dass wir sagen, hey, wenn ein Projekt endet und das neue anfangen soll, dann ist eigentlich ein guter Zeitpunkt, explizit zu sagen, hier eine Woche war glaube ich das, womit wir gestartet sind, mal eine Woche Cooldown planen, weil wir dann dem Kunden sagen können, hey, dein Projekt startet in einer Woche, also das nächste sozusagen und das andere ist abgeschlossen und das ist eine natürliche Lücke, wo dieses Gefühl, ich muss jetzt für den nächsten Kunden anfangen, nicht so stark ist. Ich glaube, das war so aus meiner Sicht ein Beweggrund. So, das waren damals die Themen, jetzt sind zwei Jahre vergangen, wie stellt sich für dich die Cooldown-Realität da?

Theo
Gemischt, also mein Gefühl ist, wir sind noch nicht so ganz da, wo wir sein müssten und das hat so verschiedene Gründe. Also zum einen ist dieses Thema Cooldown auf eine gewisse Art und Weise immer noch sehr individuell. Also wir haben das Problem, was wir damals hatten, glaube ich nur bis zum gewissen Grad damit erschlagen können. Also es gibt, glaube ich, bei uns SendstormerInnen, die tatsächlich keinen Cooldown machen, sondern das sind in der Regel so die etwas alteingesesseneren, habe ich den Eindruck zumindest, die, die das einfach tatsächlich nach wie vor eher so zwischendrin einstreuen, wo es gerade passt, also die einfach dieses Konzept nicht nutzen. Das ist eins der Probleme, was ich aktuell so ein bisschen sehe oder, ne, Entschuldigung, das ist eigentlich nicht unbedingt ein Problem, das ist aus meiner Sicht nach wie vor total valide. Also ich glaube, diese beiden Prinzipien können im Prinzip erstmal co-existieren. Für diejenigen, da schließe ich mich ein, die Cooldowns nutzen, gibt es im Grunde zwei Probleme. Ich habe es so von einigen Teammitgliedern gehört, die ein bisschen Schwierigkeiten haben, tatsächlich sich in so einem Cooldown zu strukturieren, im Sinne von sich tatsächlich ein oder zwei Themen zu suchen, denen sie sich dann auch konsequent widmen wollen können, wodurch die Tage gefühlt so ein bisschen dahin plätschern. Das heißt, für die passt vielleicht auch das Konzept einfach nicht so richtig und ich habe aus meiner Erfahrung so die Herausforderung, dass ich nicht so richtig weiß, wann passt es denn mal, wann ist denn diese Situation mit zwei Projekten, also insbesondere jetzt im letzten Jahr habe ich das Gefühl gehabt, die Projektpipeline ist so voll, dass ich zumindest typischerweise eher zwei Projekte als eins habe und das heißt, selbst wenn ein anderes fertig ist, ist diese Lücke immer nur bedingt, weil das andere ja noch läuft, mit dem Ergebnis, dass es mir zumindest sehr schwer gefallen ist, diesen Punkt zwischen zwei Projekten zu finden und dadurch habe ich das Gefühl zumindest nicht ganz so oft und intensiv nutzen können, wie ich es mir gewünscht hätte, jetzt hatte ich dieses Jahr auch noch eine Elternzeit, da ist quasi genau mein Cooldown unterbrochen worden von der Geburt meines Sohnes, aber jetzt gerade habe ich zum Beispiel eine Lücke, wo ich tatsächlich das versuche, so ein kleines bisschen nachzuholen, aber das ist für mich noch so ein bisschen die Frage, genau das, was du gerade schon angedeutet hast, wie funktioniert das Prinzip Cooldown in einem Projekt getriebenen Unternehmen, wie können wir das bei uns so machen, dass wir trotzdem diese Lücken finden, da habe ich noch nicht so richtig die Lösung.

Tobias
Und da kommt ja auch wieder dieser Aspekt, dieser kulturelle Aspekt mit rein, wir experimentieren uns vorwärts. Also, absolut. Die Idee kam auf, haben wir gesagt, wir probieren das aus, das war ja jetzt auch kein Experiment, wo man sagt, das können wir jetzt die nächsten zwei Wochen machen und dann haben wir Ergebnisse und dann können wir es evaluieren, sondern wir haben ja geguckt, okay, wo streuen wir das ein, wer ist denn sozusagen der nächste mit einer Projektlücke, der das machen möchte und wie du jetzt geschrieben hast, oder geschrieben, bäh geschrieben hast, versuchen wir auch gemeinsam darüber zu reflektieren, wie läuft dein Cooldown, kannst du das rausnehmen, was vielleicht andere sich gedacht haben, was andere rausnehmen können, das ist ja immer, wir denken füreinander, was so gut sein könnte und liegen damit auch falsch. Das war's für heute, bis zum nächsten Mal, tschüss!

Theo
beschrieben hast. Also auch nicht nur. Vielleicht habe ich jetzt gerade so ein bisschen nur die Problemseite aus meiner Sicht beschrieben. Es ist schon so, dass immer dann, wenn ich den Cooldown tatsächlich mal hatte, fand ich es total gut. Also dieses Mal konzentriert ein Thema bearbeiten funktioniert für mich persönlich an sich mega gut. Wenn der Cooldown nochmal da ist, dann ist es für mich super, für andere eben zum Teil nicht. Aber es variiert halt relativ stark.

Tobias
Ich wollte jetzt gar nicht sagen, dass du das nur negativ beschrieben hast.

Theo
Nee, ich hatte aber den Eindruck, dass ich gerade nur die Probleme, die ich aktuell noch damit sehe, artikuliert habe, ohne zu sagen, was lief denn vielleicht auch gut. Deswegen wollte ich diese Seite kurzfristig noch nachschieben. Dankeschön. Sehr gerne.

Tobias
um aber dem Thema Experimente hier auch nochmal die Bedeutung beizumessen, die es für uns hat. Also wir lernen dazu und reflektieren und verändern. Das ist, glaube ich, auch das Entscheidende. Wir hatten auch in einem Vorgespräch schon drüber gesprochen. Der initiale Gedanke war cool down eine Woche. Mittlerweile gibt es auch cool down Tage, die im Team kommuniziert werden, wo jemand sagt, hey, ich möchte jetzt gar nicht eine ganze Woche nehmen, aber für dieses bestimmte Thema nehme ich mir jetzt mal einen cool down Tag. Und das ist so der Punkt, wo ich das Gefühl habe, hier machen wir es zu unserem Konzept. Das ist nicht einfach nur Copy von Basecamp, die sagen, das ist zwei Wochen und das ist immer da und für jeden und das ist halt so. Und das funktioniert für die völlig fein, sondern wir nehmen die Aspekte raus, die für uns hilfreich sind. Und einer davon ist eben dieser explizite Rahmen, wenn ein Sendstorm mir das anspricht und sagt, hey, das ist jetzt für mich ein cool down Thema, ich möchte zum Beispiel mich mal um irgendeine Bildpipeline von einem internen Tool kümmern oder ich möchte mal Schulungsunterlagen aufarbeiten oder ich möchte mal ansprechbar sein für irgendein Thema oder mich mit XY tiefer beschäftigen. Vielleicht auch. Nehmen wir das technische Programmier-Framework, Programmiersprache mal ausprobieren. Dann, ja, können wir das explizit machen, das ist, glaube ich, für mich ein ganz, ganz großer Vorteil. Das ist halt explizit. Und ein cool down ist was, das ist okay, also da muss ich mich nicht für schämen oder rechtfertigen, dass ich in der Zeit jetzt nicht an einem Projekt arbeite. Ich glaube, das ist ein Aspekt, der mit reinspielt, das ist, glaube ich, auch so beschrieben. Ist das okay? Wann mache ich das? Das war diesen ganz expliziten Punkt auch in der allerersten Onboarding-Session, kannst du dich erinnern? Da gibt es oben auf dem Poster, auf dem Kulturposter, oben den Bereich hier experimentiert doch bitte einfach rum und das einmal gesagt zu haben, nach den ersten paar Tagen Onboarding, ja gut, dann das schadet, glaube ich, überhaupt nicht, da noch mit dem Konzept des cool downs dann noch mal drauf abzuzielen.

Theo
Also ich glaube, das hilft vor allen Dingen insbesondere neueren Sandstormern, auch wenn das vorgelebt wird, dass einige das machen und man vielleicht auch manchmal so den Schubs in die Richtung gibt und sagt, hey, du hast jetzt das und das Projekt gemacht, cool, und willst du jetzt nicht mal, vielleicht mal ein paar Tage dich mit einem Thema auseinandersetzen? Also ich weiß, dass das für mich tatsächlich so ein bisschen wie so ein kleiner Befreiungsschlag damals war, diese Möglichkeit einfach einen expliziten Rahmen dafür zu haben.

Tobias
Und je nachdem, was ich auch für eine Persönlichkeit bin, brauche ich vielleicht auch so einen kleinen externen Schubs zu sagen, hey, ich weiß aus Kappa-Planungssicht, dein Projekt endet jetzt demnächst. Hast du schon mal dran gedacht, dann einen Cooldown einzuschieben? Und gab es schon Situationen, wo Leute gesagt haben, habe ich jetzt gerade nie das Gefühl, dass ich irgendwas Sinnvolles machen möchte, deswegen, ne, lass mich doch direkt ins nächste Projekt gehen. Und anderen gesagt, aha, okay, dann ja, ich hab was. Danke, dass du es ansprichst. Dann, ja, okay, plan ich ein. Hilft uns auch insofern, immer meine Sicht auf die Welt, Theo, korrigier mich bitte, wenn du das anders wahrnimmst, dem Anspruch an uns selbst, hey, wir wollen was lernen, wir wollen neugierig sein, einen Rahmen und einen Raum zu geben und zu sagen, hey, teilt doch dann eure Erkenntnisse, wenn ihr da irgendwas hattet. Also, wenn jemand sagt, hey, ich möchte die Bildpipeline für irgendein internes Tool fixen, dann kommt ziemlich häufig automatisch dann die Information, hey, ich hab das geschafft, heureka. Aber wenn jetzt jemand sagt, ich möchte mich doch mal mit, keine Ahnung, Rust oder sonst irgendwas beschäftigen, dann neuen Programmiersprache oder, weiß ich nicht, React, Framework, Library, Konzept, was auch immer, und dann erzähle ich was drüber, mach ein Show-and-Tell und erzähle einfach den anderen, hey, was habe ich gelernt und diese Art von Wissensaustausch, ich feier das immer. Ich finde das mega cool, wenn wir uns da was erzählen. Und wenn es die kleinsten Kleinigkeiten sind, aber ich glaube, da haben wir auch schon mal drüber gesprochen. Du hattest vorhin einen Aspekt angesprochen, auf den wollte ich noch mal eingehen, da habe ich mich extra aufgefrieben, dieser Gedanke, na ja, ich bin doch hier einer der Software-Entwickelter bei Sandstorm und meine Arbeitszeit wird fakturiert, den Kunden in Rechnung gestellt im Rahmen der Projekte, ich verdiene also auch Geld, schön, dann funktioniert das mit der Firma. Also hat eine Zeit wie Cooldown auf Sandstorm auch einen finanziellen Einfluss, einen finanziellen Impact und du hattest gesagt, das war durchaus was, was dir im Kopf rumging, sondern der Motto, ist das gut, ist das schlecht, darf ich das, darf ich das, nee, brauche ich deine Erlaubnis, wie funktioniert das? Wie hat sich das für dich verändert?

Theo
Na ja, also im Grunde hat sich das, na ja verändert hat es sich im Prinzip nicht, weil es immer noch ein Gedanke ist, der immer mitschwingt, also es spielt eine Relevanz. Gleichzeitig ist das so, da schlagen sozusagen zwei Herzen in meiner Brust. Wenn ich das ganz rational betrachte, dann ist es aus meiner Sicht so, dass diese Cooldown-Phasen quasi ja verschiedene Aspekte, positive Aspekte haben, die langfristig die Produktivität steigen. Dass wir Dinge lernen, die wir mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwann in der Praxis einsetzen werden oder die uns sogar direkt produktiver machen, beispielsweise die Pipeline, die irgendwie optimiert wird, was du gerade schon beschrieben hast, die dann, wo quasi das ganze Team automatisch von profitiert. Das ist so das eine, da wird man produktiver, man wird außerdem möglicherweise produktiver, weil man bestimmte Dinge verstanden hat, man wird produktiver, weil man sich mal von diesem Projektdruck entspannen kann. Man hat keine Deadlines, man muss nicht irgendwie an irgendeinem bestimmten Tag was Konkretes abliefern. Insofern ist das aus der Hinsicht, wahrscheinlich rechnet sich das so, also ich kann das jetzt nicht in Zahlen irgendwie klar formulieren, aber ich würde mal behaupten, wenn wir das tun, dass das tatsächlich einen sehr positiven Effekt hat. Wenn man dann natürlich so mit dieser klassischen, aber kommt denn da jetzt aktiv Geld reiten Selle draufguckt, so diese Opportunitätskosten, dann ist das natürlich erstmal nicht direkt greifbar, nicht hochrechenbar, das heißt, ich glaube, das macht es immer so ein bisschen schwierig und das ist generell so ein Struggle, den es in ganz vielen Bereichen gibt, sei es sollen wir jetzt Tests schreiben oder nicht und das fühlt sich erstmal an, wir machen mehr Aufwand in einem Projekt und es dauert alles irgendwie ein bisschen länger, wenn man das aber rückblickend dann betrachtet, was für einen positiven Effekt das im Ganzen auf das Projekt letztendlich hat, dann rentiert sich das eigentlich immer, also ich würde behaupten, Tests sind immer eine absolut gute Entscheidung und in so einer ähnlichen Richtung fällt das mit dem Cooldown auch, aber das heißt, mir fällt es dann im Alltag wiederum durchaus mal schwer, diesen rationalen Blick auf die Situation zu haben und dann denke ich, theoretisch wäre da schon das nächste Projekt, naja und dann braucht noch die Person eigentlich vielleicht noch was von mir und dann geht man ganz schnell andere Commitments ein und dann fällt eben doch das Thema, was man eigentlich machen wollte, schnell mal wieder runter und das ist, glaube ich, so die Herausforderung und da kommt dann der Schubs, den du gerade schon angesprochen hast, also zumindest ich bin jemand, mir tut es tatsächlich sehr gut, wenn jemand da kommt und sagt, hier willst du nicht mal.

Tobias
Du hattest ja von uns auch den Begriff Quadrant 2 mit reingebracht, aus der Eisenhower-Matrix ist der Quadrant 2 nicht dringend, aber wichtig und ich verbinde Quadrant 2 und Eisenhower-Matrix auch immer mit den 7 Habits of Highly Effective People.

Theo
Scharpen Sie so blade

Tobias
Schauben, schauben, schauben. Jetzt, jetzt kommen die Sachsen über. Entschuldigung, liebe Dörerinnen und Dörer. Pardon. Genau, die 7 Habits und ich hatte ja gerade wieder onboarding sessions für neue Sandstormies, deswegen sind sie mir so präsent, dass ich auf den Punkt die PPC Balance, das ist ein Paradigma, was er im, was Stephen Covey im Buch beschreibt, Production Capability und Product und die, sagt er, sollen in Waage sein und das, was du gerade beschrieben hast, das ist finanziell eigentlich nur an Opportunitätskosten messbar im Sinne von, das ist Zeit, die ich aufgewendet habe, die ich nicht fakturiert habe in meinem Cooldown. Auf der anderen Seite ist das, was wir tun, wir verbessern unsere Production Capability, also verbessern die Fähigkeit, die wir haben, Softwareentwickler zu sein, überhaupt arbeiten zu können, indem wir uns Zeit nehmen zur Weiterbildung, mit Themen zu beschäftigen, auf die wir Lust haben. Nicht jedes Projekt ist, wie soll ich sagen, es gibt unterschiedliche einfach, manche machen mehr Spaß, andere machen weniger Spaß, das ist nunmal so und manchen fällt es mir leichter, manchen fällt es mir schwerer. Auch das ist so und wenn ich dafür einen Ausgleich habe, wo ich sage, hey, da redet mir einfach niemand rein, da suche ich mir das Thema aus und mach es so, wie es mir Spaß macht. Das spielt, glaube ich, auch eine ganz wesentliche Rolle in der Erhaltung und Verbesserung meiner ganz eigenen, persönlichen Production Capability. Und wenn ich bei KW bleibe, dann heißt Verbesserung der Production Capability, dass auch mehr Product rauskommt. Das, was du gesagt hast, langfristig ist das eine Investition in uns, die sich betriebswirtschaftlich buchhalterisch schlecht direkt monetarisieren, quantifizieren lässt. Ich bin aber 100% davon überzeugt, dass es eine sinnvolle Investition ist. Investition im Sinne von Verwendung unserer Arbeitszeit, um besser zu werden. Ja, also für alle Zahlenliebhaber da draußen, ja, schwierig. Weil wir auch keinen, wir können ja bei uns keinen sinnvollen Vorher-Nachher-Vergleich machen. Wir haben halt angefangen damit zu experimentieren. Und jetzt ist es so, wie es ist. Und ich wüsste gar nicht, wie das gehen soll, das sinnvoll gegenüberzuhalten. Aber meiner Sicht auf die Welt ist auch Sandstorm ist ein Stückchen besser geworden, seitdem es das gibt. Das sehe ich auf jeden Fall auch so. Und den Nutzen hast du ja gerade wunderbar beschrieben, was wir davon haben. Lass uns doch nochmal ein bisschen über Struggle aktuelle Baustellen vom Thema Cooldown sprechen. Ich glaube, das kann auch ganz interessant sein, für die Hörerinnen und Hörer mal zu sehen, was hatten wir ja vorhin schon mal kurz angerissen. Genau, schonmal angesprochen. Ein Beispiel, was du meinig genannt hattest, war oh, jetzt ist irgendwie Cooldown für mich eingeplant. Was mache ich denn jetzt? So. Die Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten. Ist aus meiner Erfahrung auch wieder eine sehr stark von der eigenen Typ und kontextabhängig im Sinne von in was für eine, weiß ich nicht, Mut, wie heißt das? Stimmung. Danke. Stimmung bin ich denn gerade so im Sinne von.

Theo
Wer ist das? Wer ist das?

Tobias
Kann ich mich gerade auf Lernen auch einlassen? Oder sage ich, eigentlich würde ich am liebsten was mit jemanden zusammen machen. Aber jetzt gibt es vielleicht gerade keinen, der parallel zu mir Cooldown hat, sondern wie finde ich denn dann die andere Person, mit der ich was zusammen mache? Kann ich nur mit den Schultern so ein bisschen halb hochzucken? Muss man im konkreten Fall halt drüber sprechen und schauen, was da geht. Ich sage mal, per Programming im Cooldown ist ja auch immer eine Option. Ich setze mich zu jemandem anders und einem anderen zusammen. Was wäre eine Option?

Theo
Wollte ich gerade sagen. Also ich glaube, das ist vielleicht tatsächlich einfach das Ding, wenn es halt Personen gibt, die nicht so richtig wissen, was sie mit der Zeit tun können, schrägstrich sollen, dass man da einfach im Team von denjenigen, die es halt für sich zu nutzen wissen, einfach noch vielleicht stärker auch zeigt, was könnte man denn tun und einfach so ein bisschen Wege aufzeigt. Weil, also ich kann mir fast nicht vorstellen, dass es jemanden bei uns gibt, der daran keinen Gefallen findet, wenn er nicht, sobald er oder sie den richtigen Weg findet, diesen Cool Down zu nutzen. Ich glaube, das ist so ein bisschen das Ding. Also ich zum Beispiel kann aus meiner Brille sagen, ich habe eher immer die Challenge, dass ich mich zwischen den ganzen Themen, die ich mir gerne angucken würde, irgendwie entscheiden muss, was es denn am Ende des Tages sozusagen wird. Also ich habe irgendwie gefühlt eine endlose Liste an Dingen, die ich mir angucken und lernen möchte. Und ich glaube, wenn man das so ein bisschen zeigt und meistens versuche ich diese Sachen dann auch mit irgendwie einem kleinen, ich baue, wenn ich jetzt beispielsweise eine Programmiersprache lerne, dann träume ich vorher schon immer so ein bisschen, was könnte man denn damit mal bauen, um dann auch gleich eine kleine Miniprojektidee zu haben und letztendlich habe ich dann auch problemlos das Zeug, um meine Tage zu füllen. Das ist weniger die Herausforderung, es ist eher die Herausforderung, dann den Rahmen noch überschaubar zu halten und mich nicht darin zu verlieren, sage ich mal.

Tobias
Ja, und da sind wir genau an dem Punkt, was ich gerade meinte, das ist sehr unterschiedlich von Person zu Person. Ich hatte vor ein, zwei Wochen gerade ein Gespräch mit jemandem, der gesagt hat, der genau mit dem gestruggelt hat, mit dem, wo ich habe versucht, mich hier hinzusetzen und irgendwie was zu lernen, aber so richtig habe ich den Fuß nicht in die Tür bekommen. Auch ein anderes Reflektionsgespräch zum Thema Cool Down, was ich schon mal hatte, war, eigentlich würde mir eine richtige Pause am besten tun gerade. Im Sinne von Cool Down, im Sinne von, ich klappe den Laptop zu und fahre runter, weil die letzte Projektzeit zum Beispiel so intensiv war, mich so reingehangen und das hat mich natürlich auch zum Nachdenken angeregt, weil aus der, was sind wir denn gewohnt, Brille, würde ich sagen, naja, dafür ist ja Urlaub da. Jetzt sagen wir, es gibt was, das ist ein Konzept wie Cool Down, was die Pause zwischen Entwicklungszyklen, zwischen Sprints, zwischen Projekten, was eine Pause sein soll. Widerspricht sich das jetzt mit, ich mache auch frei, also ich fahre runter, oder ist das eigentlich eine genauso valide Art und Weise, den Cool Down zu verbringen, wenn das gerade das ist, was ich brauche, um meine Production Capability wieder aufzubauen, wenn ich diese Art von Regeneration brauche, warum nicht? Und das ist mir für Sandstorm so unglaublich wichtig, dass wir diesen, dieses Vertrauensklima haben, solche Dinge anzusprechen, dass die Leute da nicht sagen, ah, dann heißt das also automatisch, da muss ich Urlaub nehmen, sondern ich kann mal ansprechen, wie seht ihr das? Und dann treffen wir gemeinsam eine Entscheidung, ob das sinnvoll ist oder nicht, weil wir haben es halt noch nie gehabt und da müssen wir mal drüber reden.

Theo
Was war da euer Ergebnis, also in der konkreten Situation, weißt du das noch?

Tobias
Ich glaube, in der konkreten Situation sind wir tatsächlich dort gelandet, dass die Person den Modus, in dem sie lernt, nochmal anders plötzlich gesehen hat, einfach durch Reflektion, durch Gespräch und gesagt hat, ah, dann probiere ich doch das mal. Und dann war die Info, ah, cool, jetzt habe ich gar nicht mehr das Bedürfnis, frei zu machen, sondern ich habe ein Modus gefunden, wie Lernenspaß macht und jetzt habe ich viel mehr Bock darauf. Und da hat sich das Problem sozusagen von selbst gelöst, aber es war eine absolut valide Diskussion. Also ein absolut valides Gespräch war ja kein Gegeneinander, sondern wir explorieren diesen Problem-Space. Oh, jetzt habe ich… ja, Problem-Space, Solution-Space, auch zu explodieren, müssen wir mal eine eigene Folge drüber machen. Problem-Space, Solution-Space. Da sollten wir das vielleicht tatsächlich tun. Auch ein schönes Konzept. Ja, fällt dir noch was ein, wo wir gerade cool-down-mäßig experimentieren, versuchen…

Theo
Also konkret experimentieren nicht, wie gesagt, was die Probleme aus meiner Sicht betrifft, ist eben noch dieses Finden des richtigen Zeitpunkts, insbesondere bei starker Projektauslastung. Da, also, ja, müsste man mal noch ein bisschen drauf rumdenken. Ja, weil so ad hoc jetzt so eine konkrete Lösung habe ich dafür ehrlich gesagt auch noch nicht.

Tobias
Ich bin da ja immer sehr, wie soll ich sagen, direkt unterwegs und sage, wenn jemand das Gefühl hat, Cool Down wäre mal wieder dran und ich habe noch niemanden erlebt, der das jede Woche gesagt hat, dann steckt was drin und dann sollte man auf jeden Fall mal miteinander reden. Also das ist ja auch nichts, wo jemand eine Erlaubnis braucht oder irgendwas, sondern ich glaube dieser Reflektionsraum ist einfach das Entscheidende, wenn ich so das Gefühl aus mir heraus habe, Theo, wenn du sagen würdest, ich brauche mal wieder Cool Down, dann steckt ja was drin, weil du gerade in Projekten richtig Gas gegeben hast und vielleicht auch erschöpft bist, wo du sagst, ich brauche Regeneration oder sagst, ich habe jetzt hier ein halbes Jahr cool im Projekt gearbeitet, aber ich möchte auch mal gerne wieder was anderes sehen. Und dann ist es sozusagen auserst mal rein, der Sandstorm Brille total sinnvoll, Cool Down einzuplanen und ich rede von einplanen und nicht von sofort machen, es gibt schlechte und ganz schlechte Zeitpunkte dafür und das Spannende ist, die allermeisten Kunden haben totales Verständnis dafür, das ist vielleicht auch nochmal eine interessante Info, das wir immer die teilen. Hast du schon mal einen Kunden erlebt, wenn du gesagt hast, ich habe ein Plan dann mal cool, dann hast du den Kunden schon mal drüber gesprochen, ich fange vielleicht so an.

Theo
Genau, es ist tatsächlich ein Thema, sowohl unsere Retreats als auch Cool-Down, ich weiß mindestens einen Kunden, wo ich es angesprochen habe, mindestens einen Kunden weiß ich. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob es noch einen anderen Kunden gab, aber ich weiß zumindest, dass bei diesem einen Kunden, wo ich es tatsächlich explizit schon mal angesprochen habe, die Resonanz nicht etwa war, was, und dann seid ihr ja plötzlich nicht mehr da und Gott, oh Gott, sondern das Ergebnis war tendenziell immer, was, das ist ja cool, kannst du mir da noch mehr zu erzählen und wie funktioniert das, also in der Regel ist das Interesse relativ groß, habe ich das Gefühl, und ich glaube, dadurch, dass das typischerweise jetzt auch nichts ist, was so vom Himmel fällt, also es ist ja jetzt nicht so, dass wir von heut auf morgen zum Kunden gehen und sagen, dein Projekt bleibt jetzt erst mal eine Woche liegen, weil ich habe gerade keinen Bock mehr, ich möchte was anderes machen, sondern typischerweise ist es ja schon so, erstens, dass wir es zwischen Projekten machen, das heißt, dass beispielsweise wenn es ein Folgeprojekt gibt, dann wissen wir ja, da ist ja irgendwie Luft und in der Regel kommt das Projekt dann zuerst, also es passiert nicht einfach so mal eben aus dem Nichts, dass wir einen Cool Down machen, sondern manchmal kann es tatsächlich zwischendurch mal vorkommen, dass es auch innerhalb eines Projektes passiert und wenn das der Fall sein sollte, dann natürlich nur unter Absprache mit den Kunden und dadurch hat es aus meiner Sicht für die Kunden in der Regel erstmal keine negativen Auswirkungen und stößt in der Regel nur auf Interesse.

Tobias
Sehe ich auch so. Also das ist auch meine Erfahrung, immer wenn wir sowas erzählen wie, hey, wir sind da mal eine Woche auf Retreat oder wir machen Cooldown, auch cool, würde ich auch gerne mal machen. Ist bestimmt auch ein systemisches Ding von uns, also dadurch, dass wir mit unseren Kunden auf eine bestimmte Art und Weise interagieren und deswegen auch bestimmte Kunden haben, denen das gefällt und wir eine bestimmte Beziehungsebene auch zu unseren Kunden haben. Da können die das total auch auf einer sehr menschlichen Ebene nachvollziehen, was wir da tun. Und deswegen glaube ich, kriegen wir auch dieses gute Feedback dazu. Und ich sage dann immer, wenn jemand ganz doll so sagt, ne, das können wir doch einfach nicht machen, dann sage ich, na ja, und wenn du eine Woche krank bist, bist du auch eine Woche krank und das möchte ja auch jeder können, also, ne? Ja, das ist es.

Theo
Das ist ja noch der extremere Fall, weil da ist es ja typischerweise nicht geplant, wenn es jetzt nicht gerade irgendwie eine geplante Operation ist. Das ist genau das.

Tobias
Ganz genau, damit müsste man ja auch klarkommen. Das heißt, mit einer geplanten Situation wie einem Urlaub, das ist ja auch völlig normal, dass man sechs Wochen oder wir sechs Wochen Urlaub im Jahr haben. Die sind auch geplant, die fallen auch nicht plötzlich vom Himmel in den meisten Fällen. Genau, also Cool Down ist auch für Kunden was.

Theo
Klingt ein bisschen wie ein Werbeslogan. Cool Down ist auch für Kunden was.

Tobias
Okay.

Theo
Ist schon wieder so spät?

Tobias
Ich glaube, ja. Möchtest du noch was zum Thema Cooldown anfügen?

Theo
Cool Down ist... Ah, lieber nicht, ne? Cool sagen? Nee? Cool Down ist cool.

Tobias
Ich glaube, liebe Hörerinnen und Hörer, an dieser Stelle sage ich Danke. Theo, es war mir ein Fest, dich mal wieder im Podcast zu haben.

Theo
Ja, hoffentlich wieder öfter, ich muss da mal wieder ein bisschen... Du hattest ja...

Tobias
Du hattest ja einen ganz privaten verdienten Cooldown.

Theo
Naja, also als Cool Down in dem Sinne würde ich es nicht unbedingt bezeichnen. Ja. Elternzeit.

Tobias
Ja. Elternzeit. Ja. Auch schön. Ja. Ich danke dir vielmals. Ich danke dir. Danke allen Hörerinnen und Hörern, dass ihr eingeschaltet habt. Wir freuen uns auf Feedback und Fragen, gerne über Twitter, E-Mail, Show Notes, ja, alle möglichen Kanäle. Erreicht uns bitte, meldet euch bei uns, wenn ihr Fragen habt und ich sage Ciao bis zur nächsten Folge vom Sandpapier. Alles Gute, tschüss.

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