Martin P.
Hallo und herzlich willkommen im neuen Jahr zum Sandpapier, unserem Sandstorm Weekly Podcast, bei dem wir Themen und Herausforderungen und Experimente besprechen, die uns in unserem Alltag als Softwareentwickler täglich begegnen. Und heute haben wir wieder ein Thema, das uns als Sandstormer sehr beschäftigt, auch sehr viel beschäftigt. Das ist das Thema Onboarding, ein sehr kulturelles Thema. Und dafür habe ich mir wieder zwei Gäste eingeladen. Die erste ist die Anne, Anne Menzel. Hey, Anne.
Anne
Hallo!
Martin P.
Und den Martin Hauke, hallo Martin.
Martin H.
Hallo Martin.
Martin P.
Ihr beide seid relativ neu bei Sandstorm, ihr seid die neuesten beiden Sandstormer direkt nach mir. Und ihr seid beide mehr oder weniger mitten im Onboarding. Und vielleicht zuerst mal, was heißt denn Onboarding eigentlich? Martin, was heißt denn Onboarding für dich?
Martin H.
Ja, prinzipiell Onboarding, für mich hat der Begriff immer so einen Hinterkopf ausgelöst, wie kommt man in der Firma an? Also wenn ich jetzt irgendwo anfange, wie werde ich da integriert, also an die Firma herangeführt, an die Kultur herangeführt und auch technisch an die Sachen herangeführt? Also dieses Ankommen und jemanden haben, der einem sagt, guck mal bei uns, wir machen das so, hast du irgendwelche Fragen? Wenn du Fragen hast, an wen kann man sich da wenden? Also prinzipiell dieses Integrieren von neuen Leuten in ein bestehendes Gefüge halt.
Martin P.
Genau, damit hast du ja quasi die Duden-Definition vorgelesen. Unboarding heißt ja, dass es um das Integrieren des neuen Mitarbeiters ins Unternehmen geht. Es gibt ja eigentlich zwei Ebenen, auf denen Unboarding stattfinden kann. Das ist zum einen ein technisches Unboarding und ein kulturelles Unboarding. Ich glaube, wir nehmen beides sehr ernst bei Sandstorm. Vielleicht das kulturelle sogar ein bisschen mehr als das technische Unboarding. Mich würde aber zuerst mal das Technische interessieren. Anne, was heißt es denn für dich? Was ist denn für dich ein technisches Unboarding?
Anne
Technisches Onboarding heißt für mich, eigentlich schon, wie Martin meinte, im Team ankommen. Aber eben auf der Ebene, dass ich selbstständig arbeiten kann, also in erster Linie ganz viel lernen. Also, ob das jetzt ist, mit jemandem zusammenzuarbeiten an einem Projekt und dabei immer wieder Fragen zu stellen und dabei zu lernen. Oder per Programming zu machen, dabei zu lernen oder zu einem bestimmten Thema Input-Vorträge zu bekommen und darüber zu diskutieren. Also alles, was irgendwie hilft, dass ich selber Projekte machen kann und vor allem Projekte sandstormig machen kann. Genau das ist für mich das Technische Onboarding.
Martin P.
Da würde ich gerne ein bisschen tiefer einsteigen. Was ist denn das, was dir hilft, selbstständig Projekte bearbeiten zu können?
Anne
Ich glaube vor allem Sicherheit zu haben. Also bei mir ist noch ganz kurz zum Hintergrund, ich habe zuletzt einen kurzen Karrierewechsel quasi gemacht und bin jetzt relativ neu in diesem Software-Entwicklungs-Ding so richtig drin. Genau deswegen.
Martin P.
Was hast du denn vorher gemacht?
Anne
Also ich habe vorher schon, ich habe weiter Informatik studiert, also ich habe schon ein bisschen was in die Richtung gemacht, aber in meinem letzten Job eher so, ja, das Intranet betreut, Controlling, Angebote auch mal geschrieben, z.B. so interne Prozesse automatisiert in der IT. Also immer so ein bisschen was mit Skripting und mit IT im weitesten Sinne, aber eben nicht wirklich an dem Produkt oder an Projekten entwickelt.
Martin P.
Okay.
Anne
Und ich glaube, deswegen war für mich, als ich zu Sensorm gekommen bin, das technische Ombroding einfach so super wichtig. Also einfach mitzukriegen, wie hier Projekte gemacht werden und wie ich selber halt möglichst schnell da auch was beisteuern kann.
Martin P.
Bist du direkt aus dem, ich sag mal, nicht-entwicklungstechnischen Hintergrund zu Senstorm gekommen oder war da was dazwischen?
Anne
Ich glaube, das wäre zu krass gewesen. Ich habe zwischendurch noch eine Art Bootcamp gemacht, also eine Intensiv-Weiterbildung über drei Monate, wo ich mich wirklich drei Monate lang quasi Tag und Nacht nur mit Softwareentwicklung beschäftigt habe. Das war auch super hands-on. Wir haben jeden Tag Projekte abgeben müssen. Da habe ich super viel gelernt. Ich glaube, sonst wäre der Schritt ziemlich hart gewesen.
Martin P.
Würdest du sagen, das ist ein Teil deines technischen Unboardings?
Anne
Ja, könnte man so sagen, also habe ich die so gesehen vorher, aber war jetzt nicht Sandstorm spezifisch, aber hat mich auf jeden Fall ungebotet in der Welt der Softwareentwicklung, ja.
Martin P.
Okay. Martin, was ist denn für dich besonders wichtig im technischen Unboarding, im Lernen?
Martin H.
Also für mich persönlich ist es wirklich abzuspeed zu kommen, was die neue Technologie angeht. Also ich habe jetzt bei ZenStorm doch viele neue Technologien kennengelernt und das ist am Anfang erstmal schon ein ganz schöner Wust an neuem, was man da verarbeiten muss. Und da bin ich sehr dankbar dafür, dass es tatsächlich so ist, dass ich einen Ansprechpartner habe oder halt generell jedem Team ansprechen kann, wenn ich meine Frage habe, wenn man nicht weiterkommt, weil wenn man mit vielen neuen Technologien konfrontiert wird, hat man natürlich auch Fragen. Einen gewissen Teil davon kann man selber lösen, aber man kommt halt mal an eine Stelle, wo man nicht weiterkommt und das ist halt immer cool, wenn man jemanden hat, den man fragen kann. Oder wenn man dann von vornherein jemanden hat, der einem schon im Vorfeld sagt, da könntest du drauf stoßen auf das Problem, da gibt es eine Lösung für, die kannst du da finden oder genau solche Sachen.
Martin P.
Also technisches Onboarding, wenn ich das jetzt von euch richtig verstehe, für euch ist das besonders wichtig, auch so die Theorie hinter allem zu lernen, also tatsächlich einfach zu lernen.
Martin H.
Ja, also sehr, sehr viel Learning dabei.
Anne
Genau, aber weil du meintest, Theorie, also schon auf jeden Fall mit Projektbezug, das ist das, was es für mich greifer macht und wirklich zum Learning, also mehr als irgendwas zu lesen.
Martin P.
Okay, habt ihr Werkzeuge, die euch da besonders helfen?
Anne
Ich würde einfach mal. Also Werkzeuge, vor allem ich versuche mir super viel zu externalisieren. Also ich habe ein Wiki, wo ich versuche immer Sachen, die ich lerne mir aufzuschreiben und vor allem halt irgendwie einzuordnen in meine geistige Map. Und vor allem auch immer Themen zu sammeln, die ich noch irgendwie tiefer noch mal irgendwann nachlesen will. Dann auf jeden Fall.
Martin P.
Was ist das für ein Wiki?
Anne
Das ist so ein Desktop-Wiki. Boostnote heißt das, kann ich sehr empfehlen.
Martin P.
Oh, cool. Okay, was noch?
Anne
Und dann auf jeden Fall sowas wie YouTube oder Udemy. Also ich glaube, das ist nicht vielleicht meine Generation, aber ich komme sehr gut damit klar, so Videos zu gucken, wo Leute entweder irgendwie was koden und ich kann zu gucken oder halt so Sachen erklären.
Martin P.
Was da auch sehr hilft, für mich persönlich zumindest, sorry nicht jetzt dazwischen, aber es ist mir gerade eingefallen, ist Twitch. Dieses Livecoding, wenn Leute einfach nur quasi ihren Bildschirm teilen und irgendwie Open Source Software entwickeln, finde ich super fantastisch.
Anne
Witzig, hab ich noch nie ausprobiert, aber klingt spannend.
Martin P.
Hast du noch ein Werkzeug, was du teilen möchtest?
Anne
Ich glaube, das sind jetzt auch alles nicht so krasse, überraschende Sachen, aber einfach Medium lesen zum Beispiel.
Martin P.
oder
Anne
Allgemein super viel nachlesen und versuchen, Hintergründe zu verstehen und natürlich fragen. Aber es ist noch weniger wie akzeptiert.
Martin P.
Martin, hast du auch so etwas wie ein Wiki? Finde ich total spannend.
Martin H.
Also ich habe tatsächlich kein eigenes Wiki, finde das eine coole Idee. Ich habe so ein kleines Notizbuch, ganz old school, wo ich mir Sachen aufschreibe tatsächlich, was dazu führt, dass ich mir nur die wichtigsten Sachen aufschreibe, weil ich meistens keinen Bock habe, mir Sachen aufzuschreiben und wenn ich was aufschreibe, ist es dann auch wirklich wichtig. Und ein anderes Werkzeug, das ich sehr viel benutze, heißt Flo und sitzt meistens neben mir und ist mein Mentor und also wenn googeln und selbst lösen nicht hilft, dann hilft meistens wirklich jemandem Fragen und das ist halt auch ein, ich würde es einfach mal als Werkzeug bezeichnen, also jemandem Fragen ist halt doch irgendwas, was man erstmal machen muss im richtigen Moment, also erstmal den Mut haben jemanden anzusprechen und zu sagen hier, ich komme nicht weiter, das ist auch nicht immer üblich, denke ich und ja, also würde ich definitiv als ein wichtiges Mittel zum Lernen bezeichnen, Wissensaustausch mit anderen Leuten einfach.
Martin P.
Das ist ein ziemlich interessanten Punkt aufgemacht, den Punkt Mentorship. Das ist ja was, was wir inzwischen relativ stark formalisiert haben. Als ich bei Sandstorm angefangen habe, vor etwas über einem Jahr, gab es das noch gar nicht so in dem Sinne. Also es gab wie so eine Art technischen Verantwortlichen, der jetzt quasi dafür erantwortlich ist, dass du in dein erstes Projekt irgendwie reinkommst. Aber das Gefühl, dass jemand dich so begleitet über einen gewissen Zeitraum, das haben wir eigentlich erst in Diskussionen erschaffen, ich sage mal so das Vierteljahr, bevor Anne dazu gestoßen ist. Und deswegen würde es mich total interessieren, wie Anne das wahrgenommen hat. Du bist quasi unser Versuchskanin gewesen, was das Thema Mentorship angeht. Wie ist das bei dir angekommen? Du hast ja probat als Mentor.
Anne
Genau. Ja, witzig. Also ich habe das überhaupt nicht so wahrgenommen, dass das irgendwie neu wäre oder für mich hat sich das so angefühlt, als wäre das schon immer hier so. Ja, und es hat sich für mich auf jeden Fall mega gut angefühlt. Also ich habe mein erstes Projekt auch mit Robert gemacht. Also hatten wir quasi sowohl das technische als auch das, naja, kulturelle oder persönliche Onboarding am Anfang gemeinsam. Das war mega gut für mich, einfach zu wissen, okay, die Person ist halt auf jeden Fall jetzt dafür da, quasi mehr Fragen zu beantworten. Also es ist voll okay, dass ich die Person halt irgendwie anspreche und frage und mir noch was erklären lasse und so. Das war voll gut zu wissen. Und jetzt gerade machen wir tatsächlich gar kein Projekt mehr zusammen. Deswegen ist das technische jetzt so ein bisschen ausgedauert an andere Leute, mit denen ich gerade zusammenarbeite. Aber wir haben eben immer noch regelmäßig Retros, wo wir dann wirklich nur darüber sprechen, wie es mir geht eigentlich. Also oft unter speziellen Fragestellungen, also zum Beispiel hatten wir auch mal so ein, wie lerne ich eigentlich Fragestellungen? Oder wie ist mein Purpose-Gefühl bei Sandstorm oder Abzeige gibt, an die ich nicht so gerne herkomme. Also genau das sind so Fragen, wo ich irgendwie so ein bisschen dazu gezwungen bin, mich selbst zu reflektieren. Und die mir auf jeden Fall viel geholfen haben, dabei so klarzukommen in meinem Traineeship.
Martin P.
Finde ich total spannend. Gerade den Bereich Retros, ist das direkt hart getaktet inzwischen oder ist das was, was ihr macht, wenn ihr das Gefühl habt, das ist mal wieder notwendig?
Anne
Also wir hatten am Anfang einen relativ kleinen Takt quasi, also so alle zwei Wochen, aber das hat sich da ein bisschen zu viel angefühlt irgendwann. Jetzt sind wir so bei ungefähr einem Monat angekommen, aber auch mehr so, wir sprechen uns halt ab über den Tisch, ja wie ist es bei dir aus, hast du was zu besprechen? Ja, okay und dann versuchen wir uns schon so einmal im Monat hinzubekommen.
Martin P.
Manchmal muss man ja sich gegenseitig auch so ein bisschen zwingen, zum Glück. Also ich stelle mir das gerade so vor. Hast du was zu besprechen? Ja, eigentlich nicht. Ja, okay, dann nicht. Funktioniert das trotzdem?
Anne
Ich habe das Gefühl schon, ja, also wie gesagt auf diesen Rhythmus, den sich jetzt eingepaddelt hat, aber in dem schon. Okay, cool.
Martin P.
Okay, cool. Warte, habt ihr das auch? Hast du das mit Flo auch?
Martin H.
Wir haben das mit Flo auch, allerdings von vornherein jetzt nicht fest eingetaktet, also das ist wirklich recht spontan. Meistens kommt dann Flo und sagt so, ey, wir könnten eigentlich mal wieder ein Retro machen oder hast du irgendwas auf dem Herzen und dann, ja, muss dann meistens auch direkt im Anschluss gemacht. Es ist auf jeden Fall ungewohnt, also ich weiß noch beim ersten Mal, ich kannte das vorher so nicht, dieser Art nochmal zurück zu gucken und halt wirklich Punkte anzusprechen, die man vielleicht ungern anspricht, weil es halt Punkte sind, die einen irgendwo bewegen. Also wirklich, wenn es darum geht, was stört einen jetzt konkret, also es ist auf jeden Fall eine neue Erfahrung gewesen, aber ich denke, dass es wahnsinnig hilfreich ist, um anzukommen und um halt auch Missverständnisse aus dem Weg zu räumen und solche Sachen und zu verstehen, warum hier Sachen so passieren, wie sie passieren und halt auch zu merken, wenn es irgendwo Probleme gibt, dass man denen ansprechen kann und man merkt, okay, da hört jemand zu und man vertraut dem anderen auch soweit, das dann anzusprechen und dann die Sachen zu lösen. Stimmt sehr gut, coole Sachen.
Martin P.
Okay, was würdet ihr sagen, was ist für euch der größte Mehrwert, den ihr aus diesem Mentorship zieht?
Martin H.
Also für mich persönlich ist tatsächlich, dass ich einen festen Ansprechpartner habe, wenn ich irgendein Problem habe. Also prinzipiell, man kann ja auf jeden hier zugehen und sagen, hey, ich habe ein Problem und wenn derjenige gerade nicht super im Stress ist, dann sagt er auch, hey, klar, kein Problem, erzähl mal, was du hast. Oder man schreibt halt im Slack und sagt, hier, hast du da mal Zeit und wenn du dann Zeit hast, schreibt er halt zurück, jo, lass mal reden. Bei Mento ist es halt nochmal so, also für mich zumindest ist es so, ich kann halt wirklich fast immer zum Flur hingehen, wenn ich gerade außer Hause oder in einem wichtigen Termin und kann halt sagen, hier, ich folgen das Problem und dann quatschen wir mal darüber, das hilft halt schon so ein bisschen, das Ankerpunkt zu haben. Gerade am Anfang, man kommt hier dazu, es sind 17 andere Leute, die man zum Teil vielleicht schon mal gesehen hat oder außerhalb vom Arbeitsalltag schon mal gesehen hat, aber die meisten kennt man halt doch noch nicht. Und wenn man dann einen Ansprechpartner hat, der einem so ein bisschen hilft, also mir hat das sehr geholfen. Ich weiß nicht, ob es ordentlich oder ähnlich geht, aber das ist für mich der größte Mehrwertwitz als das, was ich höre.
Anne
Ja, also da würde ich voll zustimmen, also ich habe auch das Gefühl, dass man auf jeden Fall hier auch andere Leute ansprechen kann, nicht nur den Mentor oder die Mentorin, aber ich glaube, also ich würde es wahrscheinlich nicht so oft einfordern, von mir aus, und das ist halt in diesen Retros zum Beispiel wirklich nur um mich geht so, also dass es schon von vornherein klar ist, wir reden jetzt darüber, wie ist mein Traineeship gerade, wie ist mein Onboarding, und mich das auch so ein bisschen dazu zwingt, ich glaube, das finde ich halt so, ja, so wertvoll und das auch, ja, wenn es irgendwie im Projekt was gerade nicht so cool läuft oder so, wo ich sonst vielleicht nicht so richtig wüsste, wen ich spreche ich jetzt an, also spreche ich jetzt im Projekt an, oder dem einen weiß ich zum Beispiel alleine, da wusste ich gar nicht, an wen ich mich jetzt hätte wenden sollen, oder keine Ahnung, jetzt irgendwie mit Tobi besprechen oder so, und dann war es irgendwie cool, so ein Zwischenpuffer zu haben quasi, um das da besprechen zu können.
Martin P.
Okay, es klingt jetzt immer mal schon durch und das ist für mich eigentlich auch so ein wichtiger Aspekt des Onboardings oder gerade bei Sandstorm irgendwie sehr wichtiger Aspekt des Onboardings ist so ein bisschen das kulturelle Onboarding. Das heißt, tatsächlich nicht nur die Techniken kennenzulernen und die Art und Weise kennenzulernen, wie der Kunde tickt, wie das Projekt funktioniert, welche Bibliotheken wir einsetzen und warum, sondern tatsächlich auch die Kultur aufzunehmen und verstehen zu lernen. Ich glaube, das ist also für mich persönlich ist das so der Punkt, wo Onboarding eigentlich richtig wichtig wird für das Team. Nicht nur für den Einzelnen, der natürlich auch irgendwie für sich an den Punkt kommt, der kann einzelne Begriffe verstehen und die Kultur des Teams verstehen, aber auch andersherum. Ein Team hat eine gewisse Kultur und jeder, der dazukommt, verändert diese Kultur und jedes neue Mitglied eines Teams ist auch für das Team ein Kulturschock. Und um hier eine bestimmte Kultur auch aufrechterhalten zu können, ist es ganz sinnvoll, diese Kultur dem neuen Teammitglied vielleicht auch näher zu bringen. Soviel zur Vorrede. Wir machen ja dieses kulturelle Onboarding auch relativ strikt, vielleicht sogar, würde ich fast sagen, geplanter und strikter, als wir viele andere Dinge tun über diese Onboarding-Sessions. Wie viele habt ihr da jetzt schon wahrgenommen? Martin, wie viele Onboarding-Sessions hast du jetzt schon hinter dir?
Martin H.
Ich müsste mal nachzählen, aber ich denke, ich bin bei 5, 4 oder 5.
Martin P.
Okay. Wie nimmst du diese Onboarding-Session zu Wahl?
Martin H.
Sie sind auf jeden Fall ungewohnt im Sans-Som-Kontext, sage ich mal so, weil es halt doch sehr organisiert ist und es um feste Themen geht und das natürlich mal Sachen sind, die wirklich im Terminkalender stehen, davon habe ich eigentlich nicht viele hier, aber die Onboarding-Sessions, die werden dann vom Tobi immer schön in den Kalender eingetragen und wenn wir die aktuelle durch haben, dann wird schon der nächste eingetragen, also es ist schon sehr geplant. Vielen Dank für's Zuschauen und bis zum nächsten Mal.
Martin P.
Was nicht heißt, dass wir sonst nichts planen.
Martin H.
Ja schon, aber das ist halt, es fühlt sich halt schon sehr, sehr, sehr starr an, sage ich mal. Normalerweise ist ja doch eher recht dynamisch alles. Und was halt auch, man merkt, das sind halt wirklich dann Folien vorbereitet, die der Tobi dann, also in meinem Fall war es immer der Tobi, mit mir dann durchgeht und dann einem dann alles erklärt und man hat das Gefühl, dass er das schon irgendwie, weiß nicht, 30 mal gemacht hat. Wahrscheinlich hat er das nicht, aber das Gefühl hat man. Und das kenne ich so hier sonst nicht, normalerweise sind das eher spontanere Show-and-Tales, wenn man irgendwie ein bisschen vermittelt bekommt hier.
Martin P.
Okay, Anne, wie nimmst du denn die Onboarding-Session zwar? Du hast jetzt schon wahrscheinlich ein paar mehr als die fünf hinter dir.
Anne
Genau, ich müsste wahrscheinlich so bei 10 sein. Also wahrscheinlich habe ich schon so fast alle der zentralen Team. Also ich habe das nicht so krass empfunden, dass es so aus dem Sense und Kontext rausstechen würde, weil ich glaube, die Art und Weise, wie das mit Tobi abgelaufen ist, war halt auch eher so, ja, wir sitzen zusammen auf der Couch und gucken die Folie an und sprechen über die Inhalte, diskutieren irgendwie darüber. Ich weiß noch, ganz am Anfang fand ich es ein bisschen viel, glaube ich. Also so in der ersten Woche hatte ich glaube ich auch so eins, zwei oder so sogar schon. Okay. Und da war es so ein bisschen, okay, das rauscht so ein bisschen an mir vorbei. Irgend alles logisch, was ihr da erzählt, aber okay. Und ich habe das dann sehr zu schätzen gelernt, dass die anderen so verteilt kamen und dass ich dann halt schon viel besser die Möglichkeit hatte, irgendwie Sachen einzuordnen. Also so Begriffe, die ich halt immer wieder gehört habe, so ah, okay, das ist das, was dahinter steckt.
Martin P.
Ja.
Anne
Und ich glaube, die Unwohnungs-Sessions sind ja auch teilweise entstanden aus Show-and-Tales, die irgendjemand mal zum Morgenrunde gehalten hat oder zum Wochenblick.
Martin P.
Ich glaube, die entstehen hauptsächlich dadurch, dass Tobias viele Bücher liest und dann die Bücher die Essenz rauskristallisiert und in eine Präsentation packt.
Anne
Genau, ich finde es ganz cool, dass man quasi auch als später hinzugekommen eine Person dann noch die Möglichkeit hat, das nochmal mit sich einzusammeln, weil es ja teilweise schon Sachen sind, die relativ tief voroben sind, finde ich, in die Kultur von ZenStorm.
Martin P.
Was war denn für dich das, ich sag mal so, das nachhaltigste oder eindrucksvollste Element des kulturellen Onboardings?
Anne
Ich fand Seven Habits of Highly Effective People ziemlich nachhaltig, weil ich da nicht mit allem so hundertprozentig übereingestimmt habe, aber das war auf jeden Fall, also das war das mit den krassesten, der krassesten Begriffsdichte. Also das hat etwas, was bei Sandstorm so wichtig ist, genau, das hat mich sehr gefreut, das hat mich sehr gefreut, was bei Sandstorm so wichtig ist, genau, das hat mich sehr gefreut, was bei
Martin P.
Hast du das Buch vorher gelesen?
Anne
Nee, auch immer noch nicht. Aber das hat jedenfalls viel erhält. Und was ich besonders cool fand, war glaube ich, die Diskussionskultur. Also da wurde zurückgesprochen, wie wird bei Sandstorm diskutiert und wie eben nicht. Und da waren so ein paar Sachen dabei, die irgendwie relativ, naja, krass waren fand ich für ein Unternehmen. Also so und so, weil wir halt nicht diskutieren und die ich dann auch in anderen Stellen halt wirklich genauso wahrgenommen habe, dass sie genauso gelebt werden. Also so, was hier wird gerade irgendwie gebashed? Nee, dann gehe ich jetzt raus. Also das haben wir keine Lust zu diskutieren und das fand ich halt super cool.
Martin P.
Das ist auch spannend, weil das zum Beispiel ein Punkt ist, der entstanden ist, nachdem ich dazugekommen bin. Also es war in meiner Onboarding-Zeit noch nicht Thema. Aber es gab halt viele Diskussionen dazu und was, glaube ich, diese Onboarding-Sessions ausmachen, ist, dass sie so ein bisschen die Essenz der geführten Diskussionen vermitteln, was in meinen Augen total wertvoll ist. Ja, voll. Martin, an dich dieselbe Frage. Was war denn für dich so das, was dich am nachhaltigsten beeindruckt hat aus deiner Onboarding-Phase bisher?
Martin H.
Also ich muss sagen, von dieser Seven Habits of Highly Effective People war ich auch ein bisschen erst mal erschlagen, weil es halt so viel Info auf einmal war, aber auf jeden Fall interessant. Aber was mich bis jetzt am meisten nachdenken hat lassen, war, wo es um Prioritäten ging, also Zeitmanagement beziehungsweise Sachen priorisieren mit der Eisenhower-Matrix, also diese vier Quadranten und dass halt die Sachen, die wichtig und dringend sind und die Sachen, die wichtig, aber nicht dringend sind, eigentlich die einzigen Sachen sind, die man eigentlich tun sollte und alle anderen es eigentlich mehr oder weniger gar nicht wert sind und dann mal drüber nachzudenken, wie priorisiere ich eigentlich meine To-Do's oder meinen Alltag und dann mal überlegt, okay, welche Sachen sind in welchen Quadranten, welche von den Quadranten sollte ich vielleicht zugunsten anderer Sachen liegen lassen, das hat mich glaube ich am meisten beeindruckt bis jetzt.
Martin P.
Das ist auch, glaube ich, ganz spannend, wenn man frisch ins Team reinkommt und man bekommt irgendwie jeden zweiten Tag um die Ohren gehauen, ja, das ist Q2-Thema, das würde ich jetzt mal angehen. Und am Anfang denkst du vielleicht, okay, Q2, also jetzt nächstes Quartal oder was? Was soll das?
Anne
Ja, definitiv.
Martin P.
Okay, haben wir was vergessen, was ihr zum Thema Onboarding noch auf der Seele habt und gerne besprechen wollt?
Martin H.
Also, was mir jetzt noch so spontan einfällt, was ich halt sehr zu schätzen weiß hier, ist, dass wirklich jeder einzelne Sandstormer oder jede einzelne Sandstormerin stets darauf achtet, dass man sich hier willkommen fühlt. Also, vom ersten Tag an habe ich mich hier wirklich gefühlt wie angekommen, muss ich ganz ehrlich sagen, ohne jetzt hier in Stammerei und Werbung auszuarten, aber es ist wirklich so, dass ich mich direkt wohl gefühlt habe hier und da hat jeder einzelne dazu beigetragen und das läuft auch nach wie vor so und da bin ich wahnsinnig froh drüber und dankbar für.
Anne
Ja, das habe ich doch nichts hinzuzufügen.
Martin P.
Ja, absolut. Das sind meine Worte. Du nimmst sie mir aus dem Mund. Und mir ging es von Anfang an ganz genau so. Ja, vielen Dank euch beiden. Heute wieder eine etwas kürzere Episode, aber dafür mit einem sehr, sehr wichtigen Thema, mal essentiell betrachtet. Ich danke euch fürs Dabeisein und wir hören uns nächste Woche wieder.